
Einen Trainer mit Fußball-Lehrer-Schein gibt es in der Sechsten Liga nicht oft – und so sollte dem, was Dietmar Hirsch sagt, besonderes Gehör geschenkt werden. Dies taten einige Spieler des Süd-West-Verbandsligisten SV Schackendorf aber nicht regelmäßig: „Sie hören mir einfach nicht zu“, fluchte Ex-Profi Hirsch nach einer der elf Saison-Niederlagen, die die Segeberger kassierten.
Dass am Ende nur der vierte Platz heraussprang, erklärte Hirsch wie folgt: „Die meisten Gegner waren qualitativ eigentlich nicht dazu in der Lage, uns gefährlich zu werden – wir haben es aber zu oft zugelassen, dass unsere Kontrahenten ins Spiel kommen!“ Hirsch kritisierte die Einstellung seiner Elf: „Einige Spieler sind zu spät zum Training gekommen – und dann wollten sie im Training immer nur spielen und jeder wollte den ersten Freistoß schießen ...“ Die Schackendorfer, die im Sommer 2012 nach nur einem Schleswig-Holstein-Liga-Jahr wieder in die Verbandsliga abgestiegen waren, hatten auch mit dem Problem zu kämpfen, dass gegen sie fast jeder Gegner auf eine massive Abwehr setzte. „Wir haben es zu oft versäumt, das Spiel schnell und breit zu machen, und stattdessen immer nur langsam und durchs Zentrum nach vorne gespielt“, haderte Hirsch, der aber auch selbstkritische Worte fand: „Aufgrund meiner Teilnahme am Fußball-Lehrer-Lehrgang konnte ich phasenweise nur zweimal pro Woche das Training leiten – vielleicht war das ein Problem!“
Fakt ist: Die Schackendorfer verloren nicht nur jeweils beide Duelle gegen den Meister PSV Neumünster (2:3 daheim und 0:3 an der Schwale) sowie den Vizemeister FC Itzehoe (jeweils mit 1:2), sondern leisteten sich auch einige unerklärliche Punktverluste gegen Kellerkinder (0:1 gegen den TuS Nortorf und den VfR Horst, bei dem auch schon das Hinspiel mit 1:2 verloren gegangen war). Am 1. Mai gab es zudem eine peinliche 3:6-Heimpleite gegen den TSV Lägerdorf. Ab sofort müssen die Schackendorfer auf Hirsch verzichten: Der 41-Jährige möchte zukünftig mit seiner Trainer-Tätigkeit „seinen Lebensunterhalt verdienen“. Seine bisheriger Assistent Lars Callsen („Ich habe viel von Hirsch gelernt!“) wird neuer SVS-Chefcoach.
(JSp)