Oberliga Hamburg: „Wir müssen vernünftig ausbilden”


Rüdiger Schwarz gehörte als Trainer des ASV Bergedorf 85 bereits zum Inventar des Hamburger Fußballs - doch in diesem Sommer übernahm Schwarz den Manager-Posten bei den „Elstern“ und gab das Traineramt an Frank Stolina ab. SportNord sprach mit Stolina über die Ziele in der kommenden Saison und das am Sonntag, 10. August, anstehende DFB-Pokal-Spiel gegen den Zweitligisten MSV Duisburg ...


SportNord: Sind Sie zufrieden mit dem Kader, der ihnen zur Verfügung steht - oder soll es noch weitere Zugänge geben?
Frank Stolina: „Ja, ich denke, dass wir gut aufgestellt in die neue Saison gehen werden ... Weitere Neuverpflichtungen sind momentan nicht geplant.“

SportNord: Wie haben Sie Torhüter Mirco Langen dazu überredet, doch in Bergedorf zu bleiben?
Stolina: „Da waren gar keine Überredungskünste vonnöten: Langen hat beim FC Rot-Weiß Erfurt und Wuppertaler SV Borussia zur Probe mittrainiert - doch es kam nicht zum Engagement bei einem Drittligisten. Da war es nur die logische Folge, dass er nun weiterhin für uns aktiv sein wird.“

SportNord: Weshalb haben Sie Ismail Brown suspendiert?
Stolina: „Er ist in der ersten Trainingswoche zwei Mal verspätet zur Übungseinheit erschienen - das kann man sich nicht erlauben, wenn 24 Spieler pünktlich erscheinen. Wir haben ihm daraufhin angeboten, dass er bei unserem Reserve-Team mittrainieren kann - das wollte er nicht, und deshalb haben wir ihm die Freigabe erteilt.“

SportNord: Welches Ziel peilen Sie in der neuen Oberliga Hamburg an?
Stolina: „Wichtig ist mir in erster Linie, dass wir alle Spieler - gerade die jungen Akteure, die erst ein Jahr im Herren-Bereich gespielt haben - weiter voranbringen und vernünftig ausbilden. Im Hinblick auf den Förderverein Jung-Elstern ist es zudem wichtig, dass wir einen Unterbau schaffen, damit auch in den nächsten Jahren junge und talentierte Spieler heranwachsen können.“

SportNord: Welchen Tabellenplatz möchten Sie erreichen?
Stolina: „Um ehrlich zu sein ist mir der Platz, den wir am Ende erreichen, relativ unwichtig. Wir wollen in erster Linie guten Fußball spielen und die Bergedorfer Zuschauer mit attraktiven Spielen wieder ins Stadion locken.“

SportNord: Die Meisterschaft ist also kein offizielles Saisonziel?
Stolina: „Natürlich ist es schön, Meister zu werden. Aber der erste Platz berechtigt ja am Saisonende zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga - und für diese Regionalliga müssten wir in Bergedorf zunächst einmal die Rahmenbedingungen schaffen. Aber natürlich werden wir versuchen, den größtmöglichen sportlichen Erfolg zu haben ...“

SportNord: Arbeiten Sie mit den Trainern der Bergedorfer Junioren-Mannschaften zusammen?
Stolina: „Ich verfolge das Projekt ‚Jung-Elstern’ interessiert, und natürlich tauscht man sich als Trainer untereinander auch aus ... Ich werde mir, bis zum C- und D-Jugend-Bereich, einen genauen Überblick verschaffen, weil mich die Jugend-Arbeit auch sehr interessiert.“

SportNord: Manager Rüdiger Schwarz erklärte, dass es zukünftig eine enge Zusammenarbeit mit der Zweiten Herren-Mannschaft geben soll - wie sehen Sie das?
Stolina: „Man kann immer viel über ein enges Zusammenspiel zwischen einer Ersten und Zweiten Mannschaft sagen - wichtig ist am Ende, dass es mit Leben erfüllt wird! Das Problem ist, dass nach dem Abstieg des Reserve-Teams aus der Bezirksliga Ost viele Spieler weggegangen sind - deshalb musste der Kader unserer Zweiten Herren-Mannschaft mit Akteuren aus dem bisherigen A-Jugend-Verbandsliga-Team aufgefüllt werden, und diese Spieler müssen sich nun in der Kreisliga zunächst einmal zurechtfinden.“

SportNord: Im DFB-Vereinspokal geht es gegen den MSV Duisburg - sind Sie zufrieden mit dem Los?
Stolina: „Als Trainer bin ich sehr zufrieden mit diesem Los, denn ich weiß, was passiert wäre, wenn wir einen Gegner der ‚ersten Kategorie’, also den FC Bayern München, Hamburger SV oder SV Werder Bremen, gezogen hätten - dann hätte es vier Wochen lang nur dieses eine Thema gegeben ... Natürlich wären für den Verein und die Zuschauer ein absoluter Top-Klub als Gegner besser gewesen - aber auch so wartet ein ambitionierter und traditionsreicher Kontrahent auf uns.“

 Redaktion
Redaktion Artikel