Bezirksliga Süd: Meso schlägt den Spitzenreiter


Aus einem besonders schönen Anlass ‒ Mannschaftskapitän Cano Akyol beging in Wiesbaden seine Verlobungsfeier ‒ fehlten dem SVS Mesopotamien am Sonntag im Topspiel der Bezirksliga Süd gegen den FTSV Altenwerder gleich fünf Stammkräfte. Das deshalb stark ersatzgeschwächte Team von „Meso“ setzte in erster Linie auf eine sichere Abwehr: „Wir haben sehr kompakt verteidigt und Altenwerder fand keine Mittel, um unsere Deckung auszuspielen“, berichtete SVS-Coach Fikri Tekin.

Während Altenwerder fast ausnahmslos nach Standardsituationen gefährlich wurde, besaß Mesopotamien in der ersten Halbzeit „drei bis vier sehr gute Torchancen“, so Tekin. Diese konnten Philip Bekdas und Hüseyin Kiraz jedoch nicht zum Führungstreffer nutzen. „In der zweiten Halbzeit haben wir griffiger gespielt und hatten die besseren Torraumszenen“, stellte Tekin zufrieden fest. In der 60. Minute sah SVS-Stürmer Bekdas die Rote Karte: Nachdem er gefoult wurde, warf er seinem Gegenspieler etwas hinterher. „Das war eine viel zu harte Entscheidung ‒ ,Gelb' wäre angebracht gewesen“, lautete Tekins Urteil, der fortan in Unterzahl „auf Konterspiel setzte“. Und mit diesem Stilmittel hatte „Meso“ Erfolg: Albert Eroglu wurde steilgeschickt und konnte von einem FTSV-Verteidiger im eigenen Strafraum nur per Foul gestoppt werden; den fälligen Elfmeter verwandelte Jonathan Matthes zur laut Tekin „vollkommen verdienten“ 1:0-Führung. Bemerkenswert: Jener Matthes, der eigentlich Offensivspieler ist, musste schon beim Stand von 0:0 nach der Verletzung des Innenverteidigers Emanuel Aykurt nach hinten beordert werden und vertrat ihn bärenstark.

In der 83. Minute entschieden die Hausherren die Partie dann zu ihren Gunsten: Als der Gäste-Keeper einen weiteren Konter von „Meso“ nur per Foul stoppen konnte, gab es wieder einen Elfmeter, den Cem Ulasoglu sicher zum 2:0 nutzte. „Weshalb der Schiedsrichter hier nicht einmal ,Gelb' gezückt hat, bleibt sein Geheimnis“, wunderte sich Tekin über Referee Thomas Piotraschke (vom FC Elmshorn). Nach dem 2:0-Sieg gegen den Tabellenführer zog Tekin folgendes Fazit: „Auch wenn wir stark ersatzgeschwächt waren, war es ein absolut hochverdienter Sieg. Wir haben kaum Torchancen von Altenwerder zugelassen und konnten uns selbst viele gute Gelegenheiten herausspielen. Imponierend war, dass wir diesen Sieg in Unterzahl erspielt und erkämpft haben, und zwar durch eine geschlossene starke Mannschaftsleistung!“ Der Spieler Jonathan Matthes ragte laut Tekin „am Ende etwas heraus“.

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