Kreisliga 3: WSC löst Liga-Mannschaft auf


Beim Willinghusener SC gab es zu Beginn der Winterpause kuriose Geschehnisse: „Herr Torben Flemming, zurzeit Erster Vorsitzender des Vereins, rief mich am Mittwoch an und sagte mir, dass die Mannschaft aufgelöst wird“, erklärte Rainer Buschke, der das Traineramt bei den Stormarnern erst im Sommer 2011 übernommen hatte, am Samstagabend auf Nachfrage von SportNord.

Buschke ergänzte: „Ich kenne die Beweggründe des Vorstandes, der ja nach eigenem Bekunden sowieso im Februar 2012 nicht weitermachen wird, nicht, und kann das auch nicht nachvollziehen!“ Eine Erklärung für die Auflösung der Mannschaft erhielt Buschke nach eigenem Bekunden nicht: „Einmal davon abgesehen, dass es stillos ist, so ein Gespräch am Telefon zu führen – offenbar wurde es nicht für nötig befunden, mit mir das persönliche Gespräch zu suchen –, wurden mir die Beweggründe des Vorstands leider nicht erklärt!“ Am Donnerstagabend überbrachte Buschke seinen Spielern beim Training die Nachricht, dass ihr Team aufgelöst wird: „Die Spieler der Zweiten Herren-Mannschaft wussten es wohl schon vorher, aber zu den Akteuren meines Teams war kaum etwas durchgesickert. Dementsprechend überrascht war meine Mannschaft und ein Großteil der Spieler erklärte dann, dass sie den Verein verlassen wollen, was ja auch nachvollziehbar ist!“

Buschke, der in der Vorsaison noch die TuS Aumühle betreute, wird den WSC nun ebenfalls nach nur sechs Monaten verlassen: „Da die Mannschaft aufgelöst wird, bin ich ja quasi überflüssig und werde nicht weitermachen als Trainer. Wie es in Wlillinghusen überhaupt weitergehen soll, kann ich nicht so ganz deuten ...“ Buschke betonte noch einmal, dass er selbst den Schritt nicht nachvollziehen kann: „Selbst, wenn man diesen Schritt vernünftig begründen könnte – ich sehe, rein aus sportlicher und perspektivischer Sicht, keine Notwendigkeit dafür!“ Wenn man die sportlichen Zahlen einmal betrachtet, kommt dabei Folgendes heraus: Während die Ersten Herren in der Kreisliga 3 mit acht Punkten aus 16 Partien zurzeit Tabellen-13. sind (ein Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone), liegt die WSC-Reserve in der Parallel-Staffel 5 zwar ebenfalls auf dem 13. Rang, holte aber aus 18 Spielen bereits 18 Zähler und hat immerhin drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

„Auch, wenn wir eine schlechte Hinserie gespielt haben, bin ich überzeugt davon, dass wir den Klassenerhalt auf jeden Fall geschafft hätten“, so Buschke, der seine Zuversicht auch gleich begründete: „Wir hätten im Frühjahr eine verstärkte Mannschaft gehabt, da mehrere Spieler aus der eigenen und starken A-Jugend, die jetzt 18 Jahre alt werden, im Frühjahr für die Liga-Mannschaft gespielt hätten!“ Diese Talente trainierten zuletzt bereits mehrmals bei Buschkes Team mit und überzeugten den Coach: „Sie wären wirklich eine absolute Verstärkung für uns gewesen!“ Dass die bisherige WSC-Liga-Mannschaft im Klassement nicht besser dasteht, erklärte Buschke wie folgt: „In der vergangenen Saison ist Willinghusen mit nur sieben Punkten aus der Bezirksliga abgestiegen; es sind nur zehn Spieler geblieben – und ich bin erst im Mai verpflichtet worden und hatte somit kaum noch Zeit, um neue Akteure zu holen ... Und dafür stehen wir noch relativ gut da!“

Mitte November sah laut Buschke noch alles danach aus, dass der WSC-Vorstand mindestens für die Rückrunde mit ihm planen würde: „Die Verantwortlichen fragten mich, was sie tun könnten, damit ich bleibe – offenbar befürchteten sie, dass ich angesichts der schlechten sportlichen Bilanz zurücktreten könnte. Ich sagte ihnen damals, dass ich mir dank der A-Jugend keine Sorgen um die Zukunft machen würde ...“ Laut Buschke muss nun „irgendetwas vorgefallen sein“, was für ein Umdenken sorgte – doch der Trainer will „weder spekulieren noch schmutzige Wäsche waschen!“ Abschließend betonte Buschke: „Ich kenne den Willinghusener SC schon länger; zwar steht der Verein sportlich zurzeit nicht so gut da, hatte in der Vergangenheit aber immer eine positive Ausstrahlung, weshalb ich in den letzten Jahren auch als Gegner immer gerne zum WSC gefahren bin. Aber das, was sich hier jetzt abspielt, ist einfach nur hanebüchen. Es wird Zeit, dass ein neuer Vorstand kommt!“

(JSp)

 Redaktion
Redaktion Artikel