
Im DFB-Pokal gab es am vergangenen Sonnabend im Berliner Olympiastadion das „Traum-Finale“ zwischen den beiden zurzeit wohl besten Mannschaften Deutschlands, als der FC Bayern München im Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund gewann. Auch der Hamburger Oddset-Pokal hat in diesem Jahr ein „Traum-Endspiel“, denn der Nord-Regionalligist FC Eintracht Norderstedt trifft als klassenhöchstes Team im Wettbewerb auf Altona 93, das als einziger Hamburger Oberligist eine Zulassung zur Regionalliga Nord beantragte und in der Aufstiegsrunde versuchen wird, den Sprung in die vierthöchste Spielklasse Deutschlands zu schaffen. Am Sonnabend, 28. Mai rollt bereits ab 12.30 Uhr im „Stadion Hoheluft“ am Lokstedter Steindamm der Ball. Dort findet schon zum 27. Mai das Hamburger Pokal-Finale statt. Seit 1982 gibt es die Finalspiele im Hamburger Pokal. Erstmals in der Saison 1983/1984 unter dem Namen „TOTO-Pokal“ und nun schon seit 2002 unter dem Namen „ODDSET-Pokal“. Von 34 Endspielen fanden 26 im Stadion Hoheluft statt. Fünf Stadien teilten sich die restlichen Endspiele: Adolf-Jäger-Kampfbahn (dreimal), Millerntor-Stadion (zweimal) sowie Rothenbaum, Luruper Flurstraße und Stadion Hammer Park jeweils einmal.
Das Stadion Hoheluft entstand bereits im Jahr 1907. Die traditionsreiche Spielstätte hat fünf Länderspiele mit Beteiligung der A-Nationalmannschaft von Deutschland erlebt: 1911 gegen Schweden, 1913 gegen Dänemark, 1923 gegen Norwegen und Holland sowie zuletzt 1940 während des Zweiten Weltkrieges gegen Dänemark. Im Jahr 1909 wurde Norddeutschlands erste überdachte Tribüne auf der Hoheluft eingeweiht. Die alte Holztribüne brannte 1921 ab und wurde 1922 wieder aufgebaut. Nach zahlreichen Renovierungen ist das Stadion Hoheluft seit einigen Jahren DFB-tauglich.
Beim „Finaltag der Amateure“ am 28. Mai wird auch das Oddset-Pokal-Finale der Herren in der ARD Live-Konferenz übertragen. Erstmals präsentiert die ARD die Endspiele um die Landespokale bundesweit in einer großen Live-Konferenz. Die wichtigsten Eckdaten für den Finaltag: Die Endspiele werden in der Sendezeit von 12.05 bis 19,55 Uhr in drei zeitlich versetzten Konferenzen im „Ersten“ ausgestrahlt. Der Anstoß zu den ersten sechs Live-Partien erfolgt bereits um 12.30 Uhr. Der nächste Block beginnt um 14.30 Uhr, die letzten sechs Endspiele werden um 17 Uhr angepfiffen. Als zentrale Standorte für ihre Konferenz hat die ARD das Stadion Hoheluft in Hamburg und das Stadion Essen an der Essener Hafenstraße ausgewählt. Alle Spiele gibt es auch im Livestream im Internet. Das Hamburger Finale können alle Interessierten in ganzer Länge unter „www.ndr.de“ im Livestream verfolgen.
Seit über 30 Jahren unterstützt „LOTTO Hamburg“ exklusiv den ODDSET-Pokal. „ODDSET – Die Sportwette von LOTTO“ ist dabei Namensgeber für den DFB-Pokalwettbewerb auf regionaler Ebene. In jedem Jahr spielen die Frauen- und Herren-Mannschaften sowie die B-Juniorinnen und die 1. A-Junioren um den ODDSET-Pokal. Die Sieger der Herren- und Frauen-Konkurrenzen qualifizieren sich für den DFB-Pokal und haben dadurch die Möglichkeit, als regionaler Fußballverein auf Bundesligisten beziehungsweise bei den Frauen zudem auch auf Pokalsieger aus anderen Verbänden zu treffen. „Durch den ODDSET-Pokal leistet ,LOTTO Hamburg' einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für den regionalen Sport, insbesondere zur Talent- und Leistungsförderung. Allein in der vergangenen Saison hat ,LOTTO Hamburg' mehr als 40.000 Euro an Preisgeldern bereitgestellt“, hieß es in einer Pressemitteilung des Hamburger Fußball-Verbandes.
