
Ein bisschen geriet das Spiel zwischen dem MSV Hamburg und der TuS Dassendorf in den Hintergrund der Betrachtung, denn auf der Trainerbank des MSV nahm tatsächlich Stefan Kohfahl, Trainer des Oststeinbeker SV Platz. Zu dieser Zwischenlösung kam es, nachdem unter der Woche das Ausscheiden des eigentlichen Übungsleiters Alexander Reckewell bekanntgegeben wurde (siehe beigefügten Link). Die Verbindung über den JFV Jung-Elstern hatte zu dieser bemerkenswerten Aktion geführt.
„Es ist schon toll, was Stefan in nur wenigen Tagen bei uns bewegt hat“, meinte MSV Liga-Manager Torsten Strohmeyer nach dem Spiel und ergänzte: „Nach einem halben Jahr, in dem ich überwiegend nach den Spielen mit Magenschmerzen ins Bett gegangen bin, kann ich heute endlich einmal mit einem guten Gefühl die Nachtruhe genießen“.
Zu dieser Äußerung veranlasst hatte ihn wohl der couragierte Auftritt seiner Mannschaft gegen eine TuS Dassendorf, die nach einer guten Anfangsviertelstunde das Fußballspielen weitestgehend eingestellt hatte. Ricardo Nunes hatte die Gäste mit einem Freistoß, der Keeper Denis Dowideit schlechtaussehen ließ, in Führung gebracht (9.). Wenig später vergab Nunes das 2:0 für die Gäste, als er aus ca. 11 Metern knapp am Gehäuse vorbeischoss (14.). Doch damit hatte Dassendorf dann auch sein Pulver verschossen und sah sich immer besser aufspielenden Hausherren gegenübergestellt, die fast jeden Zweikampf gewannen und bis zur Halbzeit das gegnerische Tor berannten. Heiko Tetzlaff scheiterte zweimal an TuS Torwart Marc Grabolle und auch Larry Wendt stellte die gegnerische Defensive vor einige Probleme.
Dassendorfs Trainer Oliver Schweißing faltete seine viel zu passiv agierenden Kicker in der Halbzeit lautstark zusammen. Doch viel änderte dies nichts.
Auch nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer Einbahnstraßen Fußball in Richtung Torwart Grabolle. Nur der Ausgleich wollte nicht fallen. Die wohl größte Chance verpasste der eingewechselte Tammin Yousofzai als er eine Rechtsflanke freistehend aus drei Metern verpasste (72.). Kurz darauf sah Ewgenij Del für die „Kohfahl“-Truppe Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel. Dann verpasste es Dassendorfs Patrick Fritsch den Sack zuzumachen, als er statt aus fünf Metern zu vollenden den Ball gegen MSV Torwart Dowideit vertändelte.
MSV Akteur Ivan Klaric bestrafte dann Fritsch‘ Leichtfertigkeit und schädelte eine von Admir Celikovic getretene Ecke zum hochverdienten Ausgleich ein (90.).
Stefan Kohfahl war nach diesem Finale furioso „vollkommen geschafft“ und konnte einen gewissen Stolz über sein Kurzzeitengagement nicht verhehlen. Nicht ganz zu Unrecht, denn wer den blutarmen Auftritt des MSV vor einer Woche beim SC Sperber verfolgt hatte, musste denken, an diesem Freitagabend eine andere Mannschaft gesehen zu haben.
Torsten Strohmeyer, befragt nach dem Stand der Trainersuche, gab zu Protokoll: „ Ich werde noch am Wochenende mit zwei Kandidaten verhandeln, und dann hoffentlich nächste Woche den neuen Trainer vorstellen können. Stefan Kohfahl wird uns aber weiterhin beratend zur Seite stehen“.
hvp