Oberliga Hamburg: Andreas Führer nimmt Stellung


Nach der Entlassung des bisherigen Trainers Daniel Sager heißt der neue Mann auf der Brücke beim SC Concordia Andreas Führer, bisheriger Coach von Concordia II (siehe angefügten Link). Gegenüber SportNord äußerte sich der 36jährige über die vor ihm liegende Arbeit:

SportNord: Waren Sie über die Entwicklung überrascht oder schon ein wenig auf die Situation neuer Trainer der Oberligatruppe zu werden vorbereitet?
Andreas Führer: Ich war keineswegs darauf vorbereitet. Schließlich war die Lage in der letzten Saison nicht viel anders und jeder, der sich auskennt, hat ja gesehen, wie sich die Mannschaft unter der Leitung von Daniel Sager in der Schlussphase der letzten Saison noch eindrucksvoll vor dem Abstieg gerettet hat.

SportNord: Wie wird nun Ihre erste Herangehensweise aussehen, sich mit dem Team auseinanderzusetzen?
Führer: Zunächst geht es mir darum, die Mannschaft richtig kennenzulernen. Natürlich ist es so, dass mir einige aus meiner Tätigkeit bei der Zweiten noch gut bekannt sind – ich nenne da nur mal die Namen Mahir Jernane, Benjamin Bambur und Christian Kappler – und ich auch einige Spiele der laufenden Saison miterlebt habe. Die Mehrzahl aber kenne ich halt nicht und möchte nun die mir zur Verfügung stehende Zeit nutzen, alle Jungs in ihrer charakterlichen und menschlichen Weise besser einschätzen zu können.

SportNord: Drei Punkte Anstand auf einen Nichtabstiegsplatz sind ja nicht die Welt. Wie sehen Sie die Chance, den möglichen Abstieg zu verhindern?
Führer:: Das mit den drei Punkten Abstand stimmt so, aber man muss sich auch einmal das Torverhältnis anschauen, das quasi einen weiteren Punkt Abstand bedeutet. Nur 15 erzielte Treffer in 18 Spielen müssen dahingehend analysiert werden, ob wir nun ein Problem mit der Chancenverwertung oder eben dem Erspielen von Torchancen haben. Auch die vielen Gegentreffer (39) geben natürlich Anlass zu Überlegungen. Wenn nun mal ein Spiel schiefläuft, dann geht es eben nicht, sich zu ergeben und so weitere Treffer zu kassieren.
Dennoch bin ich zuversichtlich, den Schalter noch umlegen zu können. Aber ich alleine kann das nicht bewerkstelligen. Es geht nur gemeinsam und da ist jeder Einzelne gefragt, sein Potential voll aus sich herauszuholen. Insofern passen mir die Winterpause und die Vorbereitung auf die verbleibenden Spiele ganz gut. Dies gibt mir Gelegenheit, mehr in die Mannschaft reinzuhorchen, um auch eventuelle Missstimmungen beizulegen.

SportNord: Bleibt die beliebte Frage, ob Sie doch noch Neuverpflichtungen über den Winter im Auge haben, um die Qualität der Mannschaft aufzubessern?
Führer: Natürlich ist das ein Thema. Alle möchten die Qualität erhöhen, aber der Zeitpunkt ist denkbar schwierig, denn, mal ganz ehrlich, welchen gestandenen Spieler treibt es jetzt zu Cordi, dem Viertletzten der Oberliga ? Sicherlich werden alle Verantwortlichen daran arbeiten, aber hier bedarf es schon viel Überzeugungskraft, den einen oder anderen an uns zu binden. Vom finanziellen Standpunkt mal ganz zu schweigen. Um nochmal auf das Sportliche zurückzukommen, wir müssen endlich wieder Heimstärke beweisen und hier eine Macht werden. Ein einziger Heimsieg ist einfach viel zu wenig. Die Zeiten, dass der Gegner bei uns leichtes Spiel hat, müssen endgültig vorbei sein.


Interview: Henning von Pawel

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