Kreisliga 7: Baasch erklärt seinen Rücktritt


In der vergangenen Woche erklärte Horst Baasch seinen Rücktritt als Trainer des SV Osdorfer Born. Gerd Kruste, der zuvor bereits zweiter Vorsitzender des Vereins war, trat seine Nachfolge an. Zu seinem Debüt konnte er sich über einen 5:3-Derbysieg gegen seinen Ex-Klub SV Lurup II freuen, der für die Osdorfer das Verlassen der Abstiegsplätze zur Folge hatte.

Kruste, der einst selbst beim HSV Barmbek-Uhlenhorst und SC Egenbüttel spielte und anschließend im Ausland sowie im Jugend-Leistungsbereich der Luruper als Coach tätig war, befand hernach: "Die Truppe war nach dem Rücktritt von Herrn Baasch sehr niedergeschlagen. Ich musste sie erst einmal motivieren, wieder gute Leistungen zu zeigen. Ich denke, dass wir den Klassenerhalt schaffen können!" Allerdings betonte der Inhaber der Trainer-B-Lizenz auch, dass man "keinen Druck auf die Mannschaft ausüben" dürfe und "von Spiel zu Spiel schauen" müsse.


SportNord sprach zudem noch einmal mit Horst Baasch über die Gründe für seinen Rücktritt:

SportNord: Nach der 0:3-Pleite bei Blau-Weiß 96 Schenefeld II traten Sie in der vergangenen Woche zurück - warum?
Baasch: "Ich bin seit 22 Jahren im Jugend und Herren-Bereich als Trainer tätig. Bei jedem Verein, bei dem ich war, bin ich immer zwei, drei Jahre bei einer Mannschaft geblieben. Dann habe ich stets einen Schlussstrich gezogen, denn man kennt sich dann ganz einfach zu gut! Dadurch entsteht eine Stagnation, es findet keine Weiterentwicklung mehr statt und der Respekt ist weg. Man hört sich nicht mehr zu - und das war nun auch beim SV Osdorfer Born der Fall! Es gibt Trainer, die können eine Truppe vier, fünf Jahre betreuen - doch ich bin nach drei Jahren aufgebraucht!"

SportNord: Haben Sie das nun plötzlich gemerkt?
Baasch: "Nein, es war ein Prozess, der sich anbahnte ... Ich hatte mich im Dezember letzten Jahres überreden lassen, mit der damaligen Reserve-Mannschaft, deren Trainer ich war, in dieser Saison als "Erste" anzutreten, nachdem der Verein beschlossen hatte, sich von der damaligen 1. Mannschaft komplett zu trennen. Ich wollte eigentlich in diesem Sommer aufhören, habe meinen Spielern auch noch einmal gesagt, dass man die Schwächen und Stärken gegenseitig zu gut kennt und sie dies mehr ausnutzen als ich - sie haben zugehört, wollten es aber nicht wahrhaben und haben mich zum Bleiben überredet!"

SportNord: Hat die Mannschaft Ihre Schwächen zuletzt zu ausgiebig ausgenutzt?
Baasch: "Das kann man so nicht sagen. Vom Vorstand hatte ich die volle Rückendeckung - ihm war es egal, wo die Mannschaft steht, ob sie absteigt oder nicht ... Ihm war nur wichtig, dass nun eine Truppe auf dem Platz stand, die sich keine verbalen oder körperlichen Auseinandersetzungen mit den Schiedsrichtern oder Gegnern lieferte. Aber Fakt ist: Nachdem wir eine gute Vorbereitung hingelegt hatten, lief es zuletzt nicht mehr rund, wodurch eine gewisse Unruhe in der Mannschaft herrschte. Die Spieler kamen nur noch unregelmäßig zum Training, was ich auch nachvollziehen kann: Zum einen Arbeiten viele der Jungs im Schicht-Betrieb, haben mal Nacht-, mal Spät- und mal Frühdienst; zum anderen haben wir uns dreieinhalb Jahre gesehen, jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag ..."

SportNord: Bis zum Saisonende wollten Sie also nicht mehr im Amt bleiben?
Baasch: "Nein! Zunächst war ein Trainerwechsel in der Winterpause angedacht - doch dann habe ich mich mit dem 1. Vorsitzenden, Herrn Bitzer, und seinem Stellvertreter, Herrn Kruste, zusammen gesetzt und ihnen mitgeteilt, dass ich sofort aufhöre. Sie waren davon überhaupt nicht begeistert - doch ich erklärte ihnen, dass es sinnvoller wäre, wenn der neue Coach die Mannschaft jetzt übernimmt: Dadurch hatte er, die Partie gegen Lurups Reserve eingerechnet, noch fünf Spiele bis zur Winterpause Zeit, um die Truppe kennen zu lernen, kann die Vorbereitung auf die Rückrunde exakt planen und muss nicht mehr in den dann noch verbleibenden 13 Spielen im Jahr 2006 experimentieren, sondern kann dann die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln!"

SportNord: Und welchen Verein werden Sie die nächsten drei Jahre betreuen ...?
Baasch: " ... es hat sich tatsächlich schon ein Klub gemeldet, der mich für die Rückrunde verpflichten wollte.

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