
In der Kreisliga 7 stand gleich am ersten Spieltag das Derby dem Heidgrabener SV und dem TV Haseldorf an. Am Sonntag sahen 180 Zuschauer an der Uetersener Straße von Beginn an überlegene Gäste, die nach zwölf Minuten in Führung gingen: Simon Thode traf aus dem Gewühl heraus. Doch nachdem ein Freistoß des Heidgrabener „Stars“ Philippe Schümann an die Latte sprang, staubte Maik Siebels, der erst in diesem Sommer vom TVH zum HSV gewechselt war, zum 1:1 ab (20.). Als Timo Badermann elf Minuten später eine Freistoß-Flanke in den Heidgrabener Strafraum schlug, eilte HSV-Keeper Sven Seifert aus seinem Tor heraus. Etwa am Elfmeterpunkt war Stürmer Thode per Kopf aber einen Tick eher am Ball und traf zum 1:2, während sich Seifert den Kiefer ausrenkte.
„In der kompletten Saison-Vorbereitung hatte ich immer einen zweiten Torwart im Kader – aber ausgerechnet am Sonntag wollte ich Pascal Fritz Spielpraxis geben, weshalb er zuvor für unsere Zweite Herren spielte“, klagte HSV-Coach Ove Hinrichsen. So musste Sven Raether, eigentlich Feldspieler und gerade von einem Kreuzbandriss genesen, fortan das Heidgrabener Tor hüten. Kurz vor der Pause erhöhten die Gäste: Nach einem erneuten Badermann-Freistoß tunnelte TVH-Kapitän Martin Krohn aus Nahdistanz Raether zum 1:3 (43.). Nach dem Seitenwechsel lag der Anschlusstreffer in der Luft: Schümann setzte sich links schön durch, nach seinem satten Linksschuss war TVH-Torwart Henner Schippmann aber rechtzeitig unten und parierte prächtig. In der 62. Minute sah Haseldorfs Jan Plüschau, der erst kurz zuvor eingewechselt worden war, die Rote Karte. „Laut Schiedsrichter soll er seinen Gegenspieler beleidigt haben“, so TVH-Trainer Jörg Dalecki.
Obwohl nun in Unterzahl agierend, legten die Gäste das 4:1 nach. Daniel Pump verwandelte einen Freistoß aus 17 Metern direkt; Raether gab dabei keine gute Figur ab, schlug der Ball doch im Torwart-Eck ein. „Ein gelernter Keeper hätte diesen Schuss gehalten“, so Hinrichsen, der zugab: „Dass kein zweiter Torwart im Kader stand, geht klar auf meine Kappe – und das passiert mir nicht wieder!“ Die Haseldorfer versäumten es anschließend, noch deutlicher davon zu ziehen, indem sie ihre Konterchancen teilweise fahrlässig vergaben. So konnte Tim Siebels noch einmal auf 2:4 verkürzen (80.) und in der Schlussminute gab es noch eine strittige Szene: Der Referee hatte einen Ball von Benjamin Köhnke aber nicht hinter der Torlinie gesehen und pfiff wenig später ab. „Das robustere und körperbetontere Spiel von Haseldorf hat sich durchgesetzt“, so Hinrichsen. Dalecki jubelte: „Mit einer guten Teamleistung haben wir einen starken Aufsteiger verdient geschlagen!“
Am Dienstag, 2. August empfangen die Haseldorfer nun in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals den West-Bezirksligisten SSV Rantzau, der in Runde eins in Heidgraben mit 4:1 gewonnen hatte. Allerdings tritt der TVH im heimischen Schlosspark-Stadion mit einem arg dezimierten Kader an. „Nach dem sehr hart geführten Spiel in Heidgraben fangen die Personalprobleme schon früh in der Saison an“, klagte Dalecki. Badermann erlitt vermutlich eine Innenbanddehnung (genaueres wird eine Kernspintomographie zeigen), Jörg Sötebehr leidet unter Knie-Problemen und Nicolas Krug bekam einen Tritt gegen die Hüfte; zudem fehlt Plüschau (Rot-Sperre). „Deshalb habe ich nur noch 13 Spieler im Kader“, so Dalecki, der hofft, dass nun Ex-Liga-Spieler Martin Koch (gehört mittlerweile dem Kader der in der Kreisklasse 4 spielenden Zweiten Herren an) aushilft. „Unser Hauptaugenmerk gilt aber sowieso der Kreisliga“, so Dalecki abschließend.
(JSp)