Von Seiten des Hoisbütteler SV II gab es noch keine offizielle Stellungnahme zum am Freitagabend in der 83. Minute beim Stand von 5:0 erfolgten Abbruch der Partie des 13. Spieltages der A-Kreisklasse 5 gegen den MSV Hamburg III. Dagegen nahm neben Sandra Kilian, Pressesprecherin der für den Kreis Stormarn zuständigen Polizeidirektion Ratzeburg, auch Sascha Schumacher, Trainer der MSV-Dritten, auf Nachfrage von SportNord Stellung:
"Ein Spieler von uns, der schon die Gelbe Karte hatte, hat ein Foul begangen, für das er sehr wahrscheinlich vom Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte bekommen hätte. Aber dann hat der Idiot noch einmal nachtreten. Daraufhin sind mehrere Hoisbütteler Spieler auf ihn zugelaufen, weitere Spieler von uns kamen dazu und daraus entstand eine wechselseitige Schlägerei. Der Spieler von uns, der nachgetreten hatte, hat eine gebrochene Nase davongetragen, muss aber nicht operiert werden. Bei uns gab es weitere Verletzungen, auch der Gegner hatte Verletzte zu beklagen.
Wir haben vereinsintern bereits Konsequenzen gezogen und den Spieler, der nachgetreten hatte, aus dem Verein herausgeworfen - und zwar wegen regelmäßigen Fehlverhaltens, denn es war leider nicht das erste Mal, dass er mit aggressiven Handlungen negativ aufgefallen ist. Wir distanzieren uns als MSV Hamburg ganz klar von Gewalt. Das gehört beim Fußball nicht dazu: Wir bewegen uns in der Kreisklasse und würden gerne in die Kreisliga aufsteigen, wollen aber bei allem sportlichen Ehrgeiz in erster Linie Spaß haben.
Leider hatte es sich während des Spiels in Hoisbüttel schon etwas angedeutet, dass so etwas passieren könnte, denn die Partie wurde von beiden Seiten sehr aggressiv geführt. Es waren viele Zuschauer da, vielleicht hundert, von denen uns einige wiederholt beleidigt haben. Unter anderem sagten sie zu einem Spieler von uns: 'Du Fettsack, warum spielst du Fußball?' So etwas gehört sich nicht und hat dazu beigetragen, dass es ein ganz bitterer Abend geworden ist: Ja, unser Spieler hat den Fehler begangen, nachzutreten - aber dass das Ganze dann so ausgeartet ist, war auch die Schuld des Gegners!
Leider hat der Schiedsrichter dazu beigetragen, dass sich die ganze Situation hochgeschaukelt hat, weil er keine klare Linie an den Tag gelegt und das neue Stopp-Konzept nicht angewendet hat. Ich denke, wenn er die Mannschaften zu einem früheren Zeitpunkt in ihre Strafräume geschickt hätte, hätte das zur Beruhigung aller Beteiligten beigetragen. Als die Polizei am Sportplatz eintraf, war die körperliche Auseinandersetzung bereits vorbei. Die Polizei hat aber die Personalien der Anwesenden aufgenommen, zudem gab es drei Anzeigen von unserer und drei Anzeigen von Hoisbütteler Seite.
Wir haben so etwas noch nue erlebt. Seit unserer Gründung - ursprünglich waren wir die zweite Mannschaft des MSV Hamburg - gab es noch nie derartige Szenen. Das einzige Negativerlebnis, was wir in diese Richtung einmal hatten, war als einer unserer Spieler von einem Gegner eine Kopfnuss bekommen hat."