
Zu einer echten Festung hatte der SC Nienstedten seinen Kunstrasenplatz im Quellental ausgebaut: Auf die zum Saisonstart gegen den Oberliga-Absteiger Hamburger SV III bezogene, knappe 2:3-Heimpleite waren in der Landesliga Hammonia ein 2:2-Unentschieden sowie zuletzt drei Heimsiege am Stück gefolgt, wobei nach dem SC Alstertal-Langenhorn (11:2) jüngst auch der FC Elmshorn klar mit 5:0 abgefertigt worden war. Doch am Sonntag fand diese beeindruckende Heim-Serie des Neulings ein Ende, als der FC Union Tornesch mit 5:2 in Nienstedten triumphierte. „Am Ende hat die Qualität unserer Spieler den Unterschied ausgemacht“, erklärte Union-Trainer Thorben Reibe, der zu dem Schluss kam: „In der Offensive waren wir einen Tick stärker besetzt.“
Die Tornescher erwischten einen echten Traumstart. Als gerade einmal drei Minuten gespielt worden waren, verlängerte Lennart Dora einen Einwurf per Kopf zu Maik Stahnke, nach dessen Ablage Serge Haag den Ball dann aus 18 Metern per Direktabnahme in das linke untere Eck jagte. Davon, dass Silvan Rudnik für die Heim-Elf zügig zum 1:1 ausglich (10. Minute), ließen sich die Gäste nicht beirren. Stattdessen spielten sie weiter gut nach vorne und als ein SCN-Verteidiger im eigenen Strafraum den Ball in das Tor-Aus laufen lassen wollte, ging Maik Stahnke energisch dazwischen. Der Tornescher eroberte das Spielgerät und passte es quer zu Serge Haag, der das 1:2 erzielte (19.). Zehn Zeigerumdrehungen später funktionierte das Zusammenspiel dieser beiden Union-Akteure auch anders herum. Zunächst zögerte Union-Stürmer Patrick Ziller freistehend vor SCN-Keeper Niklas Schwarz zu lange, woraufhin ein Nienstedtener den Ball weggrätschte − allerdings direkt vor die Füße von Serge Haag, der eigentlich selbst einen Torschuss abgeben wollte, die Kugel dabei aber nicht richtig traf. So war es letztlich Maik Stahnke, der aus drei Metern zum 1:3 einschob.
„In der Pause war uns klar, dass wir das vierte Tor nachlegen müssen“, betonte Reibe, dessen Elf auch im zweiten Durchgang „extrem viel Platz hatte, da die Nienstedtener sehr hoch verteidigten“, wie der Coach feststellte. Reibe hatte zudem ein gutes Händchen, als er mit seinem „Edel-Joker“ Jannek Laut sowie Dennis Beckmann zwei frische Offensivkräfte brachte, denn die beiden Einwechsel-Spieler glänzten und harmonierten sogleich: Jannek Laut gelang nach Beckmanns Vorlage das 1:4 (67.). Letzte Zweifel am Auswärtssieg räumte Serge Haag mit seinem dritten Tor des Tages aus, indem er einen Foulelfmeter, den Dora herausgeholt hatte, zum 1:5 verwandelte (70.). Das 2:5 von Rudnik (76.) bedeutete den Endstand, weil in der Schlussphase Serge Haag von halbrechts aus knapp über die Latte zielte (81.) und Björn Dohrn, der erstmals nach seiner Rückkehr von Altona 93 zum FC Union sowie seiner langen Verletzungspause wieder eingewechselt werden konnte, nach Serge Haags Eckstoß knapp am kurzen, rechten Pfosten vorbei köpfte (85.).