Landesliga Hammonia: Katran sichert Wedeler Derby-Sieg


Zum zweiten Heimspiel in Folge empfing der TSV Uetersen am Freitagabend auf seinem Rasenplatz an der Jahnstraße den Wedeler TSV – und zum zweiten Mal in Folge waren die Zuschauer der Posse ausgesetzt, dass die Pforten an der Jahnstraße verschlossen blieben und der Zugang nur durch den Einlass des Rosenstadions (insgesamt also rund 700 Meter Fußweg) möglich war. Nach zuvor drei Siegen in Folge begannen die Uetersener mit breiter Brust und hätten schon nach drei Minuten in Führung gehen können: Wedels Libero Jonas Schmerberg verlängerte einen Eckstoß von Florian Blaedtke per Kopf an den langen Pfosten, wo Yannick Kouassi aus spitzem Winkel aber über die Latte schoss.

Nachdem Gäste-Keeper Kadir Katran einen 20-Meter-Schuss von Kouassi sicher fing (15.) und ein Versuch von Philipp Ehlers durch Schmerberg abgeblockt wurde (18.), hätte spätestens nach 23 Minuten das 1:0 fallen müssen. Zunächst verlängerte Oliver Engl einen Einwurf von Helge Kahnert zu Kouassi, der aus Nahdistanz an Katran scheiterte; den Abpraller verpasste Philipp Ehlers vor dem leeren Tor hauchdünn. Die folgende Rechtsflanke von Kirill Shmakov verlängerte erneut Engl per Kopf zu Martin Bushaj, der ebenfalls aus zwei Metern (!) in Katran seinen Meister fand. Kurz nach dieser vergebenen Doppelchance klingelte es auf der anderen Seite: Nach Schmerbergs Freistoß-Flanke aus dem rechten Halbfeld schoss Mark Hinze zum 0:1 ein (26.). Beeindruckend: Hinze markierte damit das bereits sechste (!) Wedeler Tor in Folge, hatte er doch zuvor bereits zum 4:2-Sieg gegen den FC Teutonia 05 alle vier Treffer beigesteuert und beim 2:2-Remis beim HEBC das zweite Gäste-Tor erzielt. Nach diesem Rückstand spielten die Uetersener zwar weiter nach vorne, allerdings oftmals zu langsam und statisch. Nach einem Blaedtke-Freistoß setzte Philipp Ehlers seinen Fallrückzieher knapp neben das Tor und wurde dann auch noch von Wedels Kapitän Marc Rupscheit so unglücklich getroffen, dass er sich an der Niere verletzte. In der Halbzeitpause musste sogar ein Krankenwagen kommen, der den Uetersener Rechtsaußen ins Krankenhaus fuhr. Dort diagnostizierten die Ärzte eine Einblutung am Muskel: „Es wird ein paar Tage wehtun, aber ich musste wenigstens noch im Krankenhaus bleiben“, berichtete Philipp Ehlers.

Nach zwei weiteren vergebenen Chancen der Hausherren (die Direktabnahme des eingewechselten Jannick Prien nach Kouassis Linksflanke ging knapp über die Latte/43., dann scheiterte Kouassi nach Kahnerts Einwurf per Drehschuss am abermals glänzend reagierenden Katran/44.) trafen im Gegenzug erneut die Gäste: Hinze spielte von rechts einen Steilpass nach vorne, wo Marcel Christopher Plewka schneller war als Engl und rechts am herausstürzenden Torwart Christoph Richter vorbei zum 0:2 einschob (45.). In der zweiten Halbzeit versuchten die Rosenstädter zwar, die Partie noch einmal zu drehen, kamen aber bis auf einen Schuss des Ex-Wedelers Mikail Pekdemir, der abgeblockt wurde (48.), kaum zu Torchancen. In der 76. Minute keimte nochmals Hoffnung auf, als Blaedtke (im Herbst 2009 noch für Wedel am Ball) von halblinks aus flach ins kurze Eck zum 1:2 einschoss. Anschließend hätten die Gäste bei drei Konterchancen den Sack zumachen müssen, zielten aber jeweils nicht genau genug. So war es Katran vorbehalten, seinen Wedelern den Derby-Sieg festzuhalten, als er bei Kouassis Schlenzer, der von halbrechts aus das lange Eck anvisiert hatte, übergriff und den Ball zur Ecke lenkte (88.). Der Uetersener Trainer Peter Ehlers gab nach der Pleite gegen seinen Ex-Klub und dem Verlust der Tabellenführung zu: „Wir hatten gute Torchancen, waren aber im Abschluss zu schwach – und Katran hat sehr stark gehalten!“ Angesichts der Tatsache, dass die Hausherren in der ersten Halbzeit das Spiel und die Gäste die Tore machten, gab Ehlers zu; „Die Wedeler haben aus nur zwei Chancen zwei Tore gemacht – da waren sie eiskalt!“ Wedel-Coach Thorsten Zessin betonte: „Wir hatten uns natürlich vorgenommen, hier zu gewinnen, und sind nach unserem vorherigen ersten Saisonsieg gegen Teutonia 05 voll motiviert zu Werke gegangen!“

(JSp)

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