
Aufgrund seiner um fünf (!) Treffer besseren Tordifferenz gegenüber der SG Bornhöved/Schmalensee war Fetihspor Kaltenkirchen am 31. Mai Meister in der Kreisliga Segeberg geworden (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Davon dass sich die SG-Spieler für den so knapp verpassten Titelgewinn revanchieren wollen, war am Sonntag beim Wiedersehen mit Fetihspor nichts zu sehen: „Wir haben eine katastrophale Leistung gezeigt ‒ 80 Prozent des Teams waren quasi gar nicht auf dem Platz“, fand SG-Trainer Dr. Ulf Heinrich deutliche Worte.
In der Pause war Dr. Heinrich nur 30 Sekunden in der Kabine: „Ich habe an die Ehre meiner Spieler appelliert ‒ aber im zweiten Durchgang ist kaum etwas besser geworden“, so Dr. Heinrich, der einräumte: „Wir hätten mit einem Sieg die Weichen in Richtung Klassenerhalt stellen können ‒ aber in dieser Form haben wir in der Verbandsliga Süd-West definitiv nichts verloren!“ Besser gelaunt war natürlich Fetihspor-Coach Klaus Kasper: „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit sehr stark gespielt und genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, lobte Kasper. Als SG-Torwart Patrick Rehberg vollkommen übermotiviert am äußersten Rand seines Strafraums an der Grundlinie Nasim Jueidi foulte, verwandelte der starke Christoph Burmeister den fälligen Elfmeter zum 0:1 (24.). Nur sieben Minuten später konnte Andrej Denk nach einem Eckstoß aus Nahdistanz unbehindert zum 0:2 einköpfen.
Die kampfstarken und jederzeit überlegenen Kaltenkirchener verpassten es, auf dem Grandplatz am Bornhöveder Jahnweg vor 80 Zuschauern schon zur Pause höher zu führen. Auch im zweiten Durchgang ließen die Gäste einige gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen. Die einzige SG-Chance vergab Fabian Makus in der 84. Minute. „Wir haben vieles richtig gemacht, aber natürlich auch nicht alles“, sagte Kasper, der sinnierte: „Ob die Bornhöveder sich damit, auf dem Grandplatz zu spielen, einen Gefallen getan haben, weiß ich nicht ...“ Kasper hatte sein Team in der vorherigen Trainingswoche auf den ungewohnten Untergrund vorbereitet. „Am Ende haben wir verdient gewonnen“, urteilte Kasper, während Dr. Heinrich zugab: „Über dieses Spiel würde ich am liebsten mit niemandem mehr reden ‒ ich bin tief enttäuscht, denn ich hatte ein ganz anderes Auftreten meiner Mannschaft erwartet!“