DFB-Pokal: Kiel zieht (Alp-)Traumlos Bayern


Bei der Zweitrunden-Auslosung des DFB-Vereinspokals wurde dem Zweitligisten Holstein Kiel, der als einziger von fünf aus Hamburg und Schleswig-Holstein in diesem Wettbewerb gestarteten Teams die Erste Runde überstanden hatte, der schwerstmögliche Gegner zuteil: Die „Störche“ empfangen am Dienstag, 22. Dezember oder Mittwoch, 23. Dezember den FC Bayern München, der nicht nur aktueller Bundesliga-Spitzenreiter ist, sondern in der vergangenen Saison auch zum zweiten Mal in Folge den DFB-Pokal (4:2-Finalsieg gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen, die Deutsche Meisterschaft und die UEFA-Champions-League gewann. Insofern war es natürlich nicht ganz ernst gemeint, als Uwe Stöver, Geschäftsführer Sport der KSV Holstein, die Zweitrunden-Aufgabe als „machbar“ bezeichnete.

Holstein-Trainer Ole Werner, der mit seinem Team am Montag, 9. November zum Zweitliga-Topspiel den Hamburger SV empfängt, wurde nach der Auslosung auf der Internet-Seite seines Vereins wie folgt zitiert: „Die Los-Fee hat uns die größtmögliche Herausforderung des Wettbewerbs beschert. Es ist eine große Motivation, sich mit den besten Spielern der Welt messen zu können. Realistisch betrachtet ist es eine sehr, sehr schwere Aufgabe, aber wir werden unser Bestes geben und schauen, wofür es dann am Ende reicht.“ Es wäre den Kielern zu wünschen, dass sie kurz vor Weihnachten wenigstens einige Zuschauer in ihr Holstein-Stadion lassen dürfen und nicht wegen der Corona-Beschränkungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit kicken müssen. Interessant: Bisher gab es noch nie ein Pflichtspiel zwischen den Kielern und der Ersten Mannschaft des FC Bayern. In der Drittliga-Saison 2009/2010 bekamen es die „Störche“ lediglich mit der Bayern-Reserve zu tun, gegen die es ein 2:2-Remis an der Förde und eine 1:2-Niederlage an der Isar gab. In den vergangenen 20 Jahren traten die Münchener aber zweimal zu einem Freundschaftsspiel an der Förde an: Einem 6:2-Sieg im Juli 2003 folgte im Mai 2005 ein 4:1.

Bayer Leverkusen, das als Finalist der Vorsaison in der Ersten Runde der aktuellen Serie den Hamburger Lotto-Pokal-Sieger FC Eintracht Norderstedt (Regionalliga Nord) mit 7:0 bezwungen hatte, empfängt nun in einem von drei Erstliga-Duellen die SG Eintracht Frankfurt, den Pokal-Sieger von 2018. Dem Zweitligisten VfL Osnabrück, der in der Ersten Runde nur äußerst knapp mit 1:0 bei Schleswig-Holsteins Pokalsieger SV Todesfelde (Oberliga Schleswig-Holstein) gewonnen hatte, wurde nun ein Gastspiel beim Erstligisten 1. FC Köln zuteil. Der Drittligist SG Dynamo Dresden, der den Hamburger SV mit 4:1 eliminiert hatte, fordert jetzt mit dem SV Darmstadt 98 einen weiteren Zweitligisten heraus. Gleiches gilt für den SV Wehen Wiesbaden, der als Erstrunden-Bezwinger des FC St. Pauli nun hofft, mit dem SSV Jahn 2000 Regensburg den nächsten Zweitligisten schlagen zu können.


Die Zweitrunden-Duelle auf einen Blick:

SSV Ulm 1846 (Regionalliga Südwest) – FC Schalke 04 (Erste Bundesliga)
Rot-Weiß Essen (Regionalliga West) – Fortuna Düsseldorf (Zweite Bundesliga)
SV Elversberg 07 (Regionalliga Südwest) – VfL Borussia Mönchengladbach (Erste Bundesliga)
SV Wehen Wiesbaden (Dritte Liga) – SSV Jahn 2000 Regensburg (Zweite Bundesliga)
SG Dynamo Dresden (Dritte Liga) – SV Darmstadt 98 (Zweite Bundesliga)
1. FC Union Berlin (Erste Bundesliga) – SC Paderborn 07 (Zweite Bundesliga)
VfB Stuttgart (Erste Bundesliga) – SC Freiburg (Erste Bundesliga)
TSV Eintracht Braunschweig (Zweite Bundesliga) – Borussia Dortmund (Erste Bundesliga)
TSV Bayer 04 Leverkusen (Erste Bundesliga) – SG Eintracht Frankfurt (Erste Bundesliga)
Hannover 96 (Zweite Bundesliga) – SV Werder Bremen (Erste Bundesliga)
1. FC Köln (Erste Bundesliga) – VfL Osnabrück (Zweite Bundesliga)
1. FSV Mainz 05 (Erste Bundesliga) – VfL Bochum (Zweite Bundesliga)
Holstein Kiel (Zweite Bundesliga) – FC Bayern München (Erste Bundesliga)
FC Augsburg (Erste Bundesliga) – RasenBallsport Leipzig (Erste Bundesliga)
TSG 1899 Hoffenheim (Erste Bundesliga) – SpVgg Greuther Fürth (Zweite Bundesliga)
VfL Wolfsburg (Erste Bundesliga) – SV Sandhausen 1916 (Zweite Bundesliga)

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