
Am Dienstagnachmittag erreichte der Hamburger SV II im Regionalliga-Nachholspiel gegen Hertha BSC Berlin II ein 1:1-Unentschieden. Im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion wohnten 162 Zuschauer dem Reserve-Duell bei. Sie sahen, wie die Gäste nach sieben Minuten in Führung gingen: U19-Nationalspieler Sascha Bigalke nahm eine Flanke des trickreichen Ibrahima Traoré direkt und hämmerte sie ins von Wolfgang Hesl gehütete HSV-Gehäuse.
Die Hausherren waren jedoch nur kurz geschockt, dann nahmen sie das Heft in die Hand und kamen nach einer halben Stunde auch zu guten Chancen: Christian Groß scheiterte an Gäste-Keeper Christopher Gäng (32.), und Tunay Torun grätschte eine Flanke von Rafael Kazior knapp am Pfosten vorbei (35.). Auf der Gegenseite war Hesl kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal gefordert, als er einen 25-Meter-Kracher von Sascha Benda parieren musste. Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Reserve-Teams weiterhin ein schnelles und intensives Duell. Kazior erlöste die Hamburger, als er nach einer Groß-Flanke aus elf Metern zum 1:1 traf – es war das vierte Saisontor für den 25-Jährigen, der in seiner Jugend einst beim 1. SC Norderstedt und FC St. Pauli kickte.
Für beide Mannschaften wäre noch der Sieg möglich gewesen, doch Torun schloss nicht entschlossen genug ab (71.), der Berliner „Joker“ Malick Bolivard zielte nach einem Eckstoß knapp am Pfosten vorbei (90.). „Ich habe ein sehr gutes Regionalliga-Spiel gesehen, in dem beide Teams viel Tempo und Aggressivität gezeigt haben. Es war ein offener Schlagabtausch, weil beide Teams den Sieg wollten“, so HSV-Coach Karsten Bäron. Während Bäron, ein gebürtiger Berliner, auf Unterstützung aus dem Profi-Kader verzichten musste, konnte Herthas Reserve-Coach Karsten Heine mit den beiden Schweizern Steve von Bergen (25) und Fabian Lustenberger (20) zwei Akteure, die eigentlich dem Kader der Bundesliga-Mannschaft der Hauptstädter angehören, einsetzen.
Die Zweitvertretung des HSV ist nun zwar schon seit acht Partien sieglos, aber durch das Unentschieden konnte sie im Klassement wenigstens ihren Vier-Punkte-Vorsprung auf die Hertha-Reserve, die weiterhin Drittletzter ist, wahren. Und der Vorsprung der Hamburger, die den 14. Rang belegen, auf Türkiyemspor Berlin, das als Tabellen-15. den ersten Abstiegsplatz einnimmt, beträgt nun immerhin drei Punkte. Vor der Winterpause stehen für das Bäron-Team nun noch zwei Auswärtsspiele an: Am Freitag, 12. Dezember, geht es im Rahmen des letzten Hinrunden-Spieltages zum VfL Wolfsburg; am Sonnabend, 20. Dezember, steht zum Rückrunden-Auftakt erstmals überhaupt die Reise zum VFC Plauen an. (JSp)