Landesliga Hansa: „Der HUFC möchte aber muss nicht aufsteigen“


Hinter dem SC Poppenbüttel (41 Punkte aus 18 Partien), der in der Landesliga Hansa der Top-Favorit auf den Titelgewinn und zurzeit auch Spitzenreiter ist, lauern mit dem Klub Kosova (37 Zähler aus bereits 19 Spielen) und dem Hamm United FC (35 Punkte aus erst 16 Begegnungen) zwei „Überraschungs-Mannschaften“. Bevor es am Freitag, 26. Februar zum Topspiel zwischen den Hammern und Kosova kommt, nahm sich HUFC-Präsident Jörn Heinemann Zeit für ein Gespräch mit SportNord.

„Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden“, sagte Heinemann, „35 Punkte aus 16 Spielen sind eine gute Ausbeute!“ Nachdem die Hammer sieben ihrer sechs Aufgaben vor der Winterpause gewonnen hatten, mussten sie sich am 12. Februar in der ersten Begegnung nach der Winterpause gegen den Barsbütteler SV mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. „Dabei ist es ähnlich gelaufen wie beim Bundesliga-Spiel des Hamburger SV gegen Borussia Mönchengladbach“, so Heinemann, der einräumte: „Wir haben es nach unserem frühen Führungstor einfach verpasst, zeitig das zweite Tor nachzulegen ‒ und am Ende hatten sich die Barsbütteler den Punkt auch verdient!“ Obwohl im Barsbüttel-Spiel zwei wertvolle Zähler im Titelkampf liegen gelassen wurden, haben die Hammer im Rennen um die Meisterschaft und den Direkt-Aufstieg in die Oberliga Hamburg noch immer alles in der eigenen Hand, denn sie haben eben noch zwei Partien mehr auszutragen als die Poppenbütteler, die zurzeit sechs Punkte mehr aufweisen ‒ und sie empfangen den SCP, der seine jüngsten zehn (!) Partien allesamt und überwiegend auch deutlich gewann, am Mittwoch, 6. April noch zum Nachholspiel.

Dazu sagte Heinemann: „Natürlich möchten wir gerne aufsteigen, denn nach nun sieben Landesliga-Jahren in Folge wäre die Oberliga für unseren noch jungen Verein der nächste Schritt und eine große Herausforderung ‒ und ich glaube, dass wir mit den Teams, die in der Oberliga in der unteren Tabellenhälfte stehen, überwiegend sogar mithalten könnten. Aber ich betone auch ganz klar, dass wir nicht aufsteigen müssen.“ Den größten Nachteil im Kampf um die Spitzenplätze sieht Heinemann im vergleichsweise schmal besetzten HUFC-Kader: „Wir haben eine richtig gute erste Elf und natürlich auch ein paar Spieler, die dahinter mit den Füßen scharren und auf ihre Einsätze warten. Aber wenn sich bei uns mehrere Leistungsträger verletzen sollten, würde es richtig eng werden ‒ da sind andere Mannschaften, vor allem Poppenbüttel, einfach deutlich breiter aufgestellt.“ Und aus der Erfahrung der Vergangenheit, als die Hammer 2008 in der Kreisliga 4 und 2009 in der Bezirksliga Ost ihrerseits der Top-Favorit waren und am Ende auch mit neun beziehungsweise sieben Punkten Vorsprung Meister wurden, kam Heinemann zu dem Schluss: „Oftmals setzt sich am Ende die favorisierte Mannschaft, die aufsteigen muss, durch ‒ eben auch, weil sie in der Regel einen breit besetzten Kader hat!“

Abschließend äußerte sich Heinemann im Gespräch mit SportNord auch noch zur Fehde mit SCP-Coach Olaf Ohrt, die durch die Absage des Rückspiels entstand und zuletzt von einigen Medien hochgebauscht wurde. „Ich kannte Herrn Ohrt zuvor gar nicht. Als klar wurde, dass unser Heimspiel gegen Poppenbüttel wegen Unbespielbarkeit des Rasenplatzes im Hammer Park dort nicht stattfinden kann, sollte die Partie zunächst auf dem Kunstrasenplatz an der Snitgerreihe ausgetragen werden. Ich habe dann beim Bezirksamt zu bedenken gegeben, dass an der Snitgerreihe keinerlei Fan-Trennung beziehungsweise Trennung zwischen Spielfeld und Zuschauerbereich möglich ist und ich, zumal ich nicht weiß, wie viele Zuschauer zu diesem Topspiel kommen, nicht die Verantwortung für eine Austragung an der Snitgerreihe übernehmen möchte ‒ und das wollten die Verantwortlichen vom Bezirksamt dann auch nicht ...“ Daraufhin habe Ohrt den Hammern gegenüber gedroht, beim Hamburger Fußball-Verband einen Protest gegen die Spielabsage einzulegen, und auf Nachfrage beim Bezirksamt eine Ansetzung der Partie an der Mümmelmannsberger Kandinskyallee erreicht. „Dort wollten wir aber nicht spielen, denn das ist keine Heimspielstätte für uns ‒ und wir wollten unser Heimrecht nicht herschenken“, betonte Heinemann, der sich nun auf den 6. April freut: „Ich hoffe, dass es dann ein faires Topspiel gibt, bei dem der Sport im Vordergrund steht und die bessere Mannschaft gewinnt!“

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