Kreisliga 4: "Schläge mitten ins Gesicht"


Am vergangenen Sonntag wurde in der Kreisliga 4 die Partie zwischen dem Sporting Clube und Rot-Weiß Wilhelmsburg, die im Herbst beim Pausen-Stand von 0:3 wegen Unbespielbarkeit des Platzes vorzeitig beendet worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), neu ausgetragen. Am Ende erreichten die drittplatzierten Wilhelmsburger ein 1:1-Remis bei Sporting, das die Tabelle anführt.

Nach dem Spiel kam es allerdings zu unschönen Vorfällen!

Paulo Barreto, Co-Trainer von Sporting Clube, klagt an:

"Nach 70 Minuten hat der Gäste-Spieler mit der Nummer elf eine Kopfnuss im Stile von Zinedine Zidane an unserem Libero verübt - allerdings nicht auf seine Brust, sondern seinen Rücken. Nachdem er dafür vom Schiedsrichter die Rote Karte sah, zeigte er noch mahnend mit dem Zeigefinger auf unseren Spieler mit der Nummer fünf. Es wirkte so, als wollte er ihm sagen, nachher sehen wir uns außerhalb des Spielfeldes noch einmal wieder ...

Und so kam es dann leider auch: Nachdem der Wilhelmsburger mit der Nummer elf kurz mit einigen Zuschauern, die mit den Rot-Weißen sympathisierten, gesprochen hatte, baute er sich nach dem Abpfiff vor der Kabinentür auf. Als unsere Spieler an ihm vorbeigingen, schlug er, ohne jede Vorwarnung, unserem Libero mitten ins Gesicht. Dadurch entstand ein Tumult, unser Libero versuchte wegzulaufen, der Elfer verfolgte ihn, und einige unserer Akteure liefen ebenfalls hinterher, um ihren Mitspieler zu schützen und die Situation zu beruhigen.

Zwei oder drei der aus Wilhelmsburg mitgekommenen Zuschauer waren ebenfalls der Meinung, sich an diesen unschönen Szenen beteiligen zu müssen. Einer von ihnen schlug mit einem Regenschirm auf einen unserer Spieler ein, so dass er eine offene Wunde am Kopf davon trug. Als wir dann die Polizei gerufen haben, haben besagte Zuschauer ganz, ganz schnell die Sportanlage verlassen, ebenso wie der Akteur mit der Nummer elf, der durch den Spielberichtsbogen allerdings namentlich bekannt ist.

Wir haben auch einen Krankenwagen gerufen, und nachdem unser Betreuer bei unserem Libero und dem anderen verletzten Spieler die medizinische Erstversorgung durchgeführt hatte - er reinigte die Wunden mit Wasser und bandagierte sie -, ist unser Libero mit dem Krankenwagen noch ins Krankenhaus gefahren, wo er sich untersuchen ließ. Ob er Anzeige erstattet hat, weiß ich nicht - ich hoffe es aber! Fakt ist: Nachdem es beim Abbruch unseres ersten Duells ?nur' verbales Theater gegeben hatte, ist die Situation nun leider vollkommen eskaliert!"


Sadik Kurtulbas, der als Fußball-Abteilungsleiter von Rot-Weiß Wilhelmsburg der Partie als Zuschauer beiwohnte, erklärte:

"Nach dem Spiel kam es wohl zu einem Vorfall, aber es gab definitiv keine Schlägerei! Einer unserer Spieler, der in der Schlussphase wegen einer leichten Tätlichkeit, zu der er sich hinreißen ließ, nachdem er mehrmals geschubst worden war, die Rote Karte gesehen hatte, soll an diesem Vorfall beteiligt gewesen sein. Allerdings hat das keiner von uns wirklich wahrgenommen, und wir konnten mit ihm auch nicht mehr reden, weil er den Sportplatz bereits verlassen hatte, bevor wir in die Kabine kamen. Unsere anderen Spieler haben sich dann auch zügig umgezogen und die Anlage schnell verlassen.

Bei uns hat sich bei dem Tumult niemand eine ernsthafte Verletzung zugezogen, und ich hoffe, dass sich bei Sporting Clube, obwohl sie einen Krankenwagen gerufen haben, auch niemand verletzt hat! Schade, dass so etwas passiert ist, denn das Spiel ist eigentlich sehr fair verlaufen, und auch wenn wir ein bisschen unzufrieden mit der Entscheidung des Hamburger Fußball-Verbandes waren, der die Partie neu ansetzte anstatt sie mit 3:0 für uns zu werten, haben wir dem Tabellenführer einen großartigen Kampf geliefert und uns einen Punkt verdient, der am Ende im Kampf um den Klassenerhalt noch sehr wichtig sein könnte!"

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