
In den 90ziger-Jahren kickte Thomas Hohn für den Bramfelder SV (Verbandsliga), SC Condor (Oberliga) und SV Tonndorf-Lohe (Landesliga), ehe er nach Australien ging und beim FC Sydney Profi wurde. Nach einer Verletzung pausierte Hohn dann zehn Jahre lang, ehe er sich in diesem Sommer dem Landesliga-Neuling Bramfelder SV II anschloss.
Ende September wurde Hohn an der Ellernreihe nach dem Rücktritt von Übungsleiter Thorsten Koß zum Interimstrainer – und nachdem Matthias Herzberg zuletzt bei SportNord durchblicken ließ, dass Hohn beim Tabellenletzten zum Chefcoach befördert werden könnte (siehe unten verlinkten Bericht), sprach SportNord nun mit dem 31-jährigen Verteidiger ...
SportNord: Wie kam es dazu, dass Sie Interimstrainer wurden?
Thomas Hohn: „Nachdem Herr Koß seinen Rücktritt bekannt gab, haben die BSV-Verantwortlichen mich gebeten, die Aufgabe zunächst interimsweise zu übernehmen.“
SportNord: Könnten Sie sich vorstellen, das Traineramt dauerhaft auszuüben?
Hohn: „Alles kam sehr überraschend für mich, denn ich habe mich ja erst vor fünf Monaten entschieden, nach einer langen Pause wieder Fußball zu spielen ... Grundsätzlich könnte ich es mir schon vorstellen, aber das Ganze ist noch nicht spruchreif. Ich weiß nicht, was die Vereinsverantwortlichen planen – und letztlich liegt diese Entscheidung eben nicht in meiner Hand!“
SportNord: Macht es denn trotz der schlechten Tabellensituation Spaß, die BSV-Reserve zu betreuen?
Hohn: „Ja, auf jeden Fall! Und es ist ja auch so, dass die bisherigen Ergebnisse nicht der Wahrheit entsprechen: Ich setze große Hoffnungen in dieses junge Team und bin überzeugt davon, dass es noch Luft nach oben gibt – wir werden uns noch gewaltig steigern können!“
SportNord: Wäre es eine Alternative, dass Sie Spielertrainer bleiben und zusätzlich einen Co-Trainer bekommen?
Hohn: „Das ist eine mögliche Variante, denn eine zweite, helfende Hand würde unserer jungen Mannschaft ohne Frage helfen. Wir suchen nun gemeinsam nach einer guten Lösung – warten wir ab, wie sie aussehen wird!“
SportNord: Denken Sie, dass am heutigen Sonnabend gegen den SC Nienstedten der zweite Saison-Sieg gelingen wird?
Hohn: „Schon am vergangenen Sonntag standen wir beim TuS Holstein Quickborn bereits kurz vor einem Sieg – nachdem wir uns am Ende mit einem 2:2 begnügen mussten, rechne ich damit, dass wir aus den letzten drei Hinrunden-Spielen gegen Nienstedten und den SV Eidelstedt sowie beim HEBC mindestens sechs Punkte holen!“
SportNord: Der HEBC und Eidelstedt stecken wie Ihr Team im Tabellenkeller, gleiches gilt für Camlica Genclik - machen diese vier Mannschaften die drei Absteiger untereinander aus?
Hohn: „Das glaube ich nicht! In der Hammonia-Staffel stechen mit dem TSV Uetersen, der zwar keine starken Einzelspieler, aber ein hervorragendes Team hat, sowie dem SC Egenbüttel und Wedeler TSV drei Teams heraus. Alle anderen Mannschaften ergattern ihre Punkte sehr mühselig – und gerade Nienstedten oder Blau-Weiß 96 Schenefeld könnten noch mit in die Abstiegszone abrutschen!“
SportNord: Was wird am Ende im Kampf um den Klassenerhalt ausschlaggebend sein?
Hohn: „Wichtig wird sein, wer etwa unter Verletzungsproblemen und urlaubenden Spielern leidet ... Wenn beispielsweise Blau-Weiß 96 so konstant weiterspielt, wie zuletzt, sind die Chancen zur Rettung sicherlich gut. Wir wiederum versuchen, das Beste aus unserer Situation zu machen, und wollen uns nach der Winterpause mit einer gestärkten Truppe, in der dann vor allem die jungen Spieler mehr Selbstbewusstsein besitzen sollten, aus dem Tabellenkeller nach oben arbeiten!“
Interview: Johannes Speckner