
Am 14. Spieltag der Schleswig-Holstein-Liga kam der SV Henstedt-Ulzburg gegen das Schlusslicht Schleswig 06 über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus. SVHU-Coach Jens Martens ärgerte sich : „Nach der 0:2-Pleite in Eckernförde haben wir zum zweiten Mal in Folge wertvolle Punkte liegen gelassen, die uns am Ende bei der Qualifikation für das Hallenmasters bitter fehlen könnten!“ 06-Trainer Helmut Schimmer freute sich dagegen: „Aufgrund der erschwerten Umstände, mit denen wir zurechtkommen mussten, ist das ein sehr gutes Ergebnis für uns!“ Dabei hatten die Hausherren gut begonnen: In der siebten Minute lag bereits das 1:0 in der Luft, doch Torsten Lemke scheiterte am hervorragend reagierenden Gäste-Keeper Marcel Carstensen. Der 18-Jährige, eigentlich Torwart der Schleswiger A-Jugend, ersetzte Stamm-Keeper Tore Wächter, der sich einer Knie-Operation unterziehen musste.
In der 16. Minute musste Carstensen dann hinter sich greifen: „Ein vermeidbares Tor“, ärgerte sich Schimmer nach dem Treffer von Marc Lange. Die Henstedt-Ulzburger gaben weiter Gas und nach einem Pass von Mohamed Mansour tauchte der aufgerückte Jan Henrik Kaetow ganz alleine vor Carstensen auf, legte sich den Ball aber zu weit vor, so dass er ihn nur noch spitzeln konnte und am 06-Keeper scheiterte (30.). Dann traten auch die Gäste erstmals offensiv in Aktion, doch SVHU-Torwart Andre Zick wehrte einen Kopfball, den Alan Nadolny aus sechs Metern abgegeben hatte, hervorragend ab (31.). Nicht so gut agierte Zick eine Minute später, als er im eigenen Strafraum mit seiner Schulter den heran preschenden Christopher Lauer zu Fall brachte. Der folgende Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Aslan Gastrock (vom SC Gut-Heil Neumünster) zog kaum Proteste der Platzherren nach sich; Anton Merz, bester Akteur im Mittelfeld der Gäste, verwandelte sicher zum 1:1.
„Nach dem unnötigen Rückstand haben wir eine gute Reaktion gezeigt“, so Schimmer, der sich freute: „Dass wir einen Punkt mitgenommen haben, ist vor allem für unsere Moral sehr gut!“ Dass es beim 1:1 blieb, lag laut Martens daran, dass sein Team „nicht effektiv und durchschlagskräftig genug war!“ Martens schimpfte: „Wir haben unsere spielerischen Mittel nicht gut genug eingesetzt – vor dem Ausgleich hätten wir das zweite und dritte Tor nachlegen müssen, sind aber stattdessen in Schönheit gestorben!“ Als das Spiel in der zweiten Halbzeit einzuschlafen drohte, sorgte Martens mit einem Doppelwechsel für neuen Schwung: Vor allem Niclas Bessert war ein belebendes Element und hatte über die rechte Seite noch einige gute Aktionen. Nach einem langen Pass, den Lange von links in die Spitze gespielt hatte, hätte Bessert sogar noch den Siegtreffer erzielen können – doch der Ball landete in seinem Rücken, so dass er nicht mehr zum Mann des Tages wurde.
Letztmals lag vor 160 Zuschauern das 2:1 nach einem Henstedt-Ulzburger Eckstoß in der Luft, doch einen Sechs-Meter-Kopfball von Lemke wehrte Carstensen sehr gut ab (76.). „Am Ende haben wir in der Offensive zu einfallslos agiert, so dass die Schleswiger sich das Ergebnis am Ende sogar verdient hatten“, befand der enttäuschte SVHU-Obmann Kai Märtin. Während bei den Hausherren nur der 47-Jährige Tobias Homp aus einer kämpferisch homogenen Mannschaft herausragte, sprach Schimmer neben Merz auch seinem Innenverteidiger Boris Albert noch ein Sonderlob aus: „Er hat die Position des verletzten Broder Hansen übernommen und, obwohl er aus unserer Zweiten Mannschaft kam, wirklich sehr stark gespielt!“ Während das Martens-Team mit 18 Punkten nun Platz neun belegt, bleiben die Schleswiger mit acht Zählern Letzter, haben aber „nur“ noch sechs Punkte Rückstand auf den rettenden 13. Rang, den momentan der ETSV Weiche Flensburg belegt.
(JSp)