
Ein schwacher Trost für Lutz Göttling, den Trainer des Meiendorfer SV, dass er von seinem Arbeitsplatz am Grandkuhlenweg nur einen kurzen Anreiseweg an die Flurstraße hatte: Dort verlor der Rang-Dritte Meiendorf am Mittwochabend beim SV Lurup mit 1:2. Cem Cetinkaya gelang für Meiendorf nur der zwischenzeitliche Ausgleich (75.), nach Toren von Len Strömer (53.) und Jan Geist (87.) jubelten am Ende die abstiegsgefährdeten Luruper.
Freude auch beim Spitzenreiter SC Victoria, der nach einem Stotter-Start ins Jahr 2010 (aus den ersten drei Punktspielen wurde nur ein Zähler geholt) nun seinen zweiten Sieg in Folge feierte: Beim letztjährigen Neuling Wedeler TSV hieß es nach einem spannenden Spiel am Ende 3:2 für den Serien-Meister. Wer im Elbestadion zu spät kam, verpasste das Beste, denn die Wedeler gingen schon in der 13. Minute in Führung: Der afghanische Nationalspieler Ata Mohammad Yamrali zog zu einem energischen Sprint an und jagte den Ball dann von der Strafraumgrenze aus ins Netz. Vier Minuten später wurde Victorias Stephan Rahn im TSV-Strafraum gefoult und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:1. Beide Mannschaften suchten vor 220 Zuschauern weiterhin ihr Heil in der Offensive, und nach einer Maßflanke köpfte der 27-Jährige Yamrali die Wedeler erneut in Führung (20.).
Erst danach standen die Gäste besser in der Abwehr und erspielten sich auf der Gegenseite einige gute Möglichkeiten. Dies sollte bald mit dem 2:2 belohnt werden, als der 27-Jährige Rahn den Ball nach einer Flanke von Jan Lauer mit vollem Risiko direkt nahm und ihn an TSV-Torwart Andre Pätzel vorbei ins Netz zimmerte (31.). Nach dem Seitenwechsel drückte „Vicky“ auf den Führungstreffer, aber auch die Hausherren hatten ihre Chancen: Nach einem Fehler in der Gäste-Abwehr lief TSV-Torjäger Mümin Mus alleine auf Victoria-Keeper Dennis Wolf zu, scheiterte aber. Auf der Gegenseite vergab auch der Spitzenreiter Chancen en masse, bis Victoria-Coach Bert Ehm in der 70. Minute Ahmet Hamurcu für Aytac Erman einwechselte und der 28-jährige „Joker“ sechs Minuten später das 2:3 erzielte. In der Schlussphase drängte Wedel vergeblich auf den Ausgleich.
Während „Vicky“ damit seine Tabellenführung vor dem zweitplatzierten TSV Buchholz 08, der bereits eine Partie mehr absolviert hat, auf vier Punkte ausbaute, schweben die Wedeler um Trainer Frank Pagenkopf nach der dritten Niederlage in Folge als Rang-13. mehr denn je in Abstiegsgefahr. Im Keller-Krimi feierte derweil der Vorletzte TSV Uetersen einen 2:1-Sieg gegen das Schlusslicht VfL Lohbrügge. Im Duell der beiden letztjährigen Landesliga-Vizemeister legten die Hausherren einen echten Blitzstart hin: Schon in der achten Minute traf Serge Haag nach einer Flanke von Christian Kilb zum 1:0, und nur zwei Minuten später nutzte Mehdi Habibpur eine weitere Vorlage des 26-Jährigen Kilb zum 2:0. Indem VfL-Keeper Gorden Lars Wilkens in der 22. Minute einen Uetersener Kopfball parierte, verhinderte er damit einen frühe Vorentscheidung im Rosenstadion.
Dann wurde es wieder spannend, als der Lohbrügger Arne Nüchterlein nach einem Solo-Lauf durch die Uetersener Abwehr auch noch den TSV-Torwart Christoph Richter umspielte und zum 2:1 einschob (24.). Die Hausherren waren wenig geschockt und drängten weiter auf das dritte Tor, doch Helge Kahnert scheiterte zunächst aus elf Metern am gut reagierenden Wilkens, und seinen Nachschuss klärte ein VfL-Verteidiger per Kopf. Nach der Pause hatte erneut der 21-Jährige Kahnert das 3:1 auf dem Fuß, doch dem schussgewaltigen Defensivmann versprang freistehend der Ball. Es blieb zwar im Aufsteiger-Duell bis zum Ende beim 2:1 – weil die Luruper aber wie erwähnt nach dem Serien-Meister „Vicky“ auch den Serien-Vizemeister Meiendorf schlugen und damit auf den rettenden 14. Rang kletterten, haben die Uetersener weiterhin sechs Punkte Rückstand aufs rettende Ufer.
(JSp)