
Der TV Haseldorf schien das Siegen schon verlernt zu haben ‒ doch am Sonntag hatte er wieder Grund zum Jubeln. Mit einem 2:1 bei der SV Lieth II feierten die Schlosspark-Kicker ihren zweiten Saisonsieg. Ihren ersten und bis dato einzigen „Dreier“ hatten die Haseldorfer zuvor am 26. Oktober 2014 (4:3 gegen den Nachbarn und direkten Konkurrenten TSV Heist) eingefahren. Tabellarisch betrachtet hat sich für die Haseldorfer aber (noch) nicht allzu viel verändert: Als Schlusslicht haben sie noch immer satte acht Punkte Rückstand auf den Moorreger SV, der den rettenden 13. Rang belegt. Lieth II liegt als Tabellen-Achter jenseits von gut und böse.
Am Sonntag genossen die TVH-Kicker aber den Augenblick und feierten ihren Sieg ausgelassen: „Das ist ein ungewohntes, aber ein sehr schönes Gefühl“, strahlte TVH-Trainer Ralf Huckfeldt. Der Erfolg war umso überraschender, da Huckfeldt wieder einmal auf zahlreiche Stammkräfte verzichten mussten und nach einer halben Stunde auch noch Stürmer Lars Alexander Rose verletzt vom Platz humpelte. Auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz an der Klein Nordender Schulstraße hätten die Gäste schon nach neun Minuten in Führung gehen können, doch Alexander Bub scheiterte freistehend. Kurz nach der Pause machten die Liether es besser und nutzten ihre erste richtige Chance, in Person von Kapitän Dennis Krohn, zum 1:0 (51.). Angetrieben vom überragenden Martin Krohn (Huckfeldt: „Er war überall auf dem Platz zu finden!“), gaben sich die Gäste aber nicht geschlagen. Als die Haseldorfer über Außen den Ball gewonnen hatten, vergab Martin Krohn zunächst noch eine Großchance (72.). Doch als er im SVL-Strafraum gefoult wurde, verwandelte Torben Feldmann den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1-Ausgleich (86.). „Danach sind wir weiter marschiert“, lobte Huckfeldt. Als Bub den Ball mit einer beherzten Grätsche in Martin Krohns Lauf gespielt hatte, versenkte der Stürmer das Spielgerät eiskalt zum 1:2 (89.). „Wir sind sehr glücklich, mit dem allerletzten Aufgebot gewonnen zu haben, und genießen den Augenblick“, so Huckfeldt, dessen Team in den vorherigen Partien oftmals selbst späte Gegentreffer kassiert hatte, nun den Spieß aber erfolgreich umdrehte.