Landesliga Hammonia: Turan nach Sperre geschockt


Am 14. November trennten sich der SC Nienstedten und VfL 93 im Rahmen des 16. Spieltages der Landesliga Hammonia mit 2:2. Am Mittwoch befasste sich das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes mit dieser Partie und entschied: „Dem Trainer Selcuk Turan (VfL 93) wird für die Zeit vom 2. Dezember 2009 bis zum 1. Juni 2010 die Ausübung von Tätigkeiten, sowie eine Übernahme von Ämtern im HFV und / oder einem dem HFV angeschlossenen Verein untersagt.“

Zur Erinnerung: Turan war vom VfL 93 in der vergangenen Woche entlassen worden – vielleicht, weil die Verantwortlichen des Stadtpark-Klubs bereits vermuteten, dass der 38-Jährige für einen so langen Zeitraum gesperrt werden würde? „Definitiv nicht“, so VfL-Manager Jürgen Domzalski, der am Freitagabend auf Nachfrage von SportNord betonte: „Von dieser Sperre höre ich nun zum ersten Mal, und ich kann mir wirklich nicht erklären, wofür diese Strafe ausgesprochen wurde. Soweit ich es mitbekommen habe, hat sich Turan im Quellenteil tadellos verhalten!“ Auch Nils Kuntze-Braack, Team-Manager der Nienstedtener, nahm Turan in Schutz: „Er ist zwar in der vorletzten Spielminute vom Schiedsrichter von der Bank verwiesen worden, hat sich aber ansonsten keines unsportlichen Verhaltens schuldig gemacht. Das würde ich für Herrn Turan auch gerne jederzeit vor Gericht bezeugen, denn diese Sperre kann ich überhaupt nicht verstehen!“

Dann sprach SportNord mit Turan selbst: „Das ist ein riesiger Schock für mich! Ich bin total fassungslos, da ich bis zu Ihrem Anruf von nichts wusste“, so der Übungsleiter, der betonte: „Ich weiß gar nicht, um was es eigentlich geht und warum ich gesperrt wurde. Von Seiten des VfL 93 wurde ich bis heute genauso wenig informiert, wie vom HFV. Es wurde anscheinend ohne Anhörung ein Urteil gefällt und dieses wurde mir wissentlich oder unwissentlich nicht mitgeteilt ...“ Auf Nachfrage, ob es in Nienstedten irgendwelche besonderen Vorkommnisse gegeben habe, erklärte Turan: „Bei diesem Spiel wurde ich in der 89. Minute auf die Tribüne verwiesen, da ich vor Wut ein großes ‚Markierungshütchen‘ weggetreten hatte, über das ich zuvor beim Rückwärtsgehen gestolpert war. Dieses Vergehen kann allerdings, auch wenn ich in diesem Jahr schon einmal hinter die Barriere verwiesen worden war, keine derartige Sperre nach sich ziehen!“

Dann erinnerte sich Turan an ein Gespräch, das er nach dem Abpfiff mit Schiedsrichter Henry Wagner (von Grün-Weiß Eimsbüttel) führte: „Ich habe ihm zu seiner Leistung gratuliert und wollte ihm gerne kurz erklären, wieso ich das Markierungshütchen weggetreten hatte – doch der Referee sagte, er hätte keine Zeit. Und als ich ihn dann kurz am Arm berührte, sagte er, dass das noch ‚ernste Konsequenzen‘ für mich haben würde ...“ Turan weiter: „Ich habe nichts getan und werde am kommenden Montag alle mir zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel ausschöpfen, um mich erst einmal zu dem Vorgang zu informieren und um anschließend gegen diese Sperre anzugehen. Alles andere als die Aufhebung dieser Sperre und dieses fehlerhaften Urteils würde für mich eine unglaubliche Ungerechtigkeit darstellen und ich hoffe, dass die Schiedsrichter-Assistenten Isa Cankal und Niklas Speck bei einer möglichen Verbandsgerichtsverhandlung die Wahrheit sagen!“

(JSp)

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