Der Kreisligist Barsbütteler SV II nahm am gestrigen Sonnabend mit zwei Teams am Glinder Hallenturnier um den Wiesen-Cup, der in der Wiesenfeld-Halle ausgetragen wurde, teil. In der Partie gegen den Kreisklassen-Vertreter An der Berner Au S04 erlitt BSV-Spieler Timo Hahn beim Stand von 1:1 durch einen üblen Tritt schwerste Kopfverletzungen!
Der Barsbütteler Co-Trainer Andre Schmidt erzählte auf Nachfrage von SportNord eine Geschichte, die schon beim Zuhören weh tut:
"Timo Hahn lag, nachdem er gefoult worden war und vom Schiedsrichter einen Freistoß zugesprochen bekommen hatte, am Boden. Gerade, als er sich wieder aufrichten wollte, trat ein Gegenspieler, der mit der Entscheidung des Unparteiischen offensichtlich nicht einverstanden war, mit voller Wucht gegen Hahns Kopf - genau so, wie man eigentlich gegen einen Fußball tritt. Dies geschah definitiv mit voller Absicht, denn die Partie war längst unterbrochen, und der Ball lag überhaupt nicht mehr in der Nähe.
Nach dieser brutalen Aktion kam es zu Gerangel auf dem Platz - alle 20 Spieler, die unseren zwei am Turnier teilnehmenden Mannschaften angehörten, liefen zum Ort des Geschehens, während die Berner Au-Spieler sich zunächst vor den Täter stellten, ehe dieser fluchtartig die Halle verließ und nicht mehr gesehen wurde. Den schwer verletzten Hahn haben wir dann in einen Hallen-Vorraum getragen, wo er eine Viertelstunde liegen musste, da leider erst dann der Rettungswagen eintraf.
In dieser Zeit haben wir die übrig gebliebenen Spieler von Berner Au gefragt, ob ihnen klar ist, für was für eine Aktion sie ihren Mitspieler gerade gedeckt und beschützt hätten. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde ihnen dann wohl die Tat richtig bewusst, und sie waren sehr daran interessiert, in welchem Gesundheitszustand Hahn sich befindet. Wir haben jedenfalls sofort die Halle verlassen und unser beiden Teams haben, vier Spiele vor dem eigentlichen Ende, am Turnier nicht weiter teilgenommen!
Ich war dann noch über zwei Stunden mit im Krankenhaus, und es sieht so aus, dass Hahn neben einer schweren Gehirnerschütterung einen doppelten Kieferbruch erlitt. Es wurde bereits eine erste Not-Operation durchgeführt, und die behandelnde Ärztin sagte zu mir, dass der Patient noch Glück im Unglück gehabt hätte, da bisher keine Gehirnblutung oder ein Gerinsel festgestellt worden sei. Dennoch wird Hahn nun wohl mindestens drei Wochen lang im Krankenhaus bleiben müssen!
Wir haben die Polizei eingeschaltet und Anzeige wegen Körperverletzung gestellt, und wie ich von den Berner Au-Verantwortlichen hörte, werden sie an der Aufklärung des Falles auch mithelfen und der Polizei den Namen des Täters nennen. Wir wissen seinen Namen nicht, und das ist wohl auch besser so, denn alle unsere Spieler sind sehr geschockt! Wenn man von hinten umgegrätscht wird und dadurch einen Kreuzband- oder Achillessehnen-Riss erleidet, ist das ebenfalls eine sehr schwere Verletzung - aber ein solcher Tritt ist einfach nur brutal und unmenschlich!"
Am Sonntag war leider kein Verantwortlicher von An der Berner Au für eine Stellungnahme erreichbar. SportNord wünscht Timo Hahn Gute Besserung und schnelle Genesung und hofft, dass er ein Schönes Weihnachtsfest haben wird - auch wenn er dies, aus unfassbarem Grund, leider im Krankenhaus begehen muss.