
Zumindest für einen Abend haben die Sportfreunde Pinneberg die Fußball-Hierarchie in der Kreisstadt zu ihren Gunsten verschoben: „Sporti“, gerade aus der Kreisklasse 8 in die Kreisliga 8 aufgestiegen, gewann am Dienstag in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals das Stadt-Derby gegen den „großen Nachbarn“ VfL Pinneberg, der zuletzt aus der Hamburg-Liga in die Landesliga Hammonia abstieg, mit 1:0.
„Der VfL war in der Anfangsviertelstunde natürlich das überlegene Team, da hatten wir das Glück des Tüchtigen ... Anschließend haben wir aber aus einer sicheren Abwehr klug nach vorne gespielt und nicht unverdient gewonnen“, erklärte Dieter Staben. Der Geschäftsführer der Fußball-Abteilung der Sportfreunde ergänzte auf Nachfrage von SportNord: „Wir haben uns als Außenseiter hervorragend verkauft. Der VfL ist allerdings nur gescheitert, weil er nicht in der Lage war, gegen einen Kreisliga-Neuling ein Tor zu erzielen – in den letzten 20 Minuten segelte zwar Ecke um Ecke in unseren Strafraum, aber wir hatten mit Marcus Albrecht einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten!“
In der 83. Minute bekam „Sporti“ einen Foulelfmeter zugesprochen. „Vielleicht war das eine etwas zu harte Entscheidung – aber wenn der Schiedsrichter im Strafraum ein Foulspiel pfeift, gibt es eben einen Strafstoß“, so Staben, der sich über das 1:0 durch Sven Kraus, der den Elfmeter sicher verwandelte, freuen konnte. In der dritten Minute der Nachspielzeit gab es dann auch für den VfL einen Strafstoß – doch Sporti-Keeper Albrecht, der schon beim 2:1-Sieg zum Punktspiel-Alltag bei der SV Lieth II eine starke Leistung gezeigt hatte, lenkte den nicht einmal schlecht geschossenen Elfmeter zur Ecke und hielt damit den Pokal-Sieg fest, denn anschließend pfiff der Referee sogleich ab.
Das Elmshorner Stadt-Derby hatte dagegen den erwarteten Ausgang: Der Hammonia-Landesligist FC Elmshorn bezwang Gencler Birligi Elmshorn (Kreisliga 8) deutlich mit 3:0. „Wir hätten sogar noch höher gewinnen müssen, haben es aber versäumt, unsere Chancen zu nutzen“, erklärte FCE-Co-Trainer Mirco Seitz, dessen Team allerdings einen Pyrrhus-Sieg feierte: „Jonas Schmerberg ist nach einem Zweikampf, für den der Gencler-Spieler die Gelbe Karte sah, mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgeschieden – und Marc Rosin hat sich bei einem Laufduell einen Muskelfaserriss zugezogen – der Linienrichter sagte hinterher, einen so lauten Knall hätte er noch nie zuvor gehört“, klagte Seitz gegenüber SportNord.
Erfreulicher als die Verletzungen waren natürlich die Treffer, die Philippe Trovo (40.), Hrvoje Budimir (68.) und Veysel Celik (88.) erzielten. Auf der Gegenseite gab Gencler erst nach der Pause den ersten Torschuss ab, und zwei Gencler-Akteure handelten sich, jeweils wegen Meckerns, im Krückau-Derby noch die Gelb-Rote Karte ein. „In der Dritten Runde wünschen wir uns nun den Oberligisten SV Halstenbek-Rellingen als Gegner“, erklärte FCE-Coach Bernd Bressem, der bekanntlich früher lange Jahre für HR kickte.
Die „Baumschuler“ kamen ihrerseits in Runde zwei zu einem 10:1-Sieg beim SC Pinneberg (Kreisklasse 4). Cem Müller (10.), Martin Protzek (26., 83.), Christian Dirksen (34., 79.), Gerrit Diederichsen (57.), Ali Arslan (60.), Sven Oliver Wroblewsky (69., 86) und Dennis Gregori (75.) trafen dabei für HR, Thorsten Mende schoss das Ehrentor für den SCP (82.).
(JSp)