
Der Rahlstedter, hochgehandelter Verein in der Bezirksliga Ost, machte sich das Leben im Oddset-Pokal-Zweitrundenduell beim Kreisligisten FC Winterhude selber schwer, weil er Torgelegenheiten in Hülle und Fülle ausließ. Zuletzt roch es gar noch nach einer Verlängerung.
Der FC Winterhude, der nach dem Abschied von Trainer Holger Hanssen, den es mit einer Vielzahl von „Hude“-Spielern zum Landesligisten SC Alstertal/Langenhorn gezogen hatte, hat die entstandenen Lücken im Spielerkader mittlerweile mit reaktivierten Spielern und Akteuren für eine eigentlich geplante zweite Mannschaft geschlossen. Der neue Trainer, Christian Danylec durfte jüngst mit dem so rundum erneuerten Kader gleich im ersten Ligaspiel gegen einen 8:2 Sieg verbuchen.
Im Pokal war man nun jedoch klarer Außenseiter gegen die Mannschaft von Trainer Alexander Schäfke, die auch sogleich mit viel Dampf gegen die dichtgestaffelte Abwehr der Hausherren ans Werk ging. Die erste Chance des Spiels hatten allerdings die Hausherren. Christian Sander hatte den Ball scharf von links in den Fünfmeterraum gebracht, wo Sebastian Nohr zwar mehr angeschossen wurde, aber dabei den Ball nur knapp am Tor vorbeisetzte (8.).
Mit dem Gegenzug der Rahlstedter, bei dem Kevin Goldenbaum mit einem Schuss aus 16 Metern nur haarscharf die Gäste-Führung verpasste, begann der Sturmlauf des RSC so richtig. Die Vielzahl dabei vergebener Chancen aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Erst Steven Vo ließ dann den Knoten platzen, als er links im Sechzehner abzog und zur 1:0 Führung ins lange Eck finalisierte. Bis dahin waren immerhin schon 32 Minuten vergangen. Einziger Vorwurf, den man den spielfreudigen Gästen neben dem Chancenwucher machen konnte, war ihre häufig zu kompliziert angelegte Spielweise, bei der dann auch der berüchtigte „letzte Pass“ nicht ankam.
So gelang es den engagierten und kampffreudigen Hausherren, mit einem schmeichelhaften 0:1 in die Kabinen zu kommen.
In Halbzeit zwei änderte sich im Grunde nichts am bisherigen Spielverlauf. Nun aber, nach 52 Minuten, hatte auch noch Schiedsrichter Jörg Blume etwas gegen den wohl vorentscheidenden zweiten Rahlstedter Treffer, als er ein klares Foul im Sechzehner an Lukas Baake übersah und eben nicht auf Strafstoß für Rahlstedt entschied. Rahlstedt übertrieb es in der Folge mit Einzelaktionen, die häufig im Winterhuder Strafraum endeten. Chancen zum erlösenden 2:0 waren dennoch genug vorhanden, doch immer wieder war ein Bein oder ein anderer Körperteil der Hausherren dazwischen, wobei sich insbesondere Innenverteidiger Steffen Hinsch auszeichnete, der ein schier unglaubliches Pensum absolvierte.
Erst in den Schlussminuten setzten die bis dahin in der Defensive festgenagelten Gastgeber offensive Akzente und brachten die Rahlstedter tatsächlich noch in Schwierigkeiten. Höhepunkt war ein Lattenkracher vom eingewechselten Evgenij Platanovich (86.), der so um ein Haar den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte.
Rahlstedt hatte letztlich, wenn auch vom Ergebnis her knapp, sein Ziel – Runde drei im Pokal – erreicht. Winterhude durfte nach einer wahren Energieleistung hocherhobenen Hauptes den Platz verlassen.
hvp