
Am Vorwochenende endete das Top-Spiel der Kreisliga 7 zwischen dem Spitzenreiter SC Egenbüttel II und dem zweitplazierten VfL Pinneberg II 1:1. Bei diesem Unentschieden hätten die Kickers Halstenbek zum großen Sieger werden können - doch der Rang-Dritte leistete sich eine 2:3-Pleite gegen den TSV Stellingen 88 II, der damit vom vorletzten auf den drittletzten Platz kletterte!
Bevor die Halstenbeker am kommenden Sonntag beim Tabellen-Neunten TSV Heist antreten, sprach SportNord mit Kickers-Coach Andreas Glismann ...
SportNord: Nach dem Patzer vom Vorwochenende muss die Frage erlaubt sein: Wollt Ihr nicht aufsteigen?
Andreas Glismann: "So sieht es leider aus, denn es ist ja nicht das erste Mal, dass wir so ein Spiel verlieren! In den letzten Jahren sind wir oft Zweiter oder Dritter geworden, weil wir immer, wenn es drauf ankam, versagt haben. Natürlich herrscht bei uns momentan Personalnot, aber gegen den Vorletzten muss man trotzdem gewinnen ... So kann man sagen, dass wir zu blöd für den Aufstieg sind!"
SportNord: Glauben Sie trotzdem noch daran, dass der Sprung in die Bezirksliga gelingt?
Glismann: "Ja, natürlich, aber Fakt ist: Wir müssen jetzt fast alle Spiele gewinnen, denn die Egenbütteler und Pinneberger werden sich nicht mehr viele Patzer erlauben, auch wenn man natürlich nicht weiß, wie viele ihrer Akteure vielleicht noch in die Erste Mannschaft gehen. Aber als Verfolger muss man da sein, wenn die Mitstreiter Federn lassen, und darf nicht gegen ein Team wie Stellingen verlieren. Jetzt treten wir gegen Teams an, die potentiell stärker sind als die 88-Reserve, und in Heist, gegen den FC Eintracht Rellingen und im Nachholspiel beim Rissener SV müssen wir jeweils gewinnen, denn neun Punkte sind jetzt Pflicht bis zur Winterpause!"
SportNord: In der ersten Partie im neuen Jahr geht's dann nach Pinneberg ...
Glismann: "... Und dort können wir selbstbewusst hinfahren, schließlich haben wir das Hinspiel gegen die VfL-Reserve mit 5:1 gewonnen. Aber der Punkte-Rückstand muss Anfang März eben auch noch so sein, dass wir ihn in den direkten Duellen mit Pinneberg und Egenbüttel aufholen können. Und momentan liegen wir ja nicht nur nach Punkten zurück, sondern die beiden Reserve-Teams haben auch eine wesentlich bessere Tordifferenz, weil sie eben häufiger Kantersiege einfahren konnten, während wir zumeist nur knapp gewannen - das ist ein zusätzlicher Pluspunkt für unsere Konkurrenten!"
SportNord: Ein weiteres Problem Ihres Teams ist die Heim-Schwäche: Aus den letzten vier Heim-Spielen wurden nur vier Punkte geholt - wie erklären Sie sich dies?
Glismann: "Tatsächlich haben wir nur sechs unserer zehn bisherigen Heim-Partien gewonnen, was natürlich viel zu wenig ist. Unser Problem ist, dass wir immer auf einer Schlamm-Wüste spielen müssen, auf der wir uns natürlich nicht wohlfühlen! Und so haben wir nicht nur gegen Stellingen, sondern auch gegen den SV Lurup II, den man im Aufstiegsrennen übrigens nicht abschreiben darf, verloren."
SportNord: Hat neben der Egenbütteler, Pinneberger und Luruper Reserve auch FTSV Komet Blankenese eine Chance auf den Aufstieg?
Glismann: "Ja, auch die Blankeneser gehören für mich weiterhin zum Kreis der Titelkandidaten dazu! Allerdings spielt Komet einen merkwürdigen Fußball: Sie lassen kaum Torchancen zu, treffen selbst aber auch nur äußerst selten ... Fakt ist, dass sie ein schwer zu bespielender Gegner sind!"
SportNord: Abschließend noch ein Blick auf die Personalsituation: Wer fällt momentan aus?
Glismann: "Gegen Stellingen hat sich Rui-Miguel Dos Santos verletzt, und Florian Baumgart, den ich für ihn einwechselte, musste wenig später ebenfalls angeschlagen wieder raus ... Wir haben momentan einfach die Seuche und an jedem Wochenende fehlen drei, vier Spieler, weshalb ich schon fünf verschiedene Akteure auf der Libero-Position aufbieten musste. Aber das sollen keine Ausreden sein, und zum Glück haben wir auch einen großen Kader. Ugur Günes ist nach abgelaufener Sperre in der nächsten Woche wieder spielberechtigt, während Guyla Wetzel nach seinem Kopfstoß erst im März wieder mitwirken darf!"