
Am vergangenen Sonntag war die Partie des 25. Spieltages der Kreisliga 6 zwischen dem Ahrensburger TSV (12. Platz, 18 Punkte) und dem Schlusslicht Croatia II (8 Zähler) bereits nach 81 Minuten beendet. Nachdem die Ahrensburger einen Pausen-Rückstand durch Tore von Thomas Füchsel (71.) und Sebastian Kinsel (80.) in eine 2:1-Führung gedreht hatten, kam es zu unschönen Szenen, und Schiedsrichter Alf Bas (vom Harburger Türksport brach die Begegnung ab.
Christian Haude, Liga-Obmann der Ahrensburger, erklärte auf Nachfrage von SportNord:
„Beim Stand von 1:1 hatten wir einen Angriff, bei dem einer unserer Spieler gefoult wurde; der Schiedsrichter entschied auf Vorteil, und wir beendeten den Spielzug mit einem schönen Volleyschuss zum 2:1. Auch unser Spieler, der gefoult worden war, freute sich über das Tor – doch als er aufstand, kam noch einmal der Croatia-Akteur zu ihm, der ihn gefoult hatte, fasste ihm mit den Händen ins Gesicht und schubste ihn zu Boden. Das Foul, das dieser Akteur zuvor begangen hatte, war nicht schlimm – aber wenn er mit den Händen im Gesicht seines Gegenspielers ist und es zu einer Berührung kommt, handelt es sich in meinen Augen um eine Tätlichkeit, und unser Spieler ist ja auch hingefallen.
Der Schiedsrichter selbst hatte diese Szene nicht gesehen, aber der Schiedsrichter-Assistent hat es ihm gesagt, und daraufhin bekam der besagte Croatia-Spieler vollkommen zu Recht die Rote Karte. Als dieser Spieler dann am Schiedsrichter vorbei ging, hat er versucht, ihm eine Kopfnuss zu geben; die Bewegung seines Kopfes ging ganz klar in Richtung des Unparteiischen, den er allerdings nicht berührte. Der Referee ist allerdings auch nicht ausgewichen; dass es nicht zum Körperkontakt kam, lag wohl daran, dass der Abstand zwischen den beiden Personen einfach noch zu groß war, oder dem Spieler in letzter Sekunde noch aufgefallen ist, was er da gerade vorhat. Jedenfalls war es eine versuchte Tätlichkeit!
Der Schiedsrichter hat die Partie nicht sofort danach abgebrochen, sondern wollte noch etwas mit den Croatia-Verantwortlichen klären und hat versucht, die Gast-Mannschaft zu beruhigen, was aber leider nicht gelang. Obwohl es über den Platzverweis eigentlich keine zwei Meinungen geben kann, pöbelten die Offiziellen und Spieler von Croatia immer weiter und erklärten, dass sie provoziert worden seien. Dass das vielleicht so war, will ich auch gar nicht abstreiten, denn es war ein sehr hitziges Abstiegs-Duell mit Provokationen von beiden Seiten. Ich weiß nicht, ob der Schiedsrichter weiter bedroht worden ist, jedenfalls hat er die Partie dann abgebrochen; daraufhin ist er von der Gast-Mannschaft bedrängt worden, es gab aber keine Tätlichkeit mehr.
Da wir als Heim-Verein für den Schutz des Schiedsrichters zuständig sind, hat unser Trainer Karsten Fleischer dem Referee angeboten, die Polizei zu rufen, was der Unparteiische aber nicht wollte. Von Croatia-Seite kamen noch Sprüche wie ‚Wir hängen den Schiedsrichter auf‘ – ich denke aber, das waren nur blöde Parolen, die sie nicht wirklich umsetzen wollten. Der Trainer von Croatia II war bereits in der ersten Halbzeit vom Schiedsrichter vom Platz verwiesen worden; wie ich von einigen Anwesenden hörte, war diese Entscheidung wohl überzogen und führte natürlich dazu, dass sich die Gemüter noch mehr erhitzten. Dies darf aber keine Entschuldigung oder gar Rechtfertigung für Tätlichkeiten sein! Wir hoffen, dass der Hamburger Fußball-Verband die Partie nun für uns werten wird ...“
Leider fand SportNord bisher keinen Croatia-Verantwortlichen, der zu den Geschehnissen auf dem Kunstrasen am Stormarnplatz Stellung nehmen konnte oder wollte!
(JSp)