
Ein echtes „Abstiegs-Endspiel“ ‒ wenn auch „nur“, was das Halbzeit-Klassement betrifft ‒ gab es am Sonntagnachmittag in der Schleswig-Holstein-Liga: Der TuS Hartenholm und der Oldenburger SV kreuzten die Klingen mit der Gewissheit, dass nur der Sieger den Sprung auf das rettende Ufer schaffen würde. Die beiden Teams beschnupperten sich vor den Augen von 130 Zuschauern zunächst im Mittelfeld.
Nach einer Viertelstunde schlug das Pendel zugunsten der Gäste aus: Ein Abpraller gelangte zu Jan Frederik Kaps, der diese Situation im Stile eines echten Top-Torjägers antizipiert hatte und zum 0:1 einschoss (15.). TuS-Trainer Jörg Schwarzer reagierte in der Pause mit zwei Wechseln. Doch erneut erwischten die Oldenburger den besseren Beginn: Kaps leitete den Ball perfekt weiter zu seinem Sturmpartner Daniel Junge, der zum 0:2 einschoss (53.). Ein Sonderlob verdiente sich der junge OSV-Keeper Kristof Loffhagen: Eigentlich bei der A-Jugend im Einsatz, feierte er nun seine SH-Liga-Herren-Premiere, weil auf dem Posten zwischen den Pfosten verletzungsbedingt ein Notstand herrschte, und verhinderte einmal stark das möglichen 1:2.
In der Schlussphase legten die Ostholsteiner noch drei weitere Treffer nach. Der starke Lukas Müller überlupfte TuS-Torwart Felix Rathjen sehenswert zum 0:3 (77.), wonach die Köpfe der TuS-Spieler endgültig nach unten gingen. Beim 0:4 schob Kaps einen Querpass von Junge ein (77.), ehe Junge ebenfalls noch sein zweites Tor des Tages zum 0:5-Endstand gelang (85.). So mundete dem Oldenburger Tross das am Sonntagabend anstehende, gemeinsame Essen bestens. OSV-Trainer Andreas Brunner sagte nach dem Kantersieg: „Wir haben in diesem Abstiegs-Duell über 90 Minuten gezeigt, dass wir mehr Qualität besitzen. Wir haben hinten sicher gestanden und am Ende auch in der Höhe verdient gewonnen ‒ auch, weil wir schon vor unseren drei Treffern in der Schlussphase mehr Tore hätten schießen müssen!“