Aktuell: In Holm wurde ein neuer Verein gegründet


In Holm im Kreis Pinneberg wurde ein neuer Sportverein gegründet. Die Sportfreunde Holm betreten zur kommenden Saison die Fußball-Bühne. „Der Name ist Programm“, sagte Kai Seeliger mit Verweis darauf, dass die Akteure der bisherigen A-Jugend des TSV Holm, die in der nächsten Saison bei den Sportfreunden die Erste Herren-Mannschaft bilden sollen, im Kern bereits seit ihrer F-Jugend-Zeit zusammenspielen und auch außerhalb des Platzes viel zusammen unternehmen. „Sie haben schon viele Partys gefeiert“, weiß Sönke Repenning, „und wir wollen ihnen auch im Fußball Spaß sowie eine Heimat bieten.“ Beides sahen viele der jungen Kicker für sich beim TSV nach dem vom dortigen Ersten Vorsitzenden Jon Lüers erarbeiteten Konzept nicht mehr gegeben. „Deshalb ging die Initiative, einen neuen Verein zu gründen, auch von den Jungs selbst aus“, betonte Seeliger.

Und die jungen Akteure bringen sich auch auf der Funktionärsebene mit ein. Neben dem Ersten Vorsitzenden Repenning und Kassenwartin Martina Urban gehören mit Niklas Krause (Zweiter Vorsitzender) sowie Jan-Martin Heimann (Schriftführer) auch zwei Spieler des 98ziger-Jahrgangs dem Vorstand an. Und Repenning ist es „sehr wichtig, dass die Jungs die Zukunft aktiv mitgestalten“. Momentan wird am Aufbau einer Internet- und facebook-Seite gearbeitet. Gemeinsam entscheiden die Spieler auch über die zukünftigen Vereins- und Trikotfarben sowie das Aussehen des Sportfreunde-Wappens. „Es gibt Tendenzen in Richtung blau-rot oder blau-schwarz“, verriet Seeliger, der sich bei den Sportfreunden um den Aufbau einer Schiedsrichter-Abteilung kümmert.

Da ein Gründungsmitglied eines Vereins volljährig sein muss, waren hierbei alle B-Jugendlichen außen vor − immerhin 20 Gründungsmitglieder haben die Sportfreunde trotzdem. Nun sind die Verantwortlichen dabei, alle bürokratischen Hürden zu nehmen: Die Mitgliedschaften im Kreissportverband Pinneberg sowie im Hamburger Fußball-Verband wurden beantragt, beim Finanzamt wurde ein Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit gestellt. „Die Rahmenbedingungen haben wir geschaffen“, sagte Seeliger, der weiß: „Beim HFV müssen wir noch unsere Aufnahmegebühr leisten und innerhalb der Fristen unsere Mannschaften für die kommende Saison melden.“ Dies werden vermutlich zwei Teams sein, nämlich die Ersten Herren sowie eine A-Jugend, die die bisherigen TSV-B-Junioren bilden werden.

Auf der Trainerposition herrscht bereits Klarheit: Thomas Urban, der die A-Jugendlichen seit ihrer F-Junioren-Zeit betreut, trainiert beide Teams zusammen mit Repenning, der ihm schon sechs Jahre lang beim TSV zur Seite stand. „Die Teams werden gemeinsam trainieren − auch, um den Spielern des 99ziger-Jahrgangs, die für beide Mannschaften spielberechtigt sind, einen fließenden Übergang zu ermöglichen“, so Repenning, der nun „zeitnah“ das Gespräch mit der Verwaltung der Gemeinde Holm suchen will. Der Sportfreunde-Vorstand wird beantragen, im Sportzentrum Holm, das der Gemeinde gehört und einst von Steuerzahlern finanziert wurde, Trainings- und Heimspielzeiten zu erhalten. Repenning geht hierbei von „einer freundschaftlichen Einigung“ aller Beteiligten aus: „Wir haben die gleichen Rechte wie der TSV und können uns nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen der Gemeinde es 50 jungen Holmern verwehren wollen, Sport zu treiben.“ Repenning, der „seit 45 Jahren mit Lüers befreundet ist“, stellte zudem klar, dass es „kein böses Blut“ zwischen dem TSV und den Sportfreunden geben soll: „Wir wünschen der TSV-Führung, dass ihr Konzept aufgeht.“

Gewisse Parallelen zur Gründung von Rasensport Uetersen sind unverkennbar. „Wir haben natürlich auch auf Rasensport geschaut, wie die dortigen Verantwortlichen alles gelöst haben“, sagte Seeliger. Ein großer Unterschied zur Rosenstadt ist allerdings die Spielklasse: Während die Liga-Spieler, die vom TSV Uetersen zu Rasensport Uetersen wechselten, aktuell vier Ligen tiefer um Punkte kämpfen, als sie es bis zum März 2016 beim TSV Uetersen taten, hätten die Holmer A-Junioren ihre ersten Schritte im Herrenbereich so oder so in der B-Kreisklasse, der untersten Herren-Liga, gehen müssen, da der TSV Holm für die aktuelle Serie kein Männer-Team zusammenbekam.

Irgendwann sollen die Sportfreunde den Niederungen der B-Klasse entfliehen: „Dafür haben wir aber jede Menge Zeit − den sofortigen Aufstieg geben wir nicht als Ziel aus“, sagte Repenning mit Verweis darauf, dass die Spieler, die nun in den Erwachsenen-Bereich wechseln, „im besten Fall mindestens zwölf Jahre für unsere Herren spielen.“ Diesbezüglich erinnerten sich die Sportfreunde-Funktionäre auch an ihre aktive Zeit: „Wir waren Holmer Jungs der Jahrgänge 1963 bis 1967, die sehr lange zusammengespielt haben“, erinnerten sich Repenning und Seeliger zurück, stellten dann aber auch klar: „Jetzt gehen unsere Blicke nach vorne!“

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