Landesliga Hammonia: Titel-Endspiel am Freitag


Am Freitag, 13. Mai, rollt in der Landesliga Hammonia zweimal der Ball. Zwischen dem Spitzenreiter VfL Pinneberg (72 Punkte) und der zweitplatzierten SV Halstenbek-Rellingen (67 Zähler) wird dabei die letzte noch offene Nachholpartie dieser Staffel absolviert. Und wenn um 19 Uhr im VfL-Stadion 1 an der Fahltsweide der Anpfiff ertönt, handelt es sich nicht „nur“ um ein Kreis-Derby, sondern auch um ein echtes Titel-Endspiel.

Die Konstellation wäre ohne Frage noch spannender und brisanter gewesen, wenn Halstenbek-Rellingen zuletzt konstanter gespielt hätte (aus vier Partien wurden aber nur zwei von möglichen zwölf Punkten geholt) – denn dann wäre man dem Kreis-Rivalen auf Augenhöhe begegnet und hätte mit einem Sieg vielleicht sogar selbst den Titelgewinn perfekt machen, zumindest aber die Tabellenführung übernehmen können. Doch weil die „Baumschuler“ zuletzt strauchelten, was wohl auch am enormen Kraftaufwand durch die zahlreichen Partien in den letzten Wochen liegt, genügt den Pinnebergern nun bereits ein Unentschieden, um die Meisterschaft vorzeitig perfekt zu machen. Und selbst wenn die Elf von HR-Coach Thomas Bliemeister, die zumindest die Vizemeisterschaft, die in dieser Saison zum Direkt-Aufstieg in die Oberliga Hamburg genügt, bereits sicher hat, gewinnen sollte, würde sie noch immer zwei Punkte hinter Pinneberg liegen und hätte ein deutlich schlechteres Torverhältnis, so dass dem VfL dann am Sonntag, 15. Mai, in seinem letzten Saisonspiel gegen FC Süderelbe vermutlich bereits ein Remis zum endgültigen Titelgewinn genügen würde.

VfL-Coach Michael Fischer will das Kreis-Derby aber gewinnen und diese Ambitionen sind berechtigt, konnte er sich doch, nachdem es Ende März eine kleine Schwächephase gab, zuletzt über elf Siege in Folge freuen. Am vergangenen Sonnabend schlugen die Kreisstädter das Schlusslicht SC Egenbüttel mit 4:0. Obwohl VfL-Kapitän Dirk Hellmann (33.) und Thorben Reibe mit einem lupenreinen Hattrick (36., 41., 43.) erfolgreich waren, war Fischer mit dem Auftritt gegen den bereits feststehenden Absteiger keinesfalls zufrieden. Während sich die Pinneberger unter der Woche ausruhen konnten, verlor die Bliemeister-Elf am Dienstag im Viertelfinale des Oddset-Pokals mit 0:3 gegen den Oberligisten Altona 93 (SportNord berichtete per Live-Ticker, siehe unten stehenden Link). Im Kampf um Punkte gab es am Sonntag einen 5:3-Sieg bei Camlica Genclik (HR-Tore: Sascha Richert/19., Yannick Bräuer/43., Antonio Ude/51., Robert Hermanowicz/74., Foulelfmeter und Hendrik Boesten/81.). Bliemeister, Manager Detlef Kebbe sowie die Spieler Marco Kebbe, Shoaib Sedeghi und Daniel Stars waren einst beim VfL – spucken sie ihrem Ex-Klub nun in die „Meister-Suppe“?

Neben dieser Nachholpartie wird auch der 30. und letzte Spieltag mit einer Begegnung eröffnet, wenn der Rang-Achte Eimsbütteler TV um 19.30 Uhr an der Hoheluft auf den Tabellen-13. Camlica Genclik trifft. Für den Oddset-Pokal-Halbfinalisten Eimsbüttel, der am vergangenen Dienstag den Oberligisten TSV Buchholz 08 mit 6:5 im Elfmeterschießen eliminiert hatte und nun am Dienstag, 17. Mai, im Halbfinale Altona 93 empfängt, geht es im Punktspiel-Alltag um nichts mehr. Der letztjährige Neuling Camlica gehört aber zu den fünf Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen – umso unverständlicher ist es, dass diese Partie, anders als die sieben anderen Begegnungen dieses Spieltages, nicht auch am Sonntagnachmittag stattfindet. Nun ist es so, dass sich Camlica, das immerhin drei seiner letzten sechs Spiele gewann, mit einem weiteren Sieg vorzeitig den Klassenerhalt sichern kann. Bereits bei einem Unentschieden von Camlica wäre der Abstieg des Vorletzten TuS Holstein Quickborn so gut wie besiegelt, lägen die Eulenstädter doch dann nicht nur jeweils drei Punkte hinter Camlica, der SV Lieth und der SV Blankenese, sondern hätten auch ein deutlich schlechteres Torverhältnis als diese Teams!

(JSp)

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