Nach seiner Amtsübernahme wartete auf Peter Cohrs, Manager beim SV Eidelstedt, eine böse Überraschung: das schwarze Loch in der Kasse der Ligaabteilung: "Es wurde leider mehr Geld ausgegeben als zur Verfügung stand", so Cohrs. Der Manager ist froh, dass die Liga-Abteilung mittlerweile auf "vernünftigen Beinen" stehe. Jetzt müsse sie nur noch "mit Leben erfüllt werden".
Das Ziel ist nach wie vor der Aufstieg in die Hamburg-Liga. Für die Rahmenbedingungen haben Cohrs und seine Mitstreiter bereits gesorgt. Das Sponsoring wurde neu strukturiert, unter anderem wurde der Club 100 ins Leben gerufen (Partner haben die Möglichkeit, den Ligabetrieb auch im kleineren Rahmen zu fördern). Nach einem Aufstieg stünde man im Vergleich der Etats dennoch im unteren Bereich. Cohrs stellt klar: "Spielern mit überhöhten Gehaltsvorstellungen werden wir in Zukunft eine Absage erteilen". So trennte man sich bereits schweren Herzens von Leistungsträger Felipe Vidal.
Auch Benjamin Eta ist weg, Hamburg-Liga-Tabellenführer SC Victoria sicherte sich die Dienste des Stürmers. Der Rest der Mannschaft bleibt, alle anderen Spieler haben bereits für die kommende Spielzeit zugesagt. Zu gleichen Bezügen wie in der Landesliga und leicht erhöhtem Salär beim Erreichen des angestrebten Aufstiegs.
Als Vorbild für seinen Verein sieht Cohrs Grün-Weiss Harburg. Der Ligakonkurrent bestreitet schon länger den jetzt auch von den Eidelstedtern anvisierten Weg, das Einkommen der Spieler nicht in den Vordergrund zu stellen: "Wir wollen in Zukunft, wie in der Vergangenheit auch, wieder verstärkt auf die Jugend setzten. Ich habe gute Kontakte zu den Harburger Verantwortlichen, wir haben uns vor längerer Zeit ausgetauscht", lässt Cohrs durchblicken. Wichtig sei vor allem der Kontakt zwischen Jugend- und Ligaabteilung. "Nach der Jugend lassen die Hälfte der Spieler vom Fußball ab. Das ist genau der Punkt, an dem wir ansetzen müssen. Wir wollen die Kommunikation mit den Jugendlichen verstärken, ihnen Möglichkeiten bieten." Neben Perspektiven im Schiedsrichterbereich will der SVE seine A-Jugendlichen vor allem dazu motivieren, einen Trainerschein zu machen. Die F-, E-, D- und C- Jugend des SV Eidelstedt wird also auch davon profitieren.
