Kreisklasse 7: Zwei Hanseat-Spieler rasten in Berne aus


Am Sonntag, 14. November, kam es in der Kreisklasse 7 zum Topspiel zwischen dem Spitzenreiter TuS Berne II und dem traditionsreichen DSC Hanseat, der als Tabellen-Zweiter mit vier Punkten Rückstand an die Berner Allee reiste. Dort spielten sich dann in der zweiten Halbzeit einige unschöne Szenen ab: Zwei Gäste-Akteure flogen vom Platz und beleidigten anschließend nicht nur Zuschauer sowie Berner Spieler und Verantwortliche, sondern randalierten auch.


Mike Wilke, Trainer der Berner Reserve, die am Ende mit einem 5:1-Kantersieg (dem achten Erfolg in Serie) ihre Tabellenführung ausbaute, erklärte auf Nachfrage von SportNord:

„In der ersten Halbzeit war es ein extrem spannendes Spiel und zur Pause stand es verdientermaßen 1:1. Kurz nach dem Seitenwechsel gab es dann einen Elfmeter für uns, der auch vollkommen klar war; wir haben daraufhin das Spiel bestimmt, und dann ging es plötzlich drunter und drüber. Nachdem ein DSC-Spieler mit der Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen war, zog er sich sein Trikot aus und fing an, richtig Randale zu machen. Obwohl zwei Ersatzspieler der Gäste ihren Mitspieler zurückhielten, hat er einen Mülleimer kaputt getreten und, als er an meiner Trainerbank vorbeigegangen ist, auch gegen unsere Ersatzspieler und mich wüste Beschimpfungen und Drohungen ausgesprochen. Zum Glück hat kein einziger Berner darauf irgendwie reagiert, sondern ihn einfach reden lassen, weil wir wussten, wie hochgradig aggressiv er war ...

Dann haben die Hanseat-Verantwortlichen diesen Spieler auch irgendwie in den Griff bekommen; aber als noch ein zweiter DSC-Akteur vom Platz flog, der sich dann genau so daneben benahm und mit wüsten Beleidigungen wie H...sohn und ‚schei... Deutsche‘ die zahlreichen Zuschauer attackierte, hat unser Platzwart wohl Angst bekommen und die Polizei gerufen. Wir haben das Spiel in doppelter Überzahl dann am Ende souverän gewonnen und ich möchte betonen, dass die anderen Berner Spieler die Partie vollkommen fair zu Ende gespielt haben. Die DSC-Verantwortlichen haben sich zudem für die Ausraster der beiden Akteure entschuldigt und es ist wirklich schade für das Hanseat-Team, das in der ersten Halbzeit einen guten Ball gespielt hat und im Klassement zu Recht so weit oben steht, dass es zu diesen Undiszipliniertheiten kam!

Ich weiß nicht, ob unser Verein jetzt wegen der Randale und dem kaputt getretenen Mülleimer Regressansprüche stellen oder ob Hanseat da von sich aus auf uns zukommen wird. Grundsätzlich tun mir die Verantwortlichen des DSC Hanseat leid, denn dass zwei solche Spieler die sehr lobenswerten Integrationsversuche dieses Klubs, vor denen ich großen Respekt habe, kaputt machen, ist jammerschade. Dass die Partie nicht abgebrochen wurde, war in meinen Augen übrigens richtig so, denn der Spielbetrieb wurde durch die Randale außerhalb des Platzes ja nicht gestört. Völlig unbegreiflich war mir allerdings, wieso der angesetzte Schiedsrichter nicht erschienen ist: So musste dieses Kreisklassen-Spitzenspiel ein Berner Referee pfeifen – aber daran lag es wohl gemerkt nicht, dass es zu diesen unschönen Vorfällen kam!“


Klaus Plochl, Erster Vorsitzender des DSC Hanseat, ließ SportNord folgende Stellungnahme zukommen:

„Der DSC Hanseat bemüht sich seit vielen Jahren, im Stadtteil Dulsberg einen Beitrag zur Integration zwischen Deutschen und Migranten zu leisten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Jugendarbeit, aber auch im Herren-Bereich spielen seit Jahren Spieler aus verschiedenen Kulturkreisen Seite an Seite.

Ganz in diesem Sinne haben wir auch einigen Spielern eine neue sportliche Heimat im Kader unserer Liga-Mannschaft geboten, als der komplette Wechsel ihres ursprünglichen Teams als neue Zweite Mannschaft zum DSC Hanseat nicht zustande kam.

Trotz großer Anstrengungen ist es uns nicht in allen Fällen gelungen, diese Spieler so zu integrieren, wie wir uns das insbesondere im Hinblick auf ein sportlich-faires Auftreten gegenüber Gegnern und Schiedsrichtern vorgestellt haben. Die große Mehrzahl der im Sommer zu uns gestoßenen Spieler sind sportlich wie menschlich eine absolute Bereicherung für unseren Verein. Aber im Lichte verschiedener Vorfälle in den letzten Liga-Spielen – insbesondere beim Spiel gegen TuS Berne II – müssen wir uns bei einigen Spielern das Scheitern unserer Bestrebungen eingestehen.

Daher hat der DSC Hanseat beschlossen, die Spieler Hakan Ö. und Bayram B. nicht mehr in der Liga-Mannschaft des Vereins einzusetzen und sich mit sofortiger Wirkung von diesen Spielern zu trennen.

Diese Entscheidung ist uns sportlich wie menschlich nicht leicht gefallen, sie war aber angesichts des Verhaltens der Spieler und der Rufschädigung, die für den DSC Hanseat wie auch für unseren Medienpartner ‚alster radio 106!8 rock'n pop‘ dadurch entstand, unvermeidlich. Ausdrücklich möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Sportfreunden für die im Verlaufe der bisherigen Saison vorgefallenen Unsportlichkeiten entschuldigen.

Hamburg, 14. November 2010

DSC Hanseat
Der Vorstand

Klaus Plochl
Erster Vorsitzender

Ulrich Bunsmann
Zweiter Vorsitzender“


(JSp)

 Redaktion
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