Am 5. August hatte dem SC Egenbüttel eine 3:0- und eine 4:3-Führung nicht genügt, um beim Kummerfelder SV zu gewinnen ‒ der Endstand lautete 4:4 (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Nach dem vierten Spieltag warten die Egenbütteler, die nach ihrem vierten Tabellenplatz der vergangenen Serie als Mitfavorit in diese Runde gestartet waren, noch immer auf ihren ersten Sieg in der Bezirksliga West. Immerhin holten sie am Sonntag mit einem 2:2-Unentschieden beim Heidgrabener SV ihren zweiten Punkt nach dem besagten Schützenfest vom Ossenpadd.
Auf dem Rasenplatz an der Uetersener Straße verlief die Anfangsphase sehr schleppend, ehe die Gäste begannen, Druck auszuüben. Spektakuläre Strafraumszenen waren trotzdem lange Zeit Fehlanzeige, ehe die Heim-Elf, die sich immer wieder schnelle Ballverluste leistete, einen Eckstoß zu kurz klärte. So gelangte das Spielgerät von Dawid Mrowczynski zu Lasse Krumsiek, der aus der Drehung gleich abzog und damit Leon Sorgenfrei überraschte: Der HSV-Torwart reagierte einen Tick zu spät, weshalb der Ball zum 0:1 im Netz zappelte (36.). Nach der Pause intensivierten die Heidgrabener ihre Offensivbemühungen und wurden prompt belohnt: Jan-Philip Bätz fand von rechts mit einem Diagonalpass, den einige Zuschauer schon als „zu lang“ kritisiert hatten, links im Gäste-Strafraum Philippe Schümann, der den Ball in hoher Geschwindigkeit mitnahm und dann aus spitzem Winkel zum 1:1 einschoss − die Grätsche seines Gegenspielers Daniel Caniera, der ihn weitestgehend in Manndeckung nahm, kam zu spät (53.).
In der Folge wogte die Partie hin und her. Die Hausherren hatten Glück, dass ihr Verteidiger Tjorben Fülscher einen Schuss der Egenbütteler auf der eigenen Torlinie klärte. Nicht nur deshalb erhielt Fülscher ebenso wie Dennis Malysz, der erstmals seit seinem im Januar 2017 erfolgten Wechsel zum FC Elmshorn wieder für die Liga-Mannschaft des „kleinen HSV“ auflief, ein Sonderlob. In der 79. Minute schien das Pendel dann zugunsten des Neulings auszuschlagen, als Philippe Schümann schön bis zu der Grundlinie durchlief und querlegte, so dass Dennis Lebedinski am langen Pfosten nur noch seinen Fuß hinhalten musste, um das 2:1 zu erzielen. Da Bätz wenig später auf der eigenen Torlinie goldrichtig stand, um einen Kopfball der Gäste zu klären, schien der erste Bezirksliga-Sieg in der Geschichte der Heidgrabener zum Greifen nah zu sein. Doch dann kam die 87. Minute, in der die Egenbütteler erneut nach einem Eckstoß erfolgreich waren: Den ersten Ball konnten die Heidgrabener noch klären, doch bei der zweiten Hereingabe kam Sorgenfrei im Getümmel nicht an den Ball − ob er dabei von einem SCE-Akteur gefoult oder von einem eigenen Mitspieler behindert wurde, war schwer auszumachen. Fakt ist: Ein Egenbütteler köpfte den Ball an die Unterkante der Latte und letztlich war es nach Ansicht von Schiedsrichter Uwe Ennuschat (von der TSG Bergedorf) dann Fülscher, der den Ball zum 2:2 in das eigene Netz lenkte.
„Beinahe hätten wir diesen späten Ausgleich noch mit dem Siegtreffer beantwortet“, sagte HSV-Coach Ove Hinrichsen angesichts einer weiteren Chance von Philippe Schümann in der 89. Minute, die SCE-Keeper Marcel Ahrendt aber stark vereitelte. „Schade − wir hätten einen Sieg verdient gehabt“, so Hinrichsen, der allerdings auch noch Steigerungsbedarf ausmachte: „Wir müssen lernen, unsere starke Leistung aus der zweiten Halbzeit auch schon im ersten Durchgang auf den Platz zu bringen.“ Immerhin fühlte sich das 2:2 gegen „die spielstarken Egenbütteler“ für Hinrichsen „deutlich besser an“ als die beiden vorherigen Punkteteilungen beim VfL Pinneberg II (ebenfalls 2:2) und gegen die SV Lieth (1:1). Am fünften Spieltag bekommen beide Teams ihre nächste Chance auf den ersten „Dreier“: Der SCE erwartet bereits am Freitag, 24. August den TuS Germania Schnelsen und der „kleine HSV“ gastiert zwei Tage später bei seinem Mitaufsteiger Hetlinger MTV.