Oddset-Pokal: Seestermühe schafft die nächste Sensation


Der TSV Seestermüher Marsch lässt sich im Oddset-Pokal von nichts und niemandem stoppen! Am Sonntag schlugen die Seestermüher, die in der Kreisliga 8 als Tabellen-Dritter überwintern, im Achtelfinale den SC Schwarzenbek (Rang-Fünfter in der Landesliga Hansa) mit 3:1 nach Verlängerung und zogen damit sensationell ins Viertelfinale ein. „Wir warten jetzt auf den FC Bayern München“, lachte TSV-Betreuer Klaus Kimpel angesichts der Tatsache, dass dem Dorfverein jetzt nur noch drei (!) Siege fehlen, um tatsächlich in die Erste Hauptrunde des DFB-Vereinspokals einzuziehen. „Die Leistungsunterschiede zwischen der Kreisliga und der Landesliga sind nicht mehr so groß, wie sie es früher waren“, stellte Kimpel angesichts der Tatsache, dass die Seestermüher in der Zweiten Runde mit dem SV Lurup schon einen Landesligisten ausgeschaltet hatten (siehe unten stehende Auflistung), fest.

Auf dem matschigen Platz an der heimischen Dorfstraße begannen die Seestermüher mutig gegen die zwei Klassen höher um Punkte kämpfenden Schwarzenbeker: Metin Tefci brachte von halblinks aus freistehend aber keinen richtigen Torschuss zustande (8.), dann köpfte Hendrik Mühlenkamp nach einem lang und hoch nach vorne geschlagenen Freistoß freistehend aus fünf Metern nur knapp über die Latte (11.). In der 26. Minute brachte Joscha Behrens stattdessen die Gäste in Führung, dem Tor ging „ein missratener Abstoß“ (Kimpel) der Seestermüher voraus. „Bis zur Pause haben dann beide Teams nicht mehr viel zustande gebracht“, berichtete Kimpel. Nach dem Seitenwechsel verpassten Tefci und Mühlenkamp den möglichen Ausgleich, ehe die Gäste den Sack hätten zumachen können, ja müssen: SCS-Kapitän Kevin Koitka setzte einen Elfmeter aber nur an die Latte (69.), kurz darauf trafen die Schwarzenbeker auch noch den Innenpfosten und TSV-Torwart Malte Luitjens rettete mehrmals stark. Gegen nur noch zehn Gäste-Akteure (Philipp Sander hatte die Gelb-Rote Karte bekommen/73.) glich Mühlenkamp dann fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit tatsächlich zum 1:1 aus und der Außenseiter war wieder im Spiel.

Als Schiedsrichter Ayhan Simsek (Uetersen) zur zweimal 15-minütigen Verlängerung anpfiff, hatten die Hausherren Oberwasser. Mühlenkamp zog aus 25 Metern einfach mal ab, SCS-Keeper Lucas Scheuermann ließ den mittig auf ihn zukommenden Ball ins Netz rutschen – und schon führte der Kreisligist mit 2:1 (110.). Obwohl in der 114. Minute auch TSV-Akteur Oliver Schmidt die Gelb-Rote Karte sah, ließen die Seestermüher in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und als Tefci das 3:1 gelang (117.), war das Wunder perfekt. „In der Verlängerung hatten wir sogar noch mehr gute Torchancen und haben am Ende verdient gewonnen“, lautete Kimpels Urteil, während die TSV-Spieler ihren Pokal-Coup ausgelassen feierten. „Alle Zuschauer, die dieses Spiel live verfolgt haben, waren begeistert“, so Kimpel, der betonte: „Für uns als Kreisligist ist es eine sensationelle Sache, im Oddset-Pokal das Viertelfinale erreicht zu haben!“ Und gegen wen würden die Seestermüher dort gerne antreten? „Wenn wir einen ‚großen‘ Gegner bekommen sollten, würde ich mir die SV Halstenbek-Rellingen wünschen, weil ich dort 1970 meine Fußballer-Laufbahn begonnen habe“, so Kimpel. Auch TSV-Trainer Andreas Hermeling war einst für die Halstenbeker tätig.


Der Weg des TSV Seestermüher Marsch ins Viertelfinale

Erste Runde: 6:4 nach Elfmeterschießen gegen den TSV Holm (Bezirksliga West)
Zweite Runde: 3:2 gegen den SV Lurup (Landesliga Hammonia)
Dritte Runde: Freilos
Vierte Runde: 7:4 gegen den FC Alsterbrüder (Kreisliga 2)
Achtelfinale: 3:1 nach Verlängerung gegen den SC Schwarzenbek (Landesliga Hansa)

 Redaktion
Redaktion Artikel