Schleswig-Holstein-Liga: Ladendorf mit Doppelpack


Zu einem echten Kellerkrimi trafen am Sonntag in der Schleswig-Holstein-Liga der TuS Hartenholm und der Heider SV aufeinander. Die Hausherren wollten dabei auch Wiedergutmachung betreiben, nachdem sie am Vorwochenende ohne große Gegenwehr beim TSV Kropp mit 1:4 verloren hatten. Und tatsächlich erwischten die Segeberger eine sehr gute Anfangsphase: Die TuS-Spieler waren überaus präsent, suchten die Zweikämpfe und setzten die Heider früh unter Druck.

Dies wurde schon schnell mit dem Führungstor belohnt: Nach einem Foul an Jannik Holz gab es einen Freistoß für die Hartenholmer, den Martin Genz aus 20 Metern direkt verwandelte. „Das hat er wirklich vorzüglich gemacht“, fand anschließend selbst TuS-Liga-Obmann Heinrich-Wilhelm Genz, der seinen Sohn ansonsten stets kritisch sieht, lobende Worte. Überhaupt war Obmann Genz mit dem Auftritt der TuS-Spieler zufrieden: „Die Körperspannung war eine ganz andere als zuvor in Kropp!“ Nach 20 Minuten verebbte der Anfangselan der Segeberger allerdings etwas. So kamen die Heider besser in die Partie und nach einem „Geschenk“ des Gegners auch zum Ausgleich. Als der Heider Tobias Haas einem Ball hinterherlief, der ins Seiten-Aus gegangen wäre, leistete sich TuS-Innenverteidiger Björn Johannsson ein vollkommen überflüssiges Foul an Haas. Da dieses im Strafraum geschah, war es vollkommen richtig, dass Schiedsrichter Timo Winkel (vom TSV Flintbek) auf den ominösen Punkt zeigte: Andre Ladendorf trat an und verwandelte den Elfmeter zum 1:1, das für die Gäste zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich war. Es fehlte nicht viel, und die Hartenholmer wären kurz darauf wieder in Führung gegangen: Erneut brachten sie mit einem Freistoß das Gäste-Gehäuse in Gefahr – doch der nun von Holz getretene Ball landete am Pfosten (25.). In der 36. Minute schnupperten dann erstmals die Dithmarscher am Führungstor: Nacheinander kamen Marx Borwieck, Arend Müller und Steffen Holm aus guten Positionen zum Torschuss, scheiterten aber jeweils an TuS-Torwart Jacob Lübcke, der sein Team so mit drei Paraden innerhalb weniger Sekunden vor dem 1:2 bewahrte.

Die Partie wogte nun hin und her, denn nur drei Minuten später hätten wiederum die Hartenholmer in Führung gehen können, ja müssen: Nach einer Flanke von Morten Liebert war HSV-Keeper Mats Hinrichs bereits geschlagen – doch Maurice Uhlenbrock brachte das „Kunststück“ fertig, den Ball aus vier Metern am leeren Tor vorbei zu schießen (36.). „Wenn wir in dieser Szene in Führung gegangen wären, wäre das Spiel sicherlich ganz anders verlaufen“, vermutete Heinrich-Wilhelm Genz. Kurz nach dem Seitenwechsel war es dann erneut Björn Johannsson, der zum zweiten Mal aus TuS-Sicht der Unglücksrabe und für die Heider der Steigbügelhalter war: Anstatt einen Ball entweder ins Seiten-Aus zu schlagen oder zu seinem Keeper Jacob Lübcke zurückzuspielen, produzierte Johannsson vollkommen unnötig einen Eckstoß. Eigentlich nicht weiter erwähnenswert – wenn nicht Ladendorf die Ecke zum 1:2 eingeköpft hätte. Dies war die logische Folge davon, dass Ladendorf nicht nur in der Defensive, sondern auch in der Offensive nahezu jedes Kopfball-Duell gewann. So fielen alle drei Tore nach ruhenden Bällen – und einen vierten Treffer gab es nicht mehr, denn obwohl die Hartenholmer fortan mächtig Druck aufbauten, war ihnen der Ausgleich nicht mehr verdient. Uhlenbrock und Liebert vergaben die besten Chancen zum 2:2 und Heinrich-Wilhelm Genz befand: „Wir hätten mindestens einen Punkt mitnehmen müssen, können aber auch so etwas Positives sehen – nämlich, dass es eine deutliche Leistungssteigerung gab!“

(JSp)

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