
Die Zeichen stehen gut für den USC Paloma am Ende der Saison den Aufstieg in die Oberliga schaffen. Drei wertvolle Punkte sicherten sich „Tauben“ im Spiel gegen TuRa Harksheide durch einen verdienten 3:2 Erfolg, der nach lange komplett überlegen gestalteter Partie am Ende noch einmal in Gefahr geriet.
Vor spärlicher Kulisse – sicherlich dem lausigen, nasskalten Wetter am Sonntagvormittag geschuldet – übernahmen die Gastgeber vom Anpfiff weg die Initiative gegen sehr verunsichert auftretende Norderstedtern, die aus ihren vier vorhergegangenen Spielen gerade einmal drei Zähler (drei Remis, eine Niederlage) hatten holen können und sich von ihren hochgesteckten Zielen vor Saisonbeginn spätestens jetzt verabschieden müssen. Der Rücktritt von Trainer Sidnei Marschall am vergangenen Montag und die sich anschließende Gerüchteküche, wie bzw. mit wem es am Exerzierplatz weitergeht (SportNord berichtete), ist wohl auch nicht gänzlich spurlos am Team vorbeigegangen.
So musste also Interimscoach Kolja Hack erste ganz schwache 45 Minuten seiner Mannschaft mit ansehen, die erst kurz vor dem Seitenwechsel zu ihrer einzigen klaren Torchance kam, als Geburtstagskind Lion Jodeit bereits Paloma-Torwart Jonas Köhler umkurvt hatte, dann aber zu weit abgedrängt wurde und so den Ball nicht mehr zielgerichtet Richtung leerem Tor bringen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt führten die haushoch überlegenen Gastgeber bereits mit 2:0. Für den ersten Treffer hatte Lion Mandelkau nach 16 Minuten gesorgt, als er sich rechts im Strafraum durchsetzen konnte und dann aus spitzem Winkel an Torwart Abou Fofana vorbei in die Maschen traf. Schon zuvor hatte TuRa drei Mal Glück, dass Paloma dicke Chancen erfolglos verstreichen ließ (1./7./10.). Drei Minuten später erhöhte Christian Merkle per Nachschuss, nachdem Manedlkau noch an Torwart Fofana hängengeblieben war, auf 2:0. Hätte es nach einer halben Stunde 4:0 gestanden, TuRa hätte sich nicht beschweren können. Keine Ordnung, schlechtes Zweikampfverhalten und brotloses Kurzpassspiel prägten das Spiel der Gäste, die erst in den letzten 10 Minuten vor der Pause auch einmal in der gegnerischen Hälfte auftauchten, aber bis auf die eingangs erwähnte Chance von Lion Jodeit jegliche Torgefahr vermissen ließen.
Nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff konnte sich Palomas Jannik Dreyer auf seiner linken Seite bis zur Grundlinie durchtanken, flankte, Torwart Fofana ließ den Ball abklatschen und Lion Mandelkau belohnte sich für sein engagiertes Spiel mit seinem zweiten Treffer zum 3:0. Nun schienen die Messen endgültig gelesen zu sein, zumal die Gäste weiterhin völlig zahnlos auftraten. Dies sollte sich nach gut 60 Minuten als trügerisch erweisen, denn spätestens mit dem 1:3 durch einen Kopfballtreffer von Lion Jodeit nach Hereingabe von Nassim Saleh zeigten die Gäste ihr „richtiges Gesicht“, wie es Coach Kolja Hack nach dem Spiel nannte. Plötzlich mischten sie richtig mit, zeigten Kampf, Leidenschaft und alles, was zuvor verschüttet war. Lukas Raphael zog aus 25 Metern ab und der Ball touchierte die Latte (67.). Joker verpasste rechts im Strafraum knapp den Anschlusstreffer (73.) und Palomas vorhergegangene Souveränität war komplett verflogen. Dennoch hätte Lennard Wallner nach einem Konter für Beruhigung sorgen können, schloss aber aus aussichtsreicher Position nicht ab, sondern vergab durch einen missratenen Querpass die sich bietende Chance zur Entscheidung (81.). Stattdessen nutzte im Gegenzug Daniel Tramm Turbulenzen im Paloma-Strafraum und machte die Partie mit seinem Tor zum 2:3 noch einmal richtig spannend. Zu mehr reichte es dann aber für die viel zu spät erwachten Gäste nicht mehr. Tom Bein, alleine durch, hätte im Eins-gegen-Eins-Duell mit Torwart Abou Fofana eigentlich treffen müssen, tat es aber nicht.
So blieb es beim vom Ergebnis knappen, aber letztlich hochverdienten Sieg für den USC Paloma, der seinen wenigen treuen Fans mehr zugemutet hatte, als unbedingt nötig gewesen wäre.
hvp