Bezirksliga West: Trainerwechsel in Kummerfeld


War der Kummerfelder SV in der vergangenen Saison in der Bezirksliga West noch die positive Überraschung, als er als Neuling am Ende Vierter wurde, so lief es in dieser Serie bisher alles andere als rund. Zehn seiner ersten 17 Saisonspiele verlor das Team vom Ossenpadd, weshalb es mit nur 19 Punkten als Vorletzter auf einem Abstiegsplatz überwintert. Daraus zogen die KSV-Verantwortlichen nun die Konsequenzen: „Wir haben uns entschieden, die Zusammenarbeit mit unserem verantwortlichen Liga-Trainer Benjamin Kälberloh per sofort zu beenden“, hieß es am Donnerstag auf der facebook-Seite des KSV, dessen Verantwortliche präzisierten: „Bei allen Beteiligten klingelten die Alarmglocken. Unser sportliches Ziel ist es, konstant mindestens in der Bezirksliga des Hamburger Fußball-Verbandes zu spielen. Dieses Ziel sehen wir mit der aktuellen Bilanz massiv gefährdet und die zwingt uns zu Reaktionen.“ Trotzdem machten die Kummerfelder Offiziellen keinen Hehl daraus, dass ihnen die Trennung von Benjamin Kälberloh „ganz schwer gefallen“ sei, denn der 33-Jährige sei „ein Kind des Vereins“.

Nachdem Benjamin Kälberloh lange Jahre als Spieler und zuletzt als Co-Trainer am Ossenpadd aktiv war, hatte er erst im Sommer das Traineramt von Werner von Bastian (63) übernommen, was die Kummerfelder übrigens auf den Tag genau vor einem Jahr verkündet hatten (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Außerhalb des sportlichen Bereiches können und wollen wir ihm überhaupt nichts vorwerfen ‒ im Gegenteil“, so die KSV-Verantwortlichen, die via facebook präzisierten: „Ihm gebührt hoher Respekt für sein Engagement und die Konsequenz, seine Vorstellung von aggressivem Angriffsfußball umzusetzen. Nur hat sie für diese Mannschaft in dieser Situation offensichtlich nicht gepasst.“ Weiter hieß es auf der facebook-Seite: „Um also jeder Legendenbildung vorzubeugen: Es ist ausschließlich der ausgebliebene sportliche Erfolg, der uns zu diesem Schritt gezwungen hat. Wir wünschen Benni, dass er bei aller verständlichen Enttäuschung im Moment nicht den Mut verliert, seine Vorstellung von erfolgreichem Fußball mit einer anderen Mannschaft umzusetzen. Dafür würden wir ihm auch nach dieser Entscheidung jederzeit das beste Zeugnis ausstellen.“

Zum Nachfolger wurde nicht etwa, wie mancherorts spekuliert, Werner von Bastian, der seit dem Ende seiner Trainertätigkeit als Sportlicher Leiter fungiert, ernannt. Trotzdem fanden die KSV-Offiziellen eine vereinsinterne Alternative: Nils Hachmann, ein „erfolgreicher und im Hamburger Jugendfußball hoch angesehener Trainer“, wie sie erklärten, der aktuell die A-Jugend betreut, werde „künftig die Verantwortung auch für unser Liga-Team übernehmen“, hieß es in der Mitteilung. Die Kummerfelder A-Junioren, die zurzeit Tabellen-Zweiter in der A-Junioren-Oberliga Hamburg, der höchsten Hamburger Jugend-Spielklasse, sind, trainiert Hachmann parallel dazu weiterhin. „Wir versprechen uns mittelfristig eine Verschmelzung dieses hochklassigen A-Jugend-Teams mit unserem Herren-Liga-Team ‒ zunächst als Trainingsgemeinschaft, aber schon mit vorsichtigem Einbau der Jugendlichen in das Liga-Team, vorausgesetzt natürlich die Abstimmung hierüber mit der Jugend-Spielgemeinschaft SG BorKum aus den beiden Vereinen TuS Borstel und Kummerfelder SV“, hieß es weiter in der Mitteilung auf der facebook-Seite.

Abschließend stellten die Kummerfelder Verantwortlichen klar: „Wir hoffen, mit dieser Entscheidung den Impuls zu erhalten, der die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur und damit zum Klassenerhalt führt. Dabei wünschen wir Nils Hachmann mit seinem Team viel Glück sowie viel Erfolg und sagen ihm jede für uns mögliche Unterstützung zu.“ Im enorm engen Klassement der Bezirksliga West beträgt der Rückstand auf den rettenden 13. Rang nur einen einzigen Punkt; zudem haben die Kummerfelder noch zwei Partien mehr auszutragen als der Tabellen-13. SV Halstenbek-Rellingen II und der Rang-Zwölfte SC Sternschanze II.

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