
Die meisten Fußballanhänger in Norddeutschland hätten dem Traditionsverein VfB Oldenburg die Meisterschaft in der Regionalliga Nord eher gegönnt als dem VfL Wolfsburg II. Am Ende einer Saison lügt eine Tabelle aber bekanntermaßen nicht ‒ und in der Regionalliga besagt sie vor dem letzten Spieltag, dass die U23 der „Wölfe“ mit 76 Punkten uneinholbare fünf Zähler vor den Oldenburgern liegt. Bis Mitte März war der VfB noch Spitzenreiter, doch dann verlor er innerhalb eines Monats drei von fünf Partien und schaffte die Wende zum Guten nicht mehr. In diesem Sommer muss VfB-Trainer Dietmar Hirsch, dessen Trainerkarriere einst im Kreis Segeberg beim SV Schackendorf begann, nun einen Neuaufbau einleiten. Insgesamt mindestens 13 (!) Abgänge und einen möglichen 14. Abgang gaben die VfB-Verantwortlichen am Freitag auf ihrer Internet-Seite bekannt.
Einen „persönlichen Aufstieg“ schaffen dabei die Verteidiger Franko Uzelac (21), der zum FC Kickers Würzburg in die Dritte Liga oder sogar Zweite Bundesliga wechseln wird, und vermutlich auch Dominik Volkmer (20), dem ebenfalls Anfragen höherklassiger Klubs vorliegen sollen. Linksverteidiger Maycoll Canizales-Smith (33, zum SSV Jeddeloh) und Stürmer Nils Laabs (32, zum Bremer SV) verlassen den VfB ebenso aus beruflichen Gründen wie Linksaußen Kevin Samide (27, Jeddeloh). Sollte Mittelfeldakteur Moritz Steidten (28) zukünftig noch intensiver als Scout für den Bundesligisten SV Werder Bremen arbeiten, würde auch er die Oldenburger aus diesem Grund wohl verlassen müssen.
Auch Torwart Sandro Dörner (20), die Verteidiger Dennis Engel (20) und Karlis Plendiskis (21), die Mittelfeldspieler Florian Stütz (26) und Marius Winkelmann (25) sowie die Offensivakteure Lavdrim Ebiqi (21) und Ivo Tomas (22) haben keine Zukunft am Marschweg. Mittelfeldmann Kamen Hadzhiev (24) stehe „vor einem Wechsel ins Ausland“ und Offensivakteur Jordan Petrov (22) sei „die Freigabe für einen Wechsel erteilt worden“, da er beim VfB „ohne sportliche Perspektive“ sei, wie es auf der Internet-Seite der Oldenburger hieß. Dort erklärte VfB-Sportdirektor Ralf Voigt: „Die Veränderungen sind umfangreich, aber in jeder Einzelfallbetrachtung auch notwendig und teils nicht vermeidbar, weil die Spieler höherklassig spielen möchten oder beruflich stark eingespannt sind. Trotzdem sind wir total davon überzeugt, auch in der kommenden Saison eine Mannschaft zu stellen, die attraktiven Fußball spielen wird.“