
Gefühlte 200 Zuschauer (120 zahlende) auf dem Reinmüllerplatz wollten sich am Sonntagvormittag das Duell zwischen dem HEBC und dem bis dahin an der Tabellenspitze rangierenden VfL 93 nicht entgehen lassen. Soweit sie Anhänger der Heimelf waren brauchten sie ihr Kommen nicht zu bereuen, hätten allerdings ihren Morgenkaffee um eine Dreiviertelstunde ausdehnen können, da die erste Halbzeit eher langweilig verlief.
Zunächst sorgte eine Blick auf die Aufstellung des VfL für eine Überraschung, denn von Beginn an lief bei der Borgweg-Truppe deren einer Trainer, Olaf Ohrt, auf. Michael Richter, der mit Ohrt eine Trainergemeinschaft bildet, hatte so in der Coaching Zone das alleinige Sagen. Warum nun Olaf Ohrt im zarten Alter von 42 Lenzen als Sturmspitze agieren musste, erklärt ein Blick auf die krankheits- bzw. verletzungsbedingten Ausfälle bei den Gästen. So fehlten mit Alban Duka, Daniel Betzold und Norman Lund u.a. drei Akteure, die bisher immerhin 22 von bisher 48 Treffern erzielt hatten.
Im ersten Spielabschnitt tat sich der HEBC gegen eine sehr starke Defensive des VfL 93 sehr schwer und konnte bis zur Halbzeit keine einzige richtige Torgelegenheit herausspielen. Nach 35 Minuten war es Serdar Aksoy, der endlich einmal aus 25 Metern abzog, aber über den Kasten schoss. Ansonsten ließen speziell Sven Reymann und Martin Weiss in der Viererkette der Gäste rein gar nichts zu. Auf der anderen Seite verlebte auch HEBC Keeper Sven Wolgast recht ruhige 45 Minuten. Nur einmal, in Minute 14, wurde es gefährlich, doch Kristian Kreiss zog die Kugel aus ca. 15 Metern zentral knapp rechts neben das Tor.
Halbzeit Zwei gehörte dann klar den Gastgebern um Trainer Poen Alarcon, die einfach mehr investierten und erheblich engagierter auftreten als der VfL 93. So war es dann Chem Müller, der nach 51 Minuten aus 18 Metern abzog und den Ball ins untere linke Toreck beförderte und die Sturmblockade löste. Das 2:0 nach 61 Minuten kam mehr einem Geschenk der Gäste gleich, denn der bis dahin fehlerfrei agierende Sven Reymann wich gegen den auf ihn zulaufenden Tamer Dönmez immer mehr zurück, bis Dönmez dann vom Strafraumrand zielgerecht ins VfL Tor traf.
Das letzte Highlight im Spiel setzte Geburtstagskind Adem Ismajli, der einen Freistoß aus fast 30 Metern an den Querbalken setzte (73.). Der VfL 93 hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen.
Ohne Frage ein verdienter Sieg des HEBC, der auf Platz Vier der Tabelle nun nur noch vier Zähler hinter dem neuen Spitzenreiter UH-Adler (drehte einen 1:2 Pausenrückstand bei Eintracht Lokstedt in einen 3:2 Sieg) liegt.
Thorsten Wolgast gab sich nach dem 2:0 recht diplomatisch auf die Frage, wie es denn nun doch um einen möglichen HEBC Aufstieg aussieht: „Das Wunder ist immer noch möglich, aber ich gebe keine Prognosen mehr ab“. War das nicht doch eine Prognose?....
hvp