Trotz langer nummerischer Überlegenheit langte es für den HSV Barmbek-Uhlenhorst in einem Vergleich mit dem letztjährigen Tabellen Dritten der Schleswig-Holstein-Liga, Holstein Kiel II nur zu einem mühsamen 4:3.
In der Anfangsphase wirkten die Hamburger ein wenig unsortiert und kassierten nach acht Spielminuten durch Kiels Florian Meyer, der zuletzt noch bei der Ersten mitwirkte und nun die Zweite verstärken wird, den frühen Rückstand. Sechs Minuten später egalisierte Bülent Imanci per verwandeltem Foulelfmeter zum 1:1.
Holstein Kiel, nur mit elf einsatzfähigen Spielern in die Hansestadt angereist (fünf angeschlagene Spieler und zwei Akteure erlangen die Spielberechtigung erst einen Tag nach diesem Vorbereitungsspiel), spielte ab der 23. Minute nur noch zu zehnt, da sich Acer Rezan verletzt hatte und nicht mehr mitwirken konnte.
BU kam bis zur Halbzeit wesentlich besser ins Spiel und erzielte folgerichtig nach einer guten halben Stunde durch Kevin Mellmann das 2:1. Ein an die Unterkante der Latte getretener Freistoß (43.) und ein 25 Meter-Schuss von Jon Hoeft, der links neben das von Dennis Emken gehütete Kieler Gehäuse ging (45.) hätte durchaus eine höhere Halbzeitführung erbringen können.
Nach dem Seitenwechsel waren es dann aber die Gäste, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten und nach außen nicht vermittelten, dass sie mit einem Mann weniger operieren mussten. Merlin Höckendorf drückte den Ball nach einem von rechts getretenen Freistoß im zweiten Nachfassen zum 2:2 über die Linie. BU Keeper Mikail Develi sah bei diesem Treffer nicht gut aus. Die Hausherren spielten unerklärlich passiv und ließen die Gäste auch weiterhin gewähren. Logische Konsequenz das 3:2 für die von Trainer Lars Dubau sehr gut eingestellten Kieler. Tim Gürntke flankte präzise von rechts und fand mit Raphael Gertz einen dankbaren Abnehmer, der per Kopf einnickte (65.). Der 3:3 Ausgleich für BU gelang fünf Minuten später Kevin Mellmann, der sich rechts im Strafraum durchsetzte und Schlussmann Emken keine Chance ließ.
Nach einer weiteren Verletzung – Innenverteidiger Kjell Gonda konnte bei Kiel nicht mehr weitermachen (75.) – hatte BU gleich zwei Spieler mehr auf dem Platz, geriet aber dennoch in große Verlegenheit, als Florian Meyer einen Hochkaräter nicht für die erneute Kieler Führung verwerten konnte (79.). Erst danach drückte BU gegen die neun Aufrechten von der Förde, denen allmählich die Kräfte schwanden. Eine Minute vor Spielende war es der eingewechselte Simon Yüksel, der nach einer Ecke von Faik Algan für den Siegtreffer des Oberligisten sorgte. Im Gegenzug hatte noch Dustin Gamradt den Ausgleich auf dem Fuße, scheiterte aber
haarscharf.
Fazit: BU gewann 4:3; der moralische Sieger, wenn es denn so einen gäbe, hieß allerdings Holstein Kiel II.
hvp