Sven Ehlert wird das Endspiel als Schiedsrichter leiten. Der 37-jährige Oberliga-Referee und ehemalige Regionalliga-Schiedsrichter pfeift für die Groß Flottbeker SV. Ihm assistieren an der Linie als Schiedsrichter-Assistent eins Thorsten Bliesch (vom Niendorfer TSV) sowie als Schiedsrichter-Assistent zwei Sebastian Born (SV Bergstedt). Vierter Offizieller ist Dennis Krohn (TSV Reinbek).
Bereits zum achten Mal steht Altona 93 im Finale des Hamburger Pokals seit 1982. Viermal konnte der Titel in die Adolf-Jäger-Kampfbahn geholt werden. (1984, 1985, 1989 und 1994). Verloren gingen die Finalspiele 1987, 1991 und zuletzt 2009 (1:2 gegen den SC Concordia). Mit einem Sieg könnten die Altonaer mit dem Rekordpokalsieger SC Victoria Hamburg (fünf Triumphe) gleichziehen. Der FC St. Pauli gewann den Hamburger Pokal sogar schon siebenmal, allerdings viermal als Erste Herren und dreimal mit seiner Zweiten Mannschaft. Eintracht Norderstedt, erst seit 2003 beim Spielbetrieb dabei, steht erstmals im Pokalfinale. Der Vorgängerklub 1. SC Norderstedt war zweimal im Pokalfinale vertreten und gewann 1995 sowie zuletzt 1999 (2:1 nach Verlängerung gegen den Hamburger SV II).
Dem diesjährigen Sieger winken nicht nur die 5.000 Euro Preisgeld, sondern auch die lukrative Teilnahme an der Ersten Hauptrunde des DFB-Vereinspokals der kommenden Saison 2016/2017, in dem ein Heimspiel gegen einen Erst- oder Zweitligisten garantiert ist. Reinhard Grindel, frisch gewählter Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, kommt zum ODDSET-Pokalfinale nach Hamburg. Auch HSV-Idol Uwe Seeler steht auf der Gästeliste. Vor dem Spiel und in der Halbzeit wird Schauspieler Marek Erhardt moderieren.
Der Weg ins Endspiel
Eintracht Norderstedt:
Erste Runde: 11:0 gegen TSV Eppendorf/Groß Borstel (Kreisliga 5)
Zweite Runde: 11:0 gegen SV Barmbek (Kreisliga 5)
Dritte Runde: 5:0 beim FC Eintracht Lokstedt (Bezirksliga Nord)
Vierte Runde: 6:0 beim SV Altengamme (Landesliga Hansa)
Achtelfinale: 2:0 beim SV Rugenbergen (Oberliga Hamburg)
Viertelfinale: 3:1 beim SV Curslack-Neuengamme (Oberliga Hamburg)
Halbfinale: 3:1 beim Wedeler TSV (Landesliga Hammonia)
Altona 93:
Erste Runde: 11:1 bei der Hausbruch-Neugrabener TS (Kreisliga 1)
Zweite Runde: 6:0 beim SV Wilhelmsburg (Bezirksliga Süd)
Dritte Runde: 2:0 beim SVS Mesopotamien (Bezirksliga Süd)
Vierte Runde: 2:0 gegen SC Condor (Oberliga Hamburg)
Achtelfinale: 3:0 kampflos beim TSV Uetersen (Landesliga Hammonia/zurückgezogen)
Viertelfinale: 1:0 beim TSV Neuland (Bezirksliga Süd)
Halbfinale: 3:1 gegen TSV Buchholz 08 (Oberliga Hamburg)