Verbandsliga: Prischmann hofft auf Aufstiegsrunde


Im Juli 2007 übernahm Holger Prischmann bei den Verbandsliga-Frauen des Moorburger TSV das Traineramt von Jan-Peter Heinbockel, der sich seither auf sein Manager-Amt konzentriert. Nun steht Prischmann, der im Sommer 2003 mit dem Hamburger SV II Verbandsliga-Meister wurde und anschließend anderthalb Jahre im Herren-Bereich den SV Wilhelmsburg II betreute, mit den MTSV-Frauen auf dem zweiten Platz.

Im SportNord-Interview spricht Prischmann über den Titelkampf, die Aufstiegsrunde zur Regionalliga, die Unterschiede zwischen Frauen- und Herren-Fußball und seine Zukunftspläne ...


SportNord: Im vergangenen Sommer sind Sie vom Herren- wieder in den Frauen-Bereich zurückgekehrt – wie denken Sie acht Monate später über diesen Schritt?
Holger Prischmann „Ich habe den Wechsel zurück zum Frauen-Fußball nie bereut, nachdem ich zuvor vier Jahre im Herren-Bereich und davor wiederum fünf Jahre im Frauen-Bereich tätig war. Meine Frau, die bei Moorburg spielt, wird bald 39 – und bevor sie ihre aktive Karriere beendet, wollten wir fußballerisch unbedingt noch einmal etwas zusammen machen. Der Kontakt zwischen Moorburg und mir bestand schon seit längerer Zeit, und ich bin begeistert, wie in diesem kleinen, gemütlichen Verein alle Verantwortlichen hinter dem Frauen-Fußball stehen! Es gibt keinen Grund zum Klagen, denn wir haben genügend Sponsoren, die Spielerinnen sind gut ausgestattet, und unser Kader ist auch groß genug.“

SportNord: Sind Sie auch mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?
Prischmann „Unser Manager Heinbockel hatte vor der Saison Platz eins bis vier als Ziel ausgegeben – ich war da etwas vorsichtiger, habe von Rang zwei bis vier gesprochen, und nun sind wir tatsächlich Zweiter. Es läuft wirklich gut, und wir haben eine sehr gute Vorbereitung absolviert mit einem hervorragenden Trainingslager. Wir trainieren drei Mal pro Woche, ich verlange sicherlich mehr von den Spielerinnen als mein Vorgänger, auch von der Intensität her - und wir werden auch zukünftig hart arbeiten ... Schließlich gilt es auch, die verletzungsbedingten Ausfälle, die wir momentan leider haben, zu kompensieren.“

SportNord: Denken Sie, dass Ihr Team Meister werden kann?
Prischmann „Momentan liegen wir vier Punkte hinter dem Niendorfer TSV, haben allerdings auch noch ein Nachholspiel mehr zu absolvieren. Das direkte Duell mit Niendorf haben wir im Oktober 2007 mit 0:3 verloren – das Ergebnis war zwar zu deutlich, aber wir müssen zugeben, dass der NTSV momentan zu Recht Spitzenreiter ist. Im Frühjahr wollen wir noch einmal angreifen, werden aber auch personelle Probleme bekommen, denn viele Spielerinnen stecken im Abitur-Stress. Aber wenn jemand für seine Prüfungen lernen muss, geht das selbstverständlich vor, und so müssen wir damit leben, dass nun manchmal nur zwölf Spielerinnen beim Training sind.“

SportNord: Würde Sie der Aufstieg in die Regionalliga reizen?
Prischmann „Natürlich! Und eventuell könnten wir auch als Vizemeister an der Aufstiegsrunde teilnehmen, denn in Niendorf gibt es wohl Überlegungen, im Falle des Titelgewinns auf den Aufstieg zu verzichten – einige Niendorfer Spielerinnen, die schon etwas älter sind, wollen noch ein oder zwei Jahre spielen - aber eben nur in der Verbandsliga, nicht in der Regionalliga. Ich stehe diesbezüglich auch in engem Kontakt mit dem NTSV-Trainer Mato Mitrovic – und sobald sich die Niendorfer bezüglich des Aufstiegs entschieden haben, wird er mir Bescheid geben!“

SportNord: Denken Sie, dass sich Ihr Team in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga durchsetzen könnte?
Prischmann „Wir würden in einer einfachen Dreier-Gruppe auf den Meister aus Bremen und Schleswig-Holstein treffen und hätten dabei das große Pech, dass sich der SV Werder Bremen im vergangenen Jahr mit einem Etat von 300.000 Euro ein Damen-Team zusammengekauft hat, das nach zwölf Spieltagen mit 36 Punkten und dem sagenhaften Torverhältnis von 101:0 das Klassement der Verbandsliga Bremen anführt. Bei einem Hallenturnier haben wir das Werder-Team erlebt, da sind wir zwar Dritter geworden, und die Bremer nur Elfter - aber das ist kein Gradmesser, und der SV Werder wäre sicherlich haushoher Favorit in der Aufstiegsrunde!“

SportNord: Würde sich Moorburg dennoch der Herausfo

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