Kreisliga 8: Ruhser nicht mehr Gencler-Coach


Mitte März hatte Kenan Ergun, Erster Vorsitzender von Gencler Birligi Elmshorn, bei SportNord voller Stolz erklärt, dass er sich mit Trainer Bernd Ruhser über eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende geeinigt habe (siehe unten verlinkten Bericht). Doch Ruhser, der zuvor von Juli 2008 bis September 2009 beim West-Bezirksligisten Holsatia Elmshorn tätig war, warf nach nur zwei Wochen bei Gencler das Handtuch und trat bereits Anfang April schon wieder zurück.

Was war geschehen? Am Sonntag, 21. März, hatte Gencler zu Ruhsers Einstand im Topspiel gegen den SSV Rantzau eine 1:4-Heimpleite kassiert. Eine Woche später folgte eine 2:6-Klatsche beim SC Ellerau, am darauffolgenden Dienstag kamen dann nur noch vier Spieler zum Training. „Daraufhin hat Herr Ruhser dann gesagt, dass es so keinen Sinn mehr macht, und sich verabschiedet“, so Ergun, der betonte: „Zunächst war die Trainingsbeteiligung in Ordnung und zur ersten Übungseinheit unter Ruhser waren 15 oder 16 Spieler da – aber die meisten unserer Akteure haben es offenbar nicht begriffen!“ Am mitunter auf dem Platz etwas rauen Umgangston, den Ruhser pflegt, lagen die Probleme laut Ergun nicht: „Herrn Ruhser trifft keine Schuld, sondern die Spieler haben versagt!“

Dass das Experiment mit Ruhser (Ergun: „Mit ihm wollte ich frischen Wind reinbringen“) scheiterte, hat den Gencler-Präsidenten offensichtlich hart getroffen: „Nur fünf oder sechs Spieler haben im Winter richtig durchgezogen – alle anderen haben mich wirklich wahnsinnig enttäuscht und ich habe den Glauben an diese Mannschaft verloren!“ Nachdem unter Maik Richert, der das Team seit der schnellen Demission von Ruhser wieder alleine betreut, auch beide Nachholspiele des Osterwochenendes verloren gingen (2:3 gegen den TSV Holm, 1:3 beim TSV Heist), was den Absturz auf Rang fünf zur Folge hatte, ist der Aufstieg in die Bezirksliga bei nun acht Punkten Rückstand auf die zweitplatzierte SV Halstenbek-Rellingen II für den türkischen Klub kein Thema mehr.

Ergun, der im Winter mehrmals mit dem Team essen ging, weiß: „Wir hatten in der Winterpause im Titelrennen noch eine Minimalchance – aber um diese nutzen zu können, hätten alle Spieler durchziehen müssen. Doch die meisten Akteure haben die Situation nicht begriffen und ernst genommen, was mir sehr leid tut für die fünf, sechs Spieler, die im Winter durchgehend trainiert haben!“ Ein Großteil des Teams ist laut Ergun konditionell in einem erbärmlichen Zustand: „Die Luft reicht höchstens für 60 Minuten – und unser Torwart, der seit vier Monaten nicht mehr trainiert hat, hätte mit etwas Training von den zehn Gegentoren, die wir gegen Rantzau und Ellerau kassiert haben, normalerweise mindestens sechs verhindert!“ Nun will Ergun „die Saison in Ruhe zu Ende bringen“ ...

(JSp)

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