A-Kreisklasse 5: VfL-Dritte verliert Spiel und Mc Creight


Gerade einmal 53 Sekunden war die A-Kreisklassen-Partie zwischen dem VfL Pinneberg III und dem SV Hamwarde am Freitagabend alt, als es zu einer folgenschweren Situation kam: VfL-Keeper Mervyn Mc Creight fing einen 16-Meter-Schuss des Moorregers Leon Prange ‒ doch beim Aufkommen auf dem Grandplatz verletzte er sich am Fuß. „Möglicherweise ist die Achillessehne angerissen“, lautete die erste Diagnose des Pinneberger Trainers Sven Delling, der in Ermangelung eines Ersatzkeepers mit Piotr Piechota einen Feldspieler in das Gehäuse beordern musste. Nach einer achtminütigen Unterbrechung wurde die Partie fortgesetzt ‒ und MSV-Coach Frank Bielfeldt stellte fest: „Diese Pause hat uns nicht gut getan.“

Einen ersten Schuss der Hausherren wehrte Gäste-Torhüter Benjamin Peetzke ab, doch als der Schütze mit dem Abpraller an ihm vorbeizog und es zum Zusammenprall kam, entschied der junge Schiedsrichter auf Elfmeter, den Lion Strauß verwandelte (24. Minute). Im direkten Gegenzug bedeutete ein 20-Meter-Schuss von Prange den 1:1-Ausgleich (26.) ‒ der nicht allzu groß gewachsene Piechota konnte den hohen Ball nicht halten. Nachdem MSV-Stürmer Alexander Rodehüser in der Anfangsphase zweimal wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen worden war, zählte ein Treffer von Masaod Mohammad zur Gäste-Führung (33.), obwohl die Pinneberger erneut auf „Abseits“ reklamierten. „Danach waren die Räume zwischen unserer Abwehr und dem Mittelfeld zu groß“, gab Bielfeldt zu. Einen weiteren Schuss der Heim-Elf parierte Peetzke, doch der Abpraller flog per Bogenlampe zum Pinneberger Dudley Titus Shigwedha, der aufgrund der Passivität der MSV-Abwehr zum 2:2 ausgleichen konnte (43.).

In der aus der Verletzungspause resultierenden Nachspielzeit der ersten Halbzeit fielen noch zwei weitere Tore: Nach einer Linksflanke erzielte VfL-Kapitän Finn de Jong sogar die erneute Führung für sein Team (45.+1), ehe Mohammad nach einem Eckstoß zum sagenhaften 3:3-Pausenstand einköpfte (45.+3). „Das war wirklich ein kurioses Ergebnis“, sagte Delling, der sich in der Pause auch um Mc Creight kümmerte. Der Keeper entschied sich aber dazu, auch die zweite Halbzeit noch als Zuschauer zu verfolgen, anstatt das nahegelegene Krankenhaus aufzusuchen. Bielfeldt sprach derweil die Fehler , die seiner Elf in der ersten Halbzeit unterlaufen waren, an und stellte erfreut fest: „Anschließend haben wir deutlich verbessert agiert.“

Rodehüser scheiterte zunächst freistehend mit einer besseren „Rückgabe“ an Piechota (49.), ehe er gegen den auf seiner Torlinie klebenden Aushilfskeeper zum 4:3 einschoss (55.). Damit belohnte sich der Stürmer auch selbst für die 800 Kilometer lange Anreise, die er von seiner Berufsschule in Baden-Württemberg aufs ich genommen hatte, um mitwirken zu können. „Du musst rauskommen“, rief Delling derweil seinem Aushilfskeeper zu, der diesen Rat in der nächsten Szene auch befolgte: Als Rodehüser erneut freie Bahn hatte, wurde er vom nun herausstürzenden Piechota hart getroffen (Foto) und musste verletzt ausgewechselt werden. „Er hat zwar unten den Ball berührt, aber auch den Gegenspieler erwischt“, räumte Delling ein. „Dass es dafür weder eine Karte noch einen Elfmeter gab, war absolut unverständlich“, so Bielfeldt, der beim Referee, dessen Leistung von Schiedsrichter-Beobachter Manfred Neuber (SC Pinneberg) in Augenschein genommen wurde, „leider keine klare Linie sah“.

Als Rodehüser noch neben dem VfL-Gehäuse behandelt wurde, überlupfte Prange den erneut aus seinem Tor herauslaufenden Piechota zum 5:3 (64.) und feierte sein Tor anschließend mit seinem verletzten Mitspieler. Sogar 6:3 hieß es, als Christoph Prüßing, der für den verletzten Rodehüser in die Partie gekommen war, bei einem Moorreger Konter noch Piechota ausspielte und einschob (83.). Ein weiteres Tor eines Moorreger „Jokers“ pfiff der Schiedsrichter ab, weil er Andre Goldmann im Abseits gesehen hatte, bevor er einen Querpass einschob und das 7:3 erzielte ‒ so blieb es beim 6:3. „Nach der Pause haben wir so gespielt, wie ich es mir vorstellte“, sagte Bielfeldt, der Mohammad, Prange und Hauke-Sören Heydorn ein Sonderlob aussprach. Auch der VfL-Dritten attestierte der MSV-Trainer „eine gute Leistung“, die „besser als ihr Tabellenplatz“ gewesen sei. Und so kann Delling darauf hoffen, dass sein Team nach nun fünf Niederlagen in Folgen bald die Wende zum Guten schafft!

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