Am Mittwochabend empfängt die Deutsche Nationalmannschaft die Slowakei zum Europameisterschafts-Qualifikationsspiel in Hamburg. Mit Piotr Trochowski steht dabei auch ein Akteur vom Hamburger SV im Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw, der Trochowski aber wohl höchstens einwechseln wird. Sollte es so kommen, könnte es Trochowskis letztes Heimspiel in Hamburg sein - denn der 23-Jährige, der seine Karriere bei der SV Billstedt-Horn und dem SC Concordia begann, ehe er über die Stationen FC St. Pauli und FC Bayern München im Januar 2005 zum HSV kam, wird von Borussia Dortmund umworben. Im Nationalmannschaftshotel traf sich Trochowski sogar mit BVB-Trainer Thomas Doll, unter dessen Regie er bei den "Rothosen" zum Nationalspieler geworden war. Dolls Nachfolger Huub Stevens fand dagegen zuletzt kaum Verwendung für den Mittelfeldspieler, der allerdings noch bis 2011 an den HSV gebunden ist ...
Doch zurück zum Länderspiel, bei dem Deutschland mit einem Sieg seinen Vorsprung an der Tabellenspitze der Gruppe D auf das zweitplatzierte Tschechien auf fünf Punkte ausbauen würde. Exakt ein Jahr vor dem Eröffnungsspiel der EM-Endrunde 2008, die in Österreich und der Schweiz ausgetragen wird, wäre dies ein beruhigendes Polster zur Sommerpause. Kampflos ergeben werden sich die Slowaken aber sicher nicht, denn auf dem vierten Rang liegend müssen sie gewinnen, um nicht vorzeitig den Anschluss an den zweiten Platz, der ebenfalls zur Qualifikation genügt, zu verlieren.
Jan Kocian, der im vergangenen November nach der 1:4-Heimpleite im Hinspiel gegen Deutschland das Traineramt beim slowakischen Nationalteam übernahm, kennt sich in Hamburg gut aus: Für den FC St. Pauli bestritt der mittlerweile 49-Jährige zwischen 1988 und 1993 90 Bundes- und 39 Zweitliga-Spiele. Gut bekannt sind in Deutschland auch zwei seiner Spieler: Stürmer Robert Vittek geht für den DFB-Pokal-Sieger 1. FC Nürnberg auf Torejagd, Balazs Borbely kickt beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Einen guten Namen erwerben will sich in der nächsten Bundesliga-Saison auch Stürmer Stanislav Sestak, der ab dem 1. Juli beim VfL Bochum unter Vertrag steht, gegen die DFB-Auswahl aber wohl höchstens als Joker zum Zuge kommt. Verteidiger Martin Skrtel hat seinen Platz im Nationalteam dagegen sicher - und im Vorsommer hatte auch HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer ein Auge auf ihn geworfen - doch Skrtel blieb beim russischen Spitzenklub Zenit St. Petersburg.
Abschließend noch ein Blick auf die Deutsche Länderspielbilanz in Hamburg: Von bisher 30 Partien wurden 19 gewonnen, und neben vier Unentschieden gab es auch sieben Niederlagen. Nach der wohl bittersten von ihnen, dem 1:2 gegen die Niederlande im EM-Halbfinale 1988, dauerte es über zwölf Jahre, bis das DFB-Team wieder nach Hamburg kam. Dann konnten an der Elbe aber drei Deutsche Siege bejubelt werden: Nach einem 2:0 gegen Griechenland (EM-Qualifikation) und 3:0 gegen Island (WM-Qualifikation) gab es zuletzt am 12. Oktober 2005 ein 1:0 im Freundschaftsspiel gegen China.
