Als eine der Geburtsstätten des deutschen Fußballs darf der Norden des Landes auf zahlreiche Traditionsvereine stolz sein. Einer davon ist der Hamburger SV, der von der Gründung in 1919 bis 2018 durchgehend in der obersten Spielklasse des deutschen Profifußballs mit von der Partie war. An großen Erfolgen mangelt es in der langjährigen Geschichte des populären „Bundesliga-Dinosauriers“ auf gar keinen Fall. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte gibt es in den nächsten Zeilen!
Sechs Deutsche Meisterschaften
Nach der Gründung dauerte es nicht lange, bis sich der HSV zu einer festen Größe im norddeutschen Fußball entwickelte. Den besten Beweis dafür liefert die Tatsache, dass sich der HSV im Laufe der 1920er-Jahre sieben Norddeutsche Meisterschaften sicherte und auch 1931, 1932 sowie 1933 diesen Titel holte. In dieser Zeitspanne wurden die Hamburger auch zweimal deutscher Meister (1923 und 1928). Die Zentralfigur bei diesen Erfolgen war Stürmer Otto Harder, der mit 387 Pflichtspiel-Treffern der zweitbeste Torschütze in der Vereinsgeschichte ist. Der erfolgreichste Torjäger in der HSV-Geschichte ist Uwe Seeler (über 400 Treffer), der die Hamburger zur dritten deutschen Meisterschaft im Jahr 1960 führte.
Zum ersten Meistertitel in der Bundesliga, die im Sommer 1963 als Deutschlands höchste Spielklasse eingeführt worden war, kam es in der Saison 1978/1979. Auf Antrieb der damaligen Superstars Felix Magath, Kevin Keegan und Horst Hrubesch entschieden die „Rothosen“ einen spannenden Titel-Zweikampf mit dem VfB Stuttgart für sich. Der Anfang der 80er-Jahre wurde von den Hamburgern dominiert. Mit dem damaligen Kapitän und besten Torschützen Hrubesch kam der HSV nämlich zu zwei neuen Meistertiteln (1982 und 1983). Obwohl die „Rothosen“ danach bis 2018 durchgehend in der 1. Bundesliga spielten, konnten sie danach keine weitere Saison an der Tabellenspitze beenden. Die besten Platzierungen in diesem Zeitraum waren zwei dritte Plätze (2000 und 2006), die jeweils zur Teilnahme an der UEFA-Champions-League führten.
Drei DFB-Pokal-Siege
Für den ersten Pokalsieg des HSV war in erster Linie Stürmerstar Seeler verantwortlich. Im DFB-Pokal-Endspiel 1963 gegen Borussia Dortmund erzielte die HSV-Legende alle drei Treffer beim souveränen 3:0-Sieg. Die Hamburger konnten diesen Erfolg in der Saison 1975/1976 wiederholen. Der Weg ins Endspiel war keineswegs leicht. Dies bezieht sich primär auf das Halbfinale gegen Bayern München, da der Finaleinzug erst nach dem 1:0-Sieg im Wiederholungsspiel gesichert wurde. Zum Titel kam es mit einem 2:0-Triumph gegen den 1. FC Kaiserslautern vor 61.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion. Der Trainer der Erfolgsmannschaft aus den 80er-Jahren, Ernst Happel, schaffte es, die goldene Ära des HSV mit dem Pokalsieg 1987 zu krönen. Wer DFB-Pokal Wetten abgibt, ist sicherlich damit vertraut, dass die Hamburger in der jüngeren Vergangenheit zweimal sehr nahe daran waren, sich den vierten Pokaltitel zu sichern. Dazu kam es in den Saisons 2018/2019 und 2021/2022, als sie als Zweitligist jeweils erst im Halbfinale an RasenBallsport Leipzig beziehungsweise am SC Freiburg scheiterten.
Internationale Erfolge
Wie bereits erwähnt, gelten die späten 70er- und die 80er-Jahre zweifellos als die goldene Ära des Hamburger SV. Binnen dieser Zeitspanne bewährte sich der HSV nämlich auch auf internationaler Fußballbühne. Den ersten großen internationalen Erfolg feierten die „Rothosen“ mit dem Gewinn des damaligen Europapokals der Pokalsieger in der Saison 1976/1977. Auf dem Weg ins Finale wurden IB Keflavik, Heart of Midlothian, MTK Budapest und Atletico Madrid geschlagen. Verblüffend wirkt die Tatsache, dass der HSV in diesen Duellen sogar 21 Tore erzielte. Das Endspiel gegen RSC Anderlecht war hart umkämpft und wurde mit den Toren von Georg Volkert sowie Magath erst in den Schlussminuten entschieden (2:0). Zum bislang größten Vereinserfolg des HSV kam es im Jahr 1983. Das überragende Team mit Chefcoach Happel sowie einigen Weltklasse-Spielern wie Uli Stein, Manfred Kaltz, Magath und Hrubesch schaffte es mit dem Sieg im Europapokal der Landesmeister in diesem Jahr nämlich auf den Thron Europas. Nach souveränen Erfolgen gegen BFC Dynamo Berlin, Olympiakos Piräus, Dynamo Kiew und Real Sociedad San Sebastian wartete im Endspiel der italienische Spitzenklub Juventus Turin. Die „Rothosen“ bewiesen dabei bessere Nerven und sicherten sich mit einem frühen Tor von Magath einen knappen 1:0-Sieg.