
Am zweiten Spieltag der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord rollt am Sonnabend, 4. Juni auf neutralen Plätzen der Ball. Der Hamburger Oberligist Altona 93 trifft dabei um 15 Uhr im „Kehdinger Stadion“ in Drochtersen auf den Bremen-Liga-Meister Bremer SV. Der Schleswig-Holstein-Liga-Meister SV Eichede bekommt es ebenfalls ab 15 Uhr in Rotenburg (Wümme) mit dem 1. FC Germania Egestorf/Langreder (Vizemeister der Oberliga Niedersachsen) zu tun. Am ersten Spieltag hatte es am Mittwochabend zweimal ein 1:1-Unentschieden gegeben: Altona war durch Nick Brisevac in Führung gegangen (52.), doch Evgenij Bieche egalisierte für Eichede zum Endstand (75.). Der Bremer SV und Egestorf/Langreder trennten sich ebenfalls mit einem 1:1-Remis; die anschließenden Elfmeterschießen, die nur von Bedeutung wären, wenn nach der Aufstiegsrunde zwei oder mehr Teams exakt punkt- und torgleich sein sollten, gewannen die Altonaer und die Germanen.
Sollte es nun am Sonnabend einen oder gar zwei Sieger geben, wäre dies bereits die halbe Miete: Dem Sieger vom Sonnabend würde dann am kommenden Dienstag, 7. Juni zum Abschluss der Aufstiegsrunde jeweils bereits ein Unentschieden genügen, um zumindest den zweiten Platz in der Vierer-Gruppe, der zum Aufstieg genügt, sicher zu haben. Der Bremer SV reist mit der Empfehlung nach Drochtersen, aus 30 Bremen-Liga-Partien imposante 80 Punkte (26 Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen) erreicht zu haben, bei einem Torverhältnis von 120:17-Treffern. In Ehrfurcht erstarren muss das Team von 93-Trainer Berkan Algan vor dem BSV trotzdem nicht, gilt die Bremen-Liga doch als die schwächste der vier dem Norddeutschen Fußball-Verband angehörenden Landesverbände. In den vergangenen beiden Spielzeiten scheiterte der Bremer SV zudem jeweils in der Aufstiegsrunde. In diesem Jahr gewann der Bremer SV zudem zum bereits dritten Mal in Folge den Bremer Landespokal und qualifizierte sich für die Erste Hauptrunde des DFB-Vereinspokals: Am vergangenen Sonnabend wurde im Finale der Liga-Rivale Blumenthaler SV mit 3:0 geschlagen. Dagegen hatten die Altonaer vor Wochenfrist das Oddset-Pokal-Finale gegen den Nord-Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt mit 1:4 nach Verlängerung verloren.
Wenn die Altonaer den Sprung in die Regionalliga Nord schaffen, hätte dies für fünf weitere Hamburger Teams einen Aufstieg zur Folge: Der TSV Sasel als Sieger der Aufstiegsspiele der Landesliga-Drittplatzierten würde in die Oberliga kommen, der TuS Finkenwerder als bester der vier Bezirksliga-Dritten in die Landesliga nachrücken, Fatihspor als schlechtester der acht Kreisliga-Vizemeister in die Bezirksliga aufsteigen, der Wentorf II als fünftbester der zwölf Kreisklassen-Dritten den Sprung in die Kreisliga vollziehen und der bessere Tabellen-Vierte der beiden A-Leistungsklassen-Staffeln (noch offen) die Qualifikation für die neue A-Kreisklasse schaffen.
Dagegen drücken in Schleswig-Holstein sechs Teams die Daumen für Eichede ‒ denn wenn der SVE den Aufstieg verpasst, müssten sie jeweils absteigen. Ein Segeberger Sextett hängt am Tropf des Teams aus dem Nachbarkreis Stormarn: Scheitert Eichede im Bemühen, zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die Regionalliga zu kommen, würde der Tabellen-14. TuS Hartenholm aus der Schleswig-Holstein-Liga in die Verbandsliga Süd-West absteigen, was für Fetihspor Kaltenkirchen als Rang-Zwölfter der Verbandsliga Süd-West den sofortigen Wiederabstieg in die Kreisliga Segeberg zur Folge hätte. Der SV Henstedt-Ulzburg II müsste als der Drittletzter aus der Kreisliga Segeberg absteigen, wodurch auch die Drittletzten TuS Stuvenborn-Sievershütten (aus der A-Kreisklasse Segeberg), TuS Fahrenkrug (aus der B-Kreisklasse Segeberg) und SV Schackendorf II (aus der C-Kreisklasse Segeberg) jeweils um eine Etage nach unten wandern müssten.