Regionalliga: Schyrba will in die Dritte Liga


Nach fünf Siegen in Folge steht die KSV Holstein Kiel, die die vergangene Saison als Meister der alten Oberliga Nord abgeschlossen hatte, in der neuen Regionalliga Nord auf dem zweiten Platz und darf auf den Durchmarsch in die Dritte Liga hoffen. Holstein-Verteidiger Peter Schyrba spricht im Interview mit SportNord über die Aufstiegschancen, seine bisherige Karriere und seine Ziele ...


SportNord: Sie sind in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen - fühlen Sie sich nun wohl im hohen Norden?
Peter Schyrba: „Es gab da keine Anpassungsschwierigkeiten. Das erste ‚Moin’ kam sehr schnell über meine Lippen. Trotzdem freue ich mich immer, wenn ich in Nordrhein-Westfalen bin, um meine Eltern, Familie und Freunde zu besuchen.“

SportNord: Sie haben für Duisburg ein Bundesliga-Spiel und vier Zweitliga-Partien absolviert - warum konnten Sie sich damals bei den „Zebras“ nicht durchsetzen?
Schyrba: „Das ist schwer zu sagen ... Ich denke, ich war damals noch zu ‚grün’ hinter den Ohren. Der Sprung von der A-Jugend in den Senioren-Bereich ist sehr schwierig. Trotzdem war es eine sehr wichtige Erfahrung für mich, mit dem Profikader zu trainieren, denn dort konnte ich mir viel von Akteuren wie Tomasz Hajto, Thorsten Wohlert und Stefan Emmerling abschauen. Es war eine sehr lehrreiche Zeit - und das Bundesligaspiel nimmt mir keiner mehr ...“

SportNord: Von 2001 bis 2006 haben Sie beim SC Preußen Münster gespielt. 2001 wäre der Klub fast in die Zweite Liga aufgestiegen, anschließend musste er immer um den Klassenerhalt zittern, bis er 2006 in die Oberliga abstieg. Was lief damals falsch in Münster?
Schyrba: „Das, was wir in dieser Saison besser machen wollen: Siegen, siegen und siegen – das ist uns damals in Münster einfach zu selten gelungen ...“

SportNord: Wie kam es dazu, dass Sie in der Saison 2006/2007 für Panseraikos Serres spielten? Und wie lief es in Griechenland für Sie?
Schyrba: „Ich wollte zu dieser Zeit einfach mal etwas ganz Neues ausprobieren. Über einen guten Freund, Robert ‚Pico’ Niestroj, kam ich an das Probetraining in Serres, wo ich mich zehn Tage vorstellen durfte. Anscheinend hab ich nicht ganz so schlecht gespielt, und die Verantwortlichen des Klubs boten mir einen Ein-Jahres-Vertrag mit einer Verlängerungs-Option an. Es war eine tolle Zeit für mich: Ich habe in einem Umfeld gearbeitet, wo ich die Heimatsprache nicht beherrschte – aber trotzdem habe ich mich durchgesetzt und 30 von 34 Spielen gemacht. Von der griechischen Gastfreundschaft und dem Essen kann wohl jeder nur schwärmen ... Kurzum: Es war eine ganz wichtige Lebenserfahrung für mich - sowohl sportlich, als auch menschlich!“

SportNord: Wie kam es im Sommer 2007 zum Wechsel nach Kiel?
Schyrba: „Mein Entschluss stand, trotz eines Angebotes von Serres, fest: Ich wollte wieder zurück nach Deutschland. Nach Gesprächen mit einigen Vereinen hat mich Peter Vollmann, mit dem ich schon in Münster zusammengearbeitet hatte, überzeugt, in Kiel etwas aufzubauen. Nach meinem ersten Besuch in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt war ich mir sicher: Da gehöre ich hin. Das schöne Stadion und die Trainingsbedingungen in Projensdorf sind absolut Zweitligareif. Außerdem ist die Stadt, wie ich finde, sehr liebenslebenswert.“

SportNord: Denken Sie, dass die KSV Holstein den Durchmarsch in die Dritte Liga schaffen kann? Und wie sehen Sie die langfristigen Perspektiven der „Störche“?
Schyrba: „Wir denken von Spiel zu Spiel. Ein guter Anfang ist gemacht ... Und nun ist jeder von uns gewillt, auch das nächste Spiel gegen den Chemnitzer FC zu gewinnen.“

SportNord: Sie sind jetzt 27 - was wollen Sie als Fußballer noch erreichen?
Schyrba: „Natürlich würde mich die Dritte Liga sehr reizen - dafür arbeite ich jeden Tag!“

SportNord: Sie haben in 146 Regionalliga-Spielen erst zwei Tore geschossen - werden Sie diese Quote in dieser Saison verbessern?
Schyrba: „Nach meinen beiden Toren in der letzten Saison in der Oberliga Nord sagte ich ‚Jeder Blinde wird mal angeschossen’ ... Ich weiß, dass ich nicht der beste Torjäger bin - dafür möchte ich aber auch in dieser Spielzeit wieder ein Teil der besten Abwehr unserer Spielklasse sei

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