Schleswig-Holstein-Liga: Frust bei Schackendorf


Nach zuvor zwei hervorragenden Heimauftritten, die mit einem deutlichen 4:1-Sieg gegen den Segeberger Kreis-Rivalen SV Henstedt-Ulzburg und zuletzt einem beachtlichen 2:2-Unentschieden gegen den Spitzenreiter VfR Neumünster endeten, empfing der Neuling SV Schackendorf am ersten November-Wochenende mit dem Heider SV ein Team aus dem Tabellen-Mittelfeld.

Im Travestadion gingen die Heider schon nach elf Minuten in Führung: Steffen Holm traf freistehend zum 0:1. Bereits in der 16. Minute erhöhte Tobias Hass ebenso ungehindert wie zuvor Holm auf 0:2. Das Abwehrverhalten der Hausherren war nicht nur in diesen beiden Szenen, sondern auch in vielen weiteren Momenten dem von einem Schleswig-Holstein-Ligisten nicht würdig. Sebastian Sältz legte schon in der 25. Minute das 0:3 nach – und angesichts der Tatsache, dass die Hausherren offensiv kaum einmal in Erscheinung traten, bedeutete dies vor den Augen von nur 110 zahlenden Zuschauern quasi schon die Entscheidung. Mit etwas mehr Entschlossenheit hätten die Heider noch deutlich mehr Tore schießen können, doch mitunter spielten sie etwas zu langsam und umständlich – wohl dem, der trotzdem zur Pause mit 3:0 führt. Obwohl es in der Halbzeit für die Schackendorfer Spieler eine deutliche „Kabinenpredigt“ gegeben hatte, spielten auch nach dem Seitenwechsel nur die Gäste. Arend Müller erhöhte mühelos auf 0:4 (65.) und nur drei Minuten später legte André Ladendorf das 0:5 nach. Dass dies bereits der Endstand war, lag vor allem an SVS-Keeper Christian Newe, der zwar keine Glanzparaden zeigte, aber noch einige Heider Chancen vereitelte.

Der 19-Jährige, der erneut den Vorzug vor seinem elf Jahre älteren Rivalen Thomas Resech erhalten hatte, war also keinesfalls verantwortlich für das Debakel: „Newe ist doch die ärmste Sau auf dem Platz“, sagte ein Zuschauer treffend. „Wir selbst hatten eigentlich keine Torchance“, gab SVS-Co-Trainer Klaus Kasper zu. Doch, zumindest eine Halbchance gab es: Bezeichnend allerdings, dass sich die Segeberger diese erst nach 80 (!) Minuten, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war, erspielten – und sie von „Joker“ Kim-Frederik Lamprecht vergeben wurde. Stefan Christensen, Sportlicher Leiter der Schackendorfer, fand nach dem Abpfiff deutliche Worte: „Wir haben auch in der Höhe vollkommen verdient verloren, es hätte sogar eine noch deutlichere Niederlage geben können. Unsere besten Leute waren heute der Platzwart sowie der Stadionsprecher Armin Seifert, während die Mannschaft geschlossen keine Einstellung zum Spiel gefunden hat und keine Leistung abgerufen hat!“ Nach den Gründen für den schlechten Auftritt des Tabellenletzten befragt, entgegnete Christensen: „Dafür gibt es gar keine Erklärung. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich für den Verein engagieren – angefangen bei Trainer Lars Callsen, über das Umfeld bis zum Kassierer!“

(JSp)

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