Aktuell: Fusion zwischen EGB und Weiss-Blau 63


Mit dem TSV Eppendorf/Groß-Borstel 08 und Weiss-Blau 63 Groß-Borstel machen zwei Vereine ab sofort „gemeinsame Sache“: Bereits Ende Mai gaben die Mitglieder beider Klubs „grünes Licht“ für eine Fusion. „Seit dem 1. Juni heißt unser Verein nun „SV Groß-Borstel“ ‒ wir wollen zusammen gestärkt in die Zukunft gehen“, erklärte Georg Schulz, der sich als Erster Vorsitzender von Eppendorf/Groß-Borstel ebenso wie Liga-Obmann Kai Müller Zeit nahm, um mit SportNord über den Zusammenschluss zu reden.

Während der TSV Eppendorf/Groß-Borstel ein Mehrsparten-Verein war und rund 800 Mitglieder mit in die „Ehe“ brachte, kommen von Weiss-Blau 63 Groß-Borstel rund 200 Mitglieder, die bisher im Fußball-Bereich und in einer Turn-Gruppe aktiv waren, in den „neuen“ Klub. „Als stolzes Ziel haben wir ausgegeben, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft 1.500 Mitglieder haben wollen“, sagte Schulz, der auf Nachfrage von SportNord die Vorteile des Zusammenschlusses nannte: „Wir sind bei der Fusion der federführende Verein und möchten uns breiter aufstellen. Wir wollen alte Zöpfe abschneiden und wissen, dass wir gemeinsam sind ‒ denn es war einfach nur kontraproduktiv, dass sich in einem vergleichsweise kleinen Stadtteil in den letzten Jahren zwei Vereine gegenseitig die Mitglieder weggenommen haben.“ Auch die Situation der Sportanlagen wird sich noch weiter verbessern: Alle Fußball-Teams des SV Groß-Borstel werden ihre Übungseinheiten und Heimspiele zunächst einmal am Brödermannsweg, wo im Dezember 2017 der Kunstrasenplatz fertiggestellt wurde, absolvieren. „Und der Grandplatz am Weg beim Jäger soll ebenfalls in einen Kunstrasen umgewandelt werden“, erklärten Müller sowie Schulz unisono und ergänzten, dass auf der Anlage am Weg beim Jäger zusätzlich noch eine Turnhalle gebaut werden solle.

Die Fußball-Abteilung des SV Groß-Borstel, die die mit Abstand größte Sparte des „neuen“ Klubs ist, wird laut Schulz „mit 17 oder 18 Jugend-Teams, zwei Herren-Mannschaften, drei Senioren-Teams, einer Supersenioren-Mannschaft und einem Alt-Herren-Team in die kommende Saison 2018/2019 gehen“. Da die Kicker des bisherigen Ü32-Teams von Eppendorf/Groß-Borstel altersbedingt in den Ü40-Senioren-Bereich wechseln, sind die Verantwortlichen noch auf der Suche nach neuen Spielern für die Alt-Herren-Mannschaft. Im Herren-Bereich leidet der SV Groß-Borstel darunter, dass im Mai die Liga-Mannschaften beider (!) Vorgängervereine gemeinsam aus der Kreisliga 5 abstiegen: Die Weiß-Blauen, bei denen Bülent Cayirli Anfang September 2017 das Traineramt von Thomas Schönn übernommen hatte, wiesen am Saisonende als Schlusslicht mit nur 13 Zählern satte 15 Punkte Rückstand auf den rettenden 13. Rang auf ‒ Eppendorf/Groß-Borstel holte mit Coach Frank Schumacher vier Punkte mehr und wurde damit Vorletzter. „Der Doppel-Abstieg ist natürlich schade und wirft uns in unseren Planungen zurück, aber nicht um“, beteuerte Müller.

Oliver Grodt, der aktuell noch die A-Jugend von Eppendorf/Groß-Borstel betreut, die am Sonnabend, 16. Juni ihr letztes Saisonspiel absolviert, trainiert zukünftig die neue Liga-Mannschaft des SV Groß-Borstel ‒ und kann auf einen breiten Kader bauen. „22 Spieler haben wir schon für die zukünftigen Ersten Herren zusammen“, erklärte Müller und ergänzte, darunter seien „vier bis sechs bisherige Akteure von Weiss-Blau“ sowie „einige Kicker, die „in der Vergangenheit schon einmal für den Verein gespielt und sich nun zu einer Rückkehr entschlossen haben“. Wer die Aufgabe des Co-Trainers bei der Liga-Mannschaft übernimmt, ist noch fraglich: „Da befinden wir uns zurzeit in Gesprächen“, so Müller, der dieses Amt zunächst einmal so, wie aktuell auch bei den A-Junioren, selbst übernehmen wird. Am Donnerstag, 28. Juni beginnt die Vorbereitung auf die kommende Saison, in der die Groß Borsteler hohe Ziele haben: „Wir peilen den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga an“, stellte Müller, der einst auch fünf Jahre lang Liga-Trainer bei Eppendorf/Groß-Borstel war, klar. Die „Mission Wiederaufstieg“ gehen die Eppendorfer in der A-Kreisklasse 7, in die sie der Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes einteilte, an.

Ein Aufstieg im Sommer 2019 würde perfekt passen, da dann die jetzigen A-Jugend-Spieler altersbedingt in den Herren-Bereich wechseln. Müller betreut einen Großteil der Spieler des jetzigen A-Junioren-Teams seit deren F-Jugend-Zeit: „Ich weiß, dass diese Jungs schon viele Angebote von anderen Vereinen bekommen haben ‒ aber sie sollen und wollen mithelfen, bei uns etwas Neues aufzubauen“, betonte er. Darauf, einen zweiten Platz in der A-Klasse, der ihnen durch den Abstieg der Weiß-Blauen aus der Kreisliga zustehen würde, einzunehmen, verzichteten die Verantwortlichen des SV Groß Borstel bewusst: „Wir haben nicht genügend Spieler, um zwei A-Klassen-Teams personell zu bestücken“, erklärte Müller. Und die Zweite Mannschaft von Eppendorf/Groß-Borstel, die die Saison 2017/2018 in der B-Kreisklasse 6 als Tabellen-Zwölfter beendet hatte, sei „nicht spielstark“ genug, um in die A-Klasse hochgezogen zu werden, so Müller, der weiß: „Bei diesen Jungs steht der Spaß klar im Vordergrund ‒ sie wollen einfach ein bisschen kicken.“ Dies wird die Reserve von Eppendorf/Groß-Borstel weiterhin unter der Regie des Trainerduos Stefan Domke und Tobias Menck, nach einem Staffelwechsel allerdings in der B-Kreisklasse 5, tun.

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