
Wie SportNord bereits berichtete, trennte sich Altona 93, Tabellen-13. der Regionalliga Nord, Ende Januar von seinem Sport-Manager Jörg Franke (siehe unten stehenden Link). Nun fungiert Ronald Lotz, seit drei Jahren Manager des ambitionierten Hamburger Oberligisten SC Victoria, als Berater bei den Altonaern. Im SportNord-Interview spricht Lotz über die Perspektiven der beiden Klubs ...
SportNord: Wie kam es zu Ihrer Doppel-Tätigkeit für Altona und ‚Vicky’?
Ronald Lotz: „Beide Vereine arbeiten, im Zuge des Stadion-Umbaus, seit einem Jahr intensiv zusammen, wodurch sich eine gewisse Nähe ergeben hat. Da Altona auf unserer Anlage spielt und ich mir alle Heimspiele angeschaut habe, ist dieser Kontakt immer intensiver geworden. Nach der Trennung von Jörg Franke hat sich die Familia Barthel dann telefonisch mit mir in Verbindung gesetzt. Es ging primär darum, ob ich Altona helfen könne, eine Kosten-Ersparnis zu erreichen, vor allem im Stadion – und da ich mich an der Hoheluft gut auskenne, war ich gerne bereit, zu helfen.“
SportNord: Bis zum 15. März müssen die Bewerbungsunterlagen für die Regionalliga-Lizenz eingereicht werden – arbeiten Sie nun parallel an den Bewerbungen von zwei Klubs?
Lotz: „Ich bin seit drei Jahren fest angestellt bei Victoria und ständig bemüht, die wirtschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten dieses Traditionsvereins zu verbessern. Und wenn es irgendwie möglich ist, würden wir auch den Aufstieg in die Regionalliga wagen, ganz klar! Bei Altona werde ich bei gewissen Dingen mit einbezogen und um Rat gefragt – wohl auch, weil es an den Altonaern nicht vorbei gegangen ist, dass ‚Vicky’ sich in den letzten drei Jahren sportlich und wirtschaftlich gut entwickelt hat.“
SportNord: Denken Sie, dass Altona und Victoria eine Regionalliga-Lizenz beantragen werden?
Lotz: „Für Victoria kann ich nur sagen, dass wir die letzte Abgabe-Frist ausschöpfen werden. Wenn wir bis dahin die Erkenntnis erlangt haben, dass wir wirtschaftlich und sportlich die Möglichkeit haben, den Sprung in die Regionalliga zu schaffen, dann stellen wir uns dem Bewerbungsprozedere. Und zu Altona kann ich diesbezüglich sagen: So wie ich die Vorstandsrunde, mit der ich zusammen gesessen habe, verstanden habe, ist es das angestrebte Ziel, auch die nächste Spielzeit in der Regionalliga zu verbringen. Aber nur mit den Ressourcen, die vorhanden sind – und nicht, wenn alles zu einem Abenteuer wird ...“
SportNord: ... durch die Kürzung der Fernseh-Gelder von zuletzt 163.000 Euro auf rund 90.000 Euro pro Klub wird das Abenteuer doch aber noch größer, oder?
Lotz: „Das ist leider richtig: Diese Kürzung, die vom Deutschen Fußball-Bund beschlossen wurde, ist sehr misslich und macht das ‚Projekt Regionalliga’ nicht einfacher. Das gilt wohlgemerkt nicht nur für Altona und Victoria, sondern für alle Vereine, die sich für eine Teilnahme am Regionalliga-Spielbetrieb interessieren.“
SportNord: Wie könnte Altona den Wegfall von rund 73.000 Euro aus dem TV-Topf kompensieren?
Lotz: „Zum einen muss man versuchen, durch Kontakte neue Sponsoren zu gewinnen. Und zum anderen muss ganz klar an der Kosten-Schraube gedreht werden. Es liegt am Verein und am Hauptsponsor, hier tätig zu werden. Klar ist doch: Wenn der Geldgeber die Lust verliert, dann stehen alle mit leeren Händen da – die Spieler, aber auch der Trainer und sein Funktionsteam können sich dann in Hamburg nicht mehr bei einem Dritt- oder Regionalligisten präsentieren. An dieser Stelle möchte ich aber auch noch einmal betonen, dass es bei Altona momentan nicht um Personen geht, sondern einzig und allein um den Verein!“
SportNord: Ist der ‚Standort Hoheluft’ als Heimspielstätte für Altona weiterhin tragbar – oder muss der Klub so schnell wie möglich nach Altona zurückkehren?
Lotz: „Ich habe für alle Altonaer Anhänger, die der alten, traditionsreichen Adolf-Jäger-Kampfbahn hinterher trauern, vollstes Verständnis. Aber ich weiß auch, dass der DFB den Altonaern die klare Auflage erteilt hat, an eine sichere Heimspielstätte zu gehen. Ein Stadion, das die Regionalliga-Anforderungen des DFB erfüllt, bietet eben momentan in Hamburg nur Victoria. Natürlich ist es wichtig und richtig, dass die Altonaer planen, ein neues, ei